Sozialbericht 2023
66 Sozialbericht 2023 GESUNDHEIT Zahngesundheit bei Kindern Anfang des Jahres führte die Stabsstelle Gesundheitsberichterstattung (GBE) des Amtes für Gesundheit ein Interview mit einer Zahnärztin des Zahnärztlichen Dienstes sowie einer Pro- phylaxehelferin der Arbeitsgemeinschaft zur Förderung der Jugendzahnpflege (AGJ) in der Landeshauptstadt Kiel. Die daraus gewonnen Eindrücke fließen in diesen Bericht ein. Die Landeshauptstadt Kiel verfügt über ein gut strukturiertes und ausgebautes Prophyla- xenetz, das in Zusammenarbeit mit der »Arbeitsgemeinschaft zur Förderung der Jugend- zahnpflege in der Landeshauptstadt Kiel« Angebote für alle Kieler Kindertagesstätten und Schulen bereithält. Das Spektrum reicht von altersgerechten Unterrichtseinheiten und Zahnputzübungen bis zu regelmäßigen kostenlosen Fluoridierungsprogrammen zur Zahn- schmelzhärtung. Für die Zahngesundheit von Kindern und Jugendlichen ist die Früherkennung von Karies und Zahnfehlstellungen besonders wichtig. Unbehandelte Zahnschäden können zu weiteren gesundheitlichen Schäden führen und die Lebensqualität der Kinder auch im Erwachsenen- alter beeinträchtigen. In dem Interview mit der Zahnärztin des Zahnmedizinischen Dienstes bestätigt diese den Zu- sammenhang von Zahnschäden und gesundheitlichen Folgen für die Kinder: „Karies im Milchgebiss kann akute Schmerzen zur Folge haben. Deswegen sind regelmäßige Zahnärzt*innenbesuche so wichtig, um rechtzeitig handeln zu können und eine Vertrauens- basis zum Kind aufzubauen.Wird dies verpasst und Karies ist bereits entstanden, kann eine Be- handlung unangenehm sein, und das Kind hat dann eine negative Zahnärzt*innenerfahrung.“ Der Zahnärztliche Dienst der Landeshauptstadt Kiel führt in Kindertagesstätten (Kitas) sowie an Grund-, Förder- und Gemeinschaftsschulen jährlich Vorsorge- und Reihenunter- suchungen durch. Diese dienen primär der Untersuchung der Mundhöhle mit Erhebung des Zahnstatus sowie der Früherkennung von Zahnerkrankungen, Kieferfehlstellungen und Erkrankungen des Zahnhalteapparates. Die Eltern erhalten anschließend eine schriftliche In- formation über das Untersuchungsergebnis mit individuellen Vorsorge-, Mundhygiene- und Behandlungsempfehlungen. Eine eventuell notwendige Therapie erfolgt dann in Verantwor- tung der Eltern in einer zahnärztlichen oder kieferorthopädischen Praxis. „Jedes Kind bekommt nach der zahnärztlichen Untersuchung einen Informationsbrief mit nach Hause, egal, ob Handlungsbedarf besteht oder nicht. Auf diesem Bogen werden die Ergebnisse der Untersuchung leicht verständlich festgehalten. Anhand der Dokumenta- tion der Untersuchungsergebnisse können wir im Verlauf der Zeit sehen, ob ein Kind in den Vorjahren mit Karies aufgefallen ist und ob eine Behandlung erfolgte.“ Um die Zahngesundheit der Kinder in Kiel zu fördern, gibt es über die individuellen zahn- ärztlichen Untersuchungen hinaus Angebote der Gruppenprophylaxe. Alle Kieler Schulen werden mindestens einmal jährlich von den Prophylaxehelfer*innen der Arbeitsgemein- schaft zur Förderung der Jugendzahnpflege (AGJ) besucht. Bei diesem Besuch erhalten die Kinder eine auf die jeweilige Gruppe und Klassenstufe angepasste theoretische Lerneinheit, anschließend wird gemeinsam das richtige Zähneputzen geübt.
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