Sozialbericht 2023

11 Sozialbericht 2023 Die Bevölkerungsbewegung zu und aus den beiden Umlandkreisen Rendsburg-Eckernförde und Plön weist seit zehn Jahren einen negativen Saldo auf. Es ziehen weiterhin mehr Men- schen in die Nachbarkreise als umgekehrt. Das Rekordminus von 1.336 aus dem letzten Jahr wurde im Jahr 2022 mit einem Saldo von -1.033 Menschen allerdings nicht erreicht. Die Abwanderung in die Umlandgemeinden hält sich dennoch auf einem hohen Niveau und er- innert an die 1990er Jahre, als die letzte Stadtflucht einsetzte und der Wanderungssaldo in manchen Jahren bis zu -2.700 betrug. Abbildung 4: Wanderungssaldo seit 2010 mit den Umlandkreisen Rendsburg-Eckernförde und Plön Quelle: Landeshauptstadt Kiel, Stadtamt 200 0 -200 -400 -600 -800 -1.000 -1.200 -1.400 -99 91 -1.055 -929 -583 -736 -1.171 -1.045 -1.336 -1.033 -538 -217 -8 2013 2014 2016 2010 2017 2011 2018 2012 2020 2021 2022 2019 2015 Wanderungssaldo Die Altersgruppen, die Kiel verlassen, sind überwiegend Menschen im Alter von 25 bis unter 45 Jahre sowie Kinder bis 6 Jahre. Zugleich ist der Wanderungssaldo in das direkte Kieler Umland mit minus 1.033 negativ. Das heißt, dass mehr Menschen ins Kieler Umland ziehen als aus dem Umland nach Kiel hinein. Der Wanderungssaldo in Bezug auf die übrigen Kreise in Schleswig-Holstein beträgt plus 1.036, auf das Bundesgebiet bezogen minus 70 und in Bezug auf das Ausland plus 2.011. Der Trend zur Suburbanisierung, also eine Bevölkerungs- bewegung aus der Stadt ins Umland, wird innerhalb Deutschlands seit mehreren Jahren beobachtet. 4 Dieser Trend zeigt sich auch in Kiel. 4 Bundesinstitut für Bevölkerungsforschung: Wanderungsverluste der Städte erreichen das hohe Niveau der 1990er Jahre. Verfügbar unter: https://www.bib.bund.de/DE/Presse/Mitteilungen/2022/2022-12-05-Wanderungsverluste-der- Staedte-erreichen-das-hohe-Niveau-der-1990er-Jahre.html - abgerufen am 23.06.2023. Kiel ist ein attraktiver Wohnort. Junge Familien finden allerdings eher im Umland Wohnraum. BEVÖLKERUNG

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