Sozialbericht 2023
103 Sozialbericht 2023 AUFNAHME UND INTEGRATION ZUGEWANDERTER MENSCHEN Abbildung 77: Anzahl der Beratungen in den Jahren von 2014 bis 2019 250 200 300 400 450 150 500 350 100 50 0 2016 2014 2015 335 468 379 343 357 356 2018 2017 2019 Quelle: Nettekieler Ehrenamtsbüro Viele Engagierte begleiten ehemals Geflüchtete bis heute, um ihnen den oft auch weiterhin schwierigen Integrationsprozess zu erleichtern. Für die Arbeit des nettekieler Ehrenamtsbüros war die Zeit sehr prägend und lehrreich. Es wurden gute Voraussetzungen geschaffen, um mithelfen zu können, auch die nächste große Flüchtlingsbewegung erfolgreich zu bewältigen. Als der russische Angriffskrieg gegen die Ukraine begann und die ersten geflüchteten Men - schen aus der Ukraine in Kiel eintrafen, löste dies erneut eine große Welle der Hilfsbereit- schaft in der Stadt Kiel aus. Wie stark das nettekieler Ehrenamtsbüro inzwischen als An- laufstelle etabliert war, zeigten die vielen Anfragen, die sofort nach Beginn des Krieges dort aufliefen. Viele Kieler*innen boten an, Spenden zu sammeln, Kleiderkammern einzurichten, zu dolmet- schen, Wohnraum oder Deutschkurse anzubieten oder einfach nur dort zu helfen, wo Not am Mann war. Im täglich tagenden Krisenstab der Landeshauptstadt Kiel hatte das Thema Ehrenamt/En- gagement und damit das nettekieler Ehrenamtsbüro einen festen Platz. Innerhalb kürzester Zeit wurde ein Ankunftszentrum eingerichtet. Dort war es Hauptaufgabe des Büros, die vielen ehrenamtlichen Dolmetscher*innen an den unterschiedlichen Einsatzorten über einen wöchentlichen Einsatzplan zu koordinieren. Unter dem Punkt »Wie kann ich helfen« ist auf der Internetseite »Kiel unterstützt Ukrai- ner*innen« bis heute ein Fragebogen hinterlegt, bei dem Hilfswillige ihre Angebote ein- stellen können. Allein über diese Website sind in der Zeit von März bis Mai 2022 rund 800 Hilfsangebote im nettekieler Ehrenamtsbüro eingegangen. Dazu kamen unzählige E-Mails und Anrufe mit Unterstützungsangeboten und -anfragen. Alle Angebote wurden nach Aufgaben sortiert und nach Bedarf an die unterschiedlichen Organisationen und Projekte weitergeleitet. Der persönliche Kontakt mit den vielen Hilfs- Seit 2019 hat sich das Engagement inhaltlich gewandelt – von der Willkommenskultur zur Bleibekultur, von der reinen Aufnahmeunter- stützung hin zu nach- haltigen Integrations- projekten.
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