Sozialbericht 2023
27 Sozialbericht 2023 Die fünf herausgestellten Ortsteile, in denen gut 39 % der Bevölkerung leben, machen wei- terhin fast Zweidrittel aller Fälle aus, in denen eine Mietschuldenübernahme gewährt wird. Dabei entfallen fast 42 % der Fälle auf die Ostuferortsteile Gaarden, Ellerbek-Wellingdorf und Neumühlen-Dietrichsdorf/Oppendorf, in denen nur rund 20 % der Gesamtbevölkerung leben. Während die absolute Fallzahl der bewilligten Mietschuldenanträge nach Ende der Maßnah- men der Pandemie wieder im Steigen begriffen ist, geht die Summe der pro Fall einzuset - zenden Mittel in 2022 leicht von 1.906 € auf 1.883 € im Durchschnitt zurück. Da es jedoch in den zehn Jahren zuvor einen deutlichen Anstieg von 1.231 € pro Fall auf 1.906 € gab und im ersten Halbjahr 2023 ein Anstieg auf durchschnittlich fast 2.100 € zu beobachten ist, scheint es sich hierbei nicht um eine Trendumkehr zu handeln. Von den Betroffenen sind rund 80 % vollständig oder teilweise auf den Bezug von Sozialleistungen angewiesen und 42 % haben keine deutsche Staatsbürgerschaft. Beide Anteile sind seit dem letzten Jahr deutlich gestiegen. Im Berichtszeitraum gibt es 363 wegen Mietrückständen bekannt gewordene Räumungskla- gen und eine unbekannte Zahl von Räumungsklagen aus anderen Gründen. Von insgesamt 246 angesetzten Zwangsräumungen werden 224 durchgeführt. Abbildung 26: Räumungsklagen und Zwangsräumungen jeweils zum 31.12 des Jahres Quelle: Landeshauptstadt Kiel, Amt für Wohnen und Grundsicherung 600 400 500 300 200 100 0 2011 2015 2009 2021 2022 2017 Räumungsklagen wegen Mietrück- ständen angesetzte Zwangsräumungen durchgeführte Zwangsräumungen 2013 2012 2016 2010 2018 2019 2020 2014 Die Anzahl der Räumungsklagen stieg im Jahr 2022 an, während die Anzahl der durchgeführten Zwangsräumungen trotz einer steigenden Zahl von Ansetzungen leicht zurückging. HAUSHALTE UND WOHNEN
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