Bundesprogramm „Demokratie leben!“

Das Bundesprogramm „Demokratie leben! Aktiv gegen Rechtsextremismus, Gewalt und Menschenfeindlichkeit“ hat genauso wie seine Vorgängerprogramme das Ziel ziviles Engagement und demokratisches Verhalten auf kommunaler, regionaler und überregionaler Ebene zu fördern.

In diesem Zusammenhang werden vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend Vereine, Projekte und Initiativen unterstützt, die sich der Förderung von Demokratie und Vielfalt widmen und insbesondere gegen Rechtsextremismus und Phänomene gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit wie zum Beispiel Rassismus und Antisemitismus engagieren.

Die Förderung erfolgt unter anderem in Form von lokalen „Partnerschaften für Demokratie“, innerhalb derer lokale und regionale Netzwerke ausgebaut, kommunale Kompetenzen und Fachlichkeit nachhaltig gestärkt und demokratische Beteiligung aktiviert werden sollen. Im Rahmen des Bundesprogramms werden derzeit in ganz Deutschland insgesamt 300 Kommunen bei der Entwicklung von Partnerschaften für Demokratie gefördert.

Weitere Informationen zum Bundesprogramm finden Sie hier.


Die Partnerschaft für Demokratie in Kiel

Auch die Landeshauptstadt Kiel wird über das Bundesprogramm „Demokratie leben!“ unterstützt. Aufbauend auf dem „Lokalen Aktionsplan Kiel-Nord“ (LAP Kiel), der im Rahmen vorheriger Bundesprogramme erarbeitet wurde, werden durch die „Partnerschaft für Demokratie in Kiel“ vielfältige lokale Projekte gefördert, Netzwerke geknüpft und zivilgesellschaftliche Initiativen verstetigt.

Übergeordnetes Ziel der Partnerschaft für Demokratie in Kiel ist es dabei stets demokratische Partizipation, Engagement gegen gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit und somit auch die Integrationsleistung der Stadt Kiel zu stärken. Ein besonderer Schwerpunkt liegt dabei auf der Förderung von Toleranz und Respekt gegenüber anderen bei Kindern und Jugendlichen.

Darüber hinaus veranstaltet die lokale Koordinierungsstelle jährlich mehrere Demokratiekonferenzen um die Öffentlichkeit für unterschiedlichste demokratische Fragen zu sensibilisieren und einen Raum für Diskussionen und Austausch zu schaffen, wie besipielsweise am 17. Januar 2018 im Kieler Ratssaal zum Thema „Migration, Integration und Demokratie“ mit Vorträgen von:

  • Dr. Jens Schneider, Forschungsschwerpunkte Identitäten, interethnische und interkulturelle Beziehungen, Migration und Bildung. Universität Osnabrück
  • Dr. Mark Terkessidis, Migrationsforscher und freier Autor, Forschungsschwerpunkte Jugend- und Popkultur, Migration und Rassismus. Berlin/Köln 

Am 3. Dezember 2019 veranstaltete die Partnerschaft für Demokratie in Kiel eine weitere öffentliche Demokratiekonferenz, dieses Jahr zum Thema „Sprachgebrauch und Demokratieentwicklung“. Dr. Mark Terkessidis konnte ein weiteres Mal als Referent gewonnen werden.

Weitere Informationen finden sie auf der Internetseite "Partnerschaft für Demokratie".

Für die Umsetzung der lokalen Partnerschaft für Demokratie in Kiel sind der Begleitausschuss und die lokale Koordinierungsstelle federführend verantwortlich.


Partnerschaft für Demokratie – zentrale Gremien

Der Begleitausschuss bildet das oberste Gremium und fungiert als beschlussfassendes Organ. Die Kommune und lokale Akteure der Zivilgesellschaft treten innerhalb dieses Gremiums gemeinsam in Aktion. Der Begleitausschuss besteht aus 30 Mitgliedern und tagt regelmäßig etwa einmal im Monat. 

Mitglieder des Begleitausschusses sind beispielweise die Jüdische Gemeinde Kiel und Region e.V., das Forum Kirche und Gesellschaft in Kiel, der Runde Tisch gegen Rassismus und Faschismus Kiel, der Runde Tisch gegen rechte Ecken, die Zentrale Bildungs- und Beratungsstelle für Migrantinnen und Migranten (ZBBS e. V.) sowie für die Stadt Kiel das Referat für Migration, das Amt für Kinder- und Jugendeinrichtungen und das Amt für Kultur und Weiterbildung.

Die Aufgaben des Begleitausschusses bestehen in der Identifizierung von sich wandelnden Bedarfen und Problemsituationen in der Region, der Entwicklung von Strategien zur Bekämpfung und Prävention von gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit, Rassismus und Rechtsextremismus, sowie in der Förderung von Toleranz, Vielfalt und demokratischem Handeln. Daraus werden Einzelmaßnahmen vor Ort wie Projekte und Initiativen entwickelt und durchgeführt.

Als Kooperationspartner für die Partnerschaft für Demokratie in Kiel fungiert die Zentrale Bildungs- und Beratungsstelle für Migrant*innen (ZBBS e.V.) als externe Koordinierungsstelle. Zusammen mit dem Kulturreferat bildet sie die lokale Koordinierungsstelle.

Die  zentralen Aufgaben der lokalen Koordinierungsstelle sind:

  • der Aufbau von nachhaltigen Strukturen
  • die Koordinierung der zivilgesellschaftlichen Projekte
  • die Beratung und Begleitung der Projektträger
  • die Abrechnung und Verwaltung der Mittel  

Welche Projekte werden gefördert?

Im Rahmen des Lokalen Aktionsplan Kiel werden besonders Projekte gefördert, die sich nachhaltig auf folgende inhaltliche Schwerpunkte stützen:

  1. Projekte, die sich gegen Antisemitsmus und Islamfeindlichkeit positionieren.
  2. Projekte, die sich für die Integration der Flüchtlinge und der Migration engagieren.
  3. Projekte, die sich gegen gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit im Alltag und Alltagsrassismus einsetzen.
  4. Projekte, mit dem Fokus Jugendbeteiligung
  5. Projekte, die Probleme im Ablauf der Alltagsdemokratie und mangelnder Akzeptanz der demokratischen Strukturen entgegenwirken.
  6. Projekte, die sich der Antidiskriminierung und Frühprävention im Vorschulalter widmen.

Gefördert werden Projekte an Schulen, in der Jugendarbeit, in Vereinen, in Bereichen der Bildung und Weiterbildung und in der Öffentlichkeitsarbeit. Zusätzlich können auch Einzelpersonen Projekte durchführen. Einzelprojekte können jeweils mit bis zu 20.000 Euro gefördert werden.

Im Rahmen der Partnerschaft für Demokratie in Kiel sowie dem vorherigen lokalen Aktionsplan Kiel wurden und werden eine Vielzahl an sehr erfolgreichen Projekten für Kinder, Jugendliche und Erwachsene unterstützt, die eine große Eigendynamik entwickelt haben und das demokratische Engagement in der Region nachhaltig stärken.


Mehr zu diesem Thema