Sozialbericht 2023

106 Sozialbericht 2023 Als Mitglied im Landessportverband Schleswig-Holstein und als langjähriger DOSB-Stütz- punktverein betreibt der BSC Kiel erfolgreich Integrations-, Bildungs- und Medienpädagogik- projekte in Zusammenarbeit mit Stadt, Land, sozialen Trägern und Verbänden. Der Verein verzeichnet ca. 250 Mitglieder mit steigender Tendenz, wobei 90-95% einen Mig- rationshintergrund aufweisen. Mit einem engagierten Team aus lizenzierten Trainer*innen, Übungsleiter*innen und Fachkräften sowie regelmäßigen Veranstaltungen wie beispiels- weise »INYOFACE - Gib Rassismus einen Korb«, trägt der BSC Kiel aktiv zur Integration sowie Gewalt- und Präventionsarbeit im Stadtgebiet bei. Zukunftspläne des Vereins umfassen die Ausweitung der Öffentlichkeitsarbeit, die Erweite - rung integrativer und sportlicher Angebote (Basketballsparte) sowie die räumliche Expan- sion durch zusätzliche Hallenzeiten in anderen Stadtteilen und den Bau einer eigenen Halle inklusive Büro- und Konferenzräumen, um den vielfältigen Anforderungen gerecht werden zu können.“ Fazit und Ausblick Die Flüchtlingsbewegungen 2015/2016 und 2022 haben die Kommunen in Deutschland vor enorme Herausforderungen gestellt. Auch die Landeshauptstadt sah sich mit einer Situation konfrontiert, für die es keine Blaupause gab und in der im Spannungsfeld zwischen der Soli- darität mit den Geflüchteten auf der einen und begrenzten Ressourcen auf der anderen Seite schnell praktikable Lösungen gefunden werden mussten. Es ist einer gemeinsamen Kraftanstrengung der städtischen Institutionen und gesellschaft- lichen Initiativen zu verdanken, dass trotz aller nach wie vor bestehenden Schwierigkeiten die Aufnahme und Integration der geflüchteten Menschen in die Kieler Stadtgesellschaft rückblickend als gelungen bezeichnet werden kann. Dabei war die ungemein große Solidarität ihrer Bürger*innen mit den Geflüchteten das größ - te Pfund, mit dem Kiel wuchern konnte. Die in weiten Teilen herzliche Aufnahmebereitschaft hat dem Ruf Kiels als weltoffene Stadt alle Ehre gemacht. Heute leben 5.000 der ehemals Geflüchteten dauerhaft in Kiel. Das sind knapp 2 % der Gesamtbevölkerung. Die kulturelle Vielfalt in der Stadt ist größer geworden. Die gegenseitige Akzeptanz führt zu einem inter- kulturellen Austausch, von dem alle profitieren. Nach wie vor schwierig gestaltet sich die Situation auf dem Wohnungsmarkt. Viele Geflüch - tete müssen zu lange in den Gemeinschaftsunterkünften bleiben, weil es für sie kaum mög- lich ist, eine eigene Wohnung zu finden. Beim Bau neuer Wohnungen und der Wohnungsver - mittlung sollte dieser Umstand stärker Berücksichtigung finden. Integration geht in der Regel nicht schnell, Integration ist ein mehrjähriger Prozess, der ge- genseitige Achtung, Toleranz und Empathie erfordert. Zusätzlich sind individuelle Beratung, eine gute soziale Anbindung und ein sicherer Lebensunterhalt für eine gelungene Integration ebenso unabdingbar wie der Erwerb beruflicher und schulischer Qualifikationen. Die Schule ist nicht nur ein Lernort. Schule ist auch ein Ort für kulturellen Austausch und Kommunikation. Hier werden Freundschaften geschlossen und im besten Fall herrscht an AUFNAHME UND INTEGRATION ZUGEWANDERTER MENSCHEN

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