Sozialbericht 2019

52 Sozialbericht 2019 Menschen in besonderen Lebenslagen Menschen mit Behinderungen und Pflegebedürftige erhalten in unterschiedlicher Weise Unterstützung: beispielsweise durch Förderangebote, finanzielle Unterstützung oder eine stetig verbesserte Infrastruktur. Dieser Abschnitt wirft einen Blick auf die Kielerinnen und Kieler in besonderen Lebenslagen. Menschen mit Behinderung Die Zahl der registrierten Menschen mit einer Behinderung ist im Vergleich zum Vorjahr um 0,9% gestiegen. Weiterhin übersteigt die Zahl der Frauen die der Männer leicht. Abbildung 47: Entwicklung der registrierten Menschen mit einem Schwerbehindertenaus- weis zum 31.12. des Jahres MENSCHEN IN BESONDEREN LEBENSLAGEN Anteil an der Bevölkerung in % Quelle: landesamt für Soziale Dienste Schlewig-Holstein 45.000 40.000 35.000 30.000 20,0 % 19,0 % 18,0 % 17,0 % 16 % 2008 2016 2015 2010 2017 2018 39.418 40.338 44.073 44.897 45.291 44.460 17,9 % 17,9 % 18 % 18,2 % 17,1 % 16,8 % Im Jahr 2018 haben 61,2% aller Menschen mit Behinderung einen Grad von mindestens 50 und gelten damit als schwerbehindert im Sinne des § 2 SGB IX. Mit einem Schwerbehindertenausweis erhalten Personen unterschiedliche Vergünstigungen und Hilfestellungen als Nachteilsausgleich. So erhalten zum Beispiel schwerbehinderte Men- schen im Arbeitsleben eine Arbeitswoche Zusatzurlaub und haben Anspruch auf einen vorge- zogenen Renteneintritt. Ebenfalls können über das Integrationsamt des Landes unterschied- liche Unterstützungsleistungen am Arbeitsplatz wie Eingliederungszuschuss, Arbeitsassistenz oder Gebärdendolmetscher gewährt werden. Arbeit und Beschäftigung sind wesentliche Be- standteile für eine selbstbestimmte Teilhabe an der Gesellschaft, das gilt auch für Menschen mit Behinderung. Arbeit und Beschäftigung sind wesentliche Bestandteile für eine selbstbe- stimmte Teilhabe an der Gesellschaft, das gilt selbstverständlich auch für Menschen mit Be- hinderung. 22 Auch wenn man grundsätzlich davon ausgehen kann, dass die Arbeitsverhältnisse schwerbehinderter Menschen genauso unauffällig verlaufen wie die anderer Beschäftigter, gibt es immer noch Vorurteile und Hemmnisse hinsichtlich ihrer Beschäftigung. Teilhabe am Arbeitsleben bedeutet unter anderem, dass Menschen mit und ohne Behinderung zusammen arbeiten. Wer Arbeit hat, kann sein Leben selbst gestalten und selbstbestimmt leben. Die meisten Menschen erwerben eine Behinderung in und durch die Arbeit. Steigender Leistungs- In Kiel steigt die Zahl der Menschen mit einer anerkannten Behinde- rung weiter an. 22 Landeshauptstadt Kiel, Leitbild und örtliche Teilhabeplanung für Menschen mit Behinderung, Kiel 2011.

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