Sozialbericht 2022

21 Sozialbericht 2022 BEVÖLKERUNG kostengünstigere, beziehungsweise aus sozialen Gründen Wohnortalternativen gewählt wer- den konnten. Allerdings ist ein Rückgang in dieser Altersgruppe demographisch zu erwarten. Die vergleichende Darstellung ausgewählter Altersgruppen und deren Anteile an der Gesamtbevölkerung stimmt mit den Daten der Bevölkerungspyramide 20 für Deutschland überein. Die Veränderungen in den einzelnen Altersgruppen entsprechen dem allgemeinen demografischen Wandel. Abbildung 11: Vergleich ausgewählter Altersgruppen mit ihren Anteilen an der Gesamtbe- völkerung 2011 und 2021 in% Quelle: Landeshauptstadt Kiel, Bürger- und Ordnungsamt 7,5 % 10,0 % 12,5 % 15,0 % 17,5 % 20,0 % 65 Jahre und älter 55 bis < 65 Jahre 45 bis < 55 Jahre 35 bis < 45 Jahre 25 bis < 35 Jahre 20 bis < 25 Jahre 0 bis < 20 Jahre 19,1 % 18,5 % 13,0 % 11,0 % 12,2 % 14,4 % 12,4 % 13,6 % 17,8 % 16,9 % 9,2 % 8,7 % 16,7 % 16,5 % 2021 2011 Ergänzend zur Abbildung lässt sich feststellen, dass die Veränderungen zum Vorjahr über- wiegend marginale Abweichungen aufzeigen. Lediglich in zwei Altersgruppen gibt es größere Veränderungen. In der Altersgruppe der über 80-Jährigen ist im achten Jahr in Folge ein Anstieg zu verzeichnen (ein Plus von 4,8 % gegenüber dem Vorjahr). Ferner ist der Anteil, der 15- bis unter 25-Jährigen um 1,5 % gegenüber dem Vorjahr gesunken. Zur Darstellung des langfristigen demografischen Wandels und der damit verbundenen Ver- änderungen der Altersstruktur der Bevölkerung wird das zahlenmäßige Verhältnis bestimm- ter Altersgruppen herangezogen. Als Standardindikatoren der Demografie werden hierzu der Alten- und Jugendquotient gewählt. Der Altenquotient stellt die ältere Generation, die überwiegend aus dem Erwerbsleben ausge- schieden ist, der mittleren Generation im erwerbsfähigem Alter zwischen 20 bis unter 65 Jah- ren gegenüber. Für die ältere Generation wird die Altersgrenze ab 65 Jahre gewählt. Ein Wert von 28 sagt zum Beispiel aus, dass 100 Personen im erwerbsfähigen Alter 28 Senior*innen über 65 Jahre gegenüberstehen. Eine Steigerung des Altenquotienten weist unmittelbar auf eine Alterung der Stadtgesellschaft hin. Der Altenquotient ist eine Rechengröße zur Abschät- zung einer potenziellen Abhängigkeit der älteren, nicht mehr erwerbstätigen Bevölkerungs- gruppe von der Bevölkerung im potenziell erwerbsfähigen Alter. Ursächlich für die Zunahme des Altenquotienten ist imWesentlichen die gestiegene Lebenserwartung, so dass immer mehr Menschen in ein hohes Alter hineinwachsen. Aber auch ein Rückgang bei den jüngeren Alters- gruppen lässt den Altenquotienten steigen. In Kiel steigt der Altenquotient kontinuierlicher an. 20 Statistisches Bundesamt - Destatis: 14. Koordinierte Bevölkerungsvorausrechnung für Deutschland. https://service. destatis.de/bevoelkerungspyramide/index.html#!y=2021 (abgerufen am 18.02.2022). Die Altersverteilung der Kieler Bevölkerung ist typisch für eine deutsche Großstadt, die gleichzeitig sowohl ein großer Universitäts- und Fachhochschul- standort als auch der zentrale Arbeitsmarkt der Region ist.

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