Kiel 2042Mission 2042 - Die Jugendwerkstatt
Beim Projekt Kiel 2042 ist die Meinung von jungen Menschen besonders wichtig, da es hierbei maßgeblich um ihre Zukunft geht. Sie sind es, die im Jahr 2042 neue Ideen erproben, Familien gründen, Firmen aufbauen und sich für oder gegen ein Leben in Kiel entscheiden.
Aus diesem Grund ist es von großer Bedeutung, die Jugend von Kiel mit ihren Sichtweisen in den Prozess miteinzubeziehen. In der Jugendwerkstatt „Mission 2042 - JUGEND MACHT ZUKUNFT“ haben sich Jugendliche den großen Aufgaben der Stadt gewidmet und mehr als 20 Missionen für ein wünschenswertes Kiel formuliert.
Was sind Missionen?
Missionen sind Zielmarken für die Zwischenergebnisse von Kiel 2042 – die fünf entworfenen Zukunftserzählungen. Missionen formulieren für die Erzählungen wünschenswerte Zustände in der Zukunft, die jedoch noch vor 2042 erreicht werden sollen und idealerweise sogar messbar und überprüfbar sind.
Die von den Jugendlichen formulierten Missionen werden hier nach ihrer Priorisierung wiedergegeben.
Missionen entwickeln
Junge Kieler*innen im Alter zwischen zwölf und 21 Jahren waren am 26. November 2022 ins Kulturzentrum „Die Pumpe“ in der Innenstadt eingeladen.
Im bunten Licht des Discokellers wurde die Jugendwerkstatt von Oberbürgermeister Ulf Kämpfer offiziell eröffnet, der hierbei das Engagement der Jugendlichen ausdrücklich würdigte und die Bedeutung eines solchen Formats mit persönlichen Worten deutlich unterstrich.
Nach einer kurzen Vorstellung des Projekts Kiel 2042 durch das Planungsbüro urbanista wurden zunächst die fünf Zukunftserzählungen für das Kiel der Zukunft als Zwischenergebnisse erläutert. Anhand eines Votings wurden die beiden Erzählungen „Natürliche Stadt“ und „Gerechte Stadt“ von den Jugendlichen ausgewählt, um im Laufe des Tages behandelt und diskutiert zu werden.
An interaktiven Themenstationen nahmen Expert* innen aus der Verwaltung die Jugendlichen mit auf eine Reise ins Kiel 2042 und führten sie so spielerisch in die entworfenen Zukunftserzählungen ein.
Hierbei wurde auch erläutert, welche geplanten Projekte der Stadtverwaltung bereits in den kommenden Jahren helfen werden, die dargestellten Bilder Wirklichkeit werden zu lassen. Ohne langes Zögern wurden die Zukunftserzählungen von den Jugendlichen verinnerlicht und diskutiert. Sehr routiniert und fokussiert wurden dann Missionen als Arbeitsaufträge für die Stadtgesellschaft formuliert und sogar mit qualitativen Aussagen und Zielmarken hinterlegt. Zwischen den Arbeitsrunden gab es bei leckerer Pizza und Livemusik Gelegenheiten, um sich auszutauschen und neue Kontakte zu knüpfen.
Am Ende der Jugendwerkstatt hatten die Jugendlichen dann noch einmal die Möglichkeit, ihre Ergebnisse des Tages in einer Gesamtschau zu priorisieren sowie allgemeine Hinweise und Wünsche an die Kieler Stadtpolitik zu formulieren.
Missionen für die Natürliche Stadt
Hohe Priorität
Aus Sicht der teilnehmenden Jugendlichen ist klar: Im Kiel der Zukunft gibt es in der gesamten Stadt ein gut ausgebautes Netz aus Velorouten, das die Menschen jeden Tag motiviert, viele Wege mit dem Fahrrad zurückzulegen. Die kostenlose Fahrrad-Mitnahme auf den Fähren und das Bikesharing gehören natürlich auch dazu.
Im Kiel 2042 spielt der Nahverkehr eine tragende Rolle und ist massiv gestärkt und ausgebaut worden. Sogar auf der Förde gibt es einen guten Nahverkehr.
Hohe Priorität
Bis 2042 geht der Autoverkehr in Kiel stark zurück und viele Bereiche der Stadt sind sogar weitgehend auotofrei – angefangen bei der autofreien Innenstadt als erste Stufe. Viele Menschen nutzen für längere Strecken oder an nassen Tagen den gut ausgebauten Nahverkehr sowie die gute Anbindung mit der Bahn in die Region und darüber hinaus. Ansonsten greifen die Kieler*innen hauptsächlich zum Fahrrad. Statt Autos finden sich an vielen Orten Spielplätze und Erholungsorte in der Stadt.
Bestandteile des autoarmen Kiels sind:
- Carsharing zur Anbindung in der Region
- Andere Regeln für das Parken (Stellplatzsatzungen)
- Parkhäuser am Stadtrand
- Parken unter der Erde
Hohe Priorität
Im Kiel 2042 spielt der Nahverkehr eine tragende Rolle und ist massiv gestärkt und ausgebaut worden. Sogar auf der Förde gibt es einen guten Nahverkehr.
So wird der Nahverkehr gestärkt:
- Mehr Linien und bessere Taktungen
- Kurzfristiger Ausbau des Busnetzes, bis die Tram kommt
- Mit Strom fahrende und selbstfahrende Busse
- Attraktive Preise im Nahverkehr
- Nahverkehr auch auf dem Wasser
- Bike-Sharing als Teil des Nahverkehrs
Aus Sicht der teilnehmenden Jugendlichen ist klar: Im Kiel der Zukunft gibt es in der gesamten Stadt ein gut ausgebautes Netz aus Velorouten, das die Menschen jeden Tag motiviert, viele Wege mit dem Fahrrad zurückzulegen. Die kostenlose Fahrrad-Mitnahme auf den Fähren und das Bikesharing gehören natürlich auch dazu.
Im Kiel 2042 spielt der Nahverkehr eine tragende Rolle und ist massiv gestärkt und ausgebaut worden. Sogar auf der Förde gibt es einen guten Nahverkehr.
Das Kiel der Zukunft ist eine Stadt, in der das Wasser viel zugänglicher und erlebbarer ist als heute. Straßen am Ufer werden zurückgebaut, um die Menschen besser an die Förde zu bringen. Aber nicht nur die Förde ist erlebbar, sondern auch andere Flüsse und Bäche. Überall in der Stadt werden Grünräume und Wasser neu zusammengedacht.
Eine natürliche und umweltfreundliche Stadt ist eine Stadt, in der die Menschen gerne wohnen. Damit sich möglichst viele Menschen für ein Leben in der Stadt entscheiden, muss das Wohnen hier aber attraktiver werden.
Und so kann es gehen:
- Bezahlbares Wohnen in der Innenstadt schaffen
- Mehr Wohnraum und größere Wohnungen für Familien
- Mehr Grün, mehr Spielplätze, weniger Autos
Wie können wir in einer dichter werdenden Stadt mehr Grün und mehr Platz für die Menschen schaffen? Eine Möglichkeit: Wir bauen eine zweite Ebene und verbinden die Dächer! Bis 2042 sind daher an verschiedenen Stellen in der Stadt neue Dachgärten, Sonnenterrassen und öffentliche Rooftops entstanden, die durch Stege verbunden sind.
Um bis 2042 eine grüne und natürliche Stadt zu bauen, die wirklich nachhaltig ist, sollen vor allem die Kinder und Jugendlichen mehr mitbestimmen können. Im Kiel der Zukunft ist dies selbstverständlich möglich.
Kiel ist bis 2042 zu einer der grünsten Städte in ganz Europa geworden und wird als Vorbild gesehen. Menschen aus anderen Städten kommen nach Kiel und wollen wissen, wie man Grün und Wasser zusammendenken kann, wie man Müll vermeidet, wie man mitten in der Stadt Strom erzeugt und wie sich das Leben in einer natürlichen Stadt anfühlt.
Bis 2042 hat sich die Art und Weise, wie wir Gebäude bauen, stark verändert. Neue Gebäude in Kiel sind klimaneutral und auch bestehende Häuser wurden modernisiert und klimafit gemacht. Alle Gebäude tragen durch begrünte Dächer und Fassaden zu einem angenehmen Stadtklima bei und speichern das Wasser. Und mehr noch: die Gebäude bieten durch ihre Begrünung auch mehr Lebensraum für die Tierwelt.
Bis 2042 hat sich auch der Umgang mit den bereits bestehenden Gebäuden verändert. Alte Gebäude werden eher umgebaut, umgenutzt und mit neuem Leben gefüllt. Das spart Ressourcen und ist für die Planer*innen eine spannende Aufgabe. Abriss gilt in Kiel als Ausnahme und wird nach Möglichkeit vermieden.
Missionen für die Gerechte Stadt
Hohe Priorität
Aus Sicht der teilnehmenden Kinder und Jugendlichen ist klar, dass Kiel bis zum Jahr 2042 die Bereiche Gendergerechtigkeit und Inklusion deutlich stärken kann und muss. Das Kiel der Zukunft wird barrierefreier, offener und vielfältiger in allen Gesellschaftsbereichen.
Hohe Priorität
Im Kiel der Zukunft sollen sich alle gut durch die Stadt bewegen können. Hierbei spielen natürlich auch die Preise für die verschiedenen Verkehrsmittel eine wichtige Rolle. Um wirklich allen Menschen ein mobiles Leben zu ermöglichen, sind die Öffentlichen Verkehrsmittel günstig und für Menschen, die Hilfe benötigen, sogar kostenlos.
Ein wichtiger Bestandteil einer gerechten Stadt ist aus Sicht der teilnehmenden Kinder und Jugendlichen die Möglichkeit, in Kiel ein gesundes Leben in einem natürlichen Umfeld führen zu können – und das möglichst unabhängig vom Einkommen. Und wie kann das gehen? Ganz praktisch bedeutet dies etwa, dass gesundes veganes Essen in den Schulkantinen und an anderen öffentlichen Orten angeboten wird.
Das Im Kiel 2042 gibt in es in jedem Stadtteil Orte und Gebäude mit Zugangsmöglichkeiten zu Bildung, Gemeinschaft und digitaler Technik. Dies können Bibliotheken sein oder Stadtteilhäuser, Bücherbusse, Bücherboote oder einfach Orte mit kostenlosen Nachhilfeangeboten. Alle erhalten hier Zugang, auch Obdachlose und Menschen, die Hilfen unterschiedlichster Art benötigen.
Egal ob Schule, medizinische Versorgung, Handwerk, Kultur oder Orte der Gemeinschaft – im Kiel der Zukunft lassen sich alle Dinge des täglichen Lebens innerhalb von maximal 15 Minuten zu Fuß im eigenen Stadtteil erreichen. Durch diese Mischung und Nähe können alle Altersgruppen am ö"entlichen Leben teilhaben und sind nicht auf ein Auto angewiesen.
Bis 2042 ist die gefühlte Sicherheit in allen Stadtteilen deutlich gestiegen. Alle Menschen, unabhängig von Alter und Geschlecht können sich ohne Angst durch Kiel bewegen.
Und so kann es gehen:
- Offene und einsehbare Gestaltung von Räumen in der Stadt
- Mehr Licht in der Stadt
- Sauberkeit in öffentlichen Räumen erhöhen
- Drogenprävention an den Schulen
- Präsenz von Polizei und generell mehr Menschen in den Straßen
Das gerechte Kiel der Zukunft zeichnet sich auch dadurch aus, dass der Öffentliche Raum für Kinder und andere Verkehrsteilnehmer*innen gestaltet und aufgeteilt ist. Überall in Kiel sind daher autofreie Bereiche und Möglichkeiten zum Spielen im Straßenraum entstanden. bis 2042 eine grüne und natürliche Stadt zu bauen, die wirklich nachhaltig ist, sollen vor allem die Kinder und Jugendlichen mehr mitbestimmen können. Im Kiel der Zukunft ist dies selbstverständlich möglich.
Im Jahr 2042 sind Ausbildungsberufe deutlich attraktiver. Neue Ausbildungen und Berufe sind vor allem auch im Bereich der Natürlichen Stadt entstanden. Alle Ausbildungsberufe haben einen deutlich höheren Status als heute und werden in der Gesellschaft mehr wahrgenommen. Azubis finden in Kiel nicht nur bezahlbare Wohnungen, sondern bekommen diverse Vergünstigungen und Angebote, die mit dem Azubi-Status einhergehen – etwa so, wie es bei Studierenden schon seit Jahrzehnten üblich ist.
Bis 2042 hat das Ostufer eine besondere Stärkung erfahren und gilt als lebenswerter und attraktiver Teil Kiels.
So wird das Ostufer gestärkt:
- Treffpunkte in den Quartieren schaffen
- Anbindung an die Stadt stärken (auch Nahverkehr über die Förde)
- Freizeitorte gestalten (besonders in Wassernähe)
- Kulturangebote stärken und ausbauen
- Besonderes Augenmerk auf Schaffung von „Schönen Orten“
In Zukunft gibt es deutlich mehr Möglichkeiten der Mitbestimmung für Kinder und Jugendliche. Ob Klimaschutz, Nachhaltigkeit oder Fragen zum Umgang mit Ressourcen oder Müllvermeidung – durch Jugendrat und Jugendparlament hat die Meinung der jungen Generation mehr Gewicht. Auch wer noch kein Wahlrecht hat, kann sich einbringen.
Im Kiel 2042 kann man viele Dinge digital erledigen und im Rathaus bekommt man Hilfestellung. Die Menschen müssen für ihre Anliegen jedoch nicht unbedingt ins Rathaus gehen, denn das Rathaus ist mobil und kommt in die Stadtteile.
Ähnlich wie bereits jetzt das Tiny Rathaus in die Stadtteile kommt um Raum zum Informieren und Vernetzen zu bieten, soll man in Zukunft hier auch Dinge wie im echten Rathaus erledigen und darüber hinaus auch seine Meinungen und Ideen einbringen können.
Kiel lebt auch in Zukunft vom Ehrenamt seiner Bürger*innen. Viele Menschen engagieren sich in ihrer Nachbarschaft, im Sport, in der Pflege und in vielen anderen Teilen der Gesellschaft. Dieses Engagement wird mehr wertgeschätzt als heute und stärker in Wert gesetzt – etwa durch Preise, Ehrungen, Feste, Kommunikation oder Anreize.
Wünsche an die Politik
Neben Missionen für die gesamte Stadtgesellschaft haben die Jugendlichen im Rahmen der Jugendwerlstatt auch gezielt Wünsche und Anregungen an die Kieler Politik formuliert – als Fingerzeige, was ihnen wichtig ist und wie der politische Dialog der Stadt verbessert werden kann.
- Kinder und Jugendliche stärker einbinden und mitbestimmen lassen
- stärker an die Interessen der Menschen denken, die (noch) nicht wählen dürfen
- Mehr Miteinander in der Politik (zum Beispiel durch überparteiliche Entscheidungen wie bei der Tram)
- Themen stärker parteiunabhängig bewerten
Kontakt
Landeshauptstadt Kiel
Koordinierungsstelle für Mitwirkung
Fleethörn 9, 24103 Kiel, Raum 113b