Internationales Kiel

Wir bauen Brücken

Wer sind die Personen, die die internationalen Partnerschaften Kiels prägen und voranbringen? Es sind Menschen aus den Verwaltungen, aus der Zivilgesellschaft, aus allen Lebensbereichen wie Kultur, Bildung oder Sport. Sie setzen sich ein für grenzüberschreitende Zusammenarbeit und bauen Brücken in andere Kulturen.

Jeden Monat stellen wir eine*n Brückenbauer*in aus Kiel oder aus den Partnerstädten in einem Kurzinterview vor. Sie kennen Leute, die unbedingt dazugehören? Dann lassen Sie uns das gerne wissen.

 

Hatay
Sevgi Dalar - Mitarbeiterin Hatay Metropolitan Municipality

Frau mit langen braunen Haaren vor einer Wand
Sevgi Dalar, Foto Yusuf Ucar

Wer bist du und was genau machst du?

Mein Name ist Sevgi Dalar. Ich arbeite seit sieben Jahren mit verschiedenen Zuständigkeiten in Hatay Metropolitan Municipality, also der Verwaltung der Metropole Hatay in der Türkei.

Aktuell bin ich für die Projekte und Kontakte zu unseren beiden deutschen Partnerstädte Kiel und Aalen verantwortlich, seit vier Jahren arbeite ich auch im Projekt Expo2021Hatay. Dabei handelt es sich um eine internationale Gartenbaumesse, die unter dem Motto „Medeniyetler Bahçesi“ – „Garten der Zivilisationen“ steht.

Neben der Anlage von Themengärten wird es zahlreiche Veranstaltungen und gastronomische Angebote geben. Die Gastronomie kann als eines der Wahrzeichen Hatays bezeichnet werden. Die vielen Kulturen und Religionen, die hier zu Hause sind, haben eine einzigartige Kulinarik hervorgebracht, die Hatay weit über die Stadtgrenzen bekannt gemacht hat.

Davon wollen wir den Besucher*innen der Expo einen Eindruck geben. Ich selbst habe zu Beginn des Projekts einige der zentralen Events und Veranstaltungen konzipiert.

Aktuell unterstütze ich die Teilnehmenden bei der Organisation ihrer Stände und Veranstaltungen.

Worum geht es in deinem aktuellen Projekt zwischen Kiel und Hatay?

Die Landeshauptstadt Kiel, mit der wir seit 2012 eine Partnerschaft unterhalten, unterstützt das Projekt Expo2021Hatay mit einem eigenen Garten.

Dieser wurde von einem Mitarbeitenden des Kieler Grünflächenamtes entworfen und wird aktuell von einer Gartenbaufirma in Hatay auf dem Expo-Gelände im Stadtteil Iskenderun gebaut.

Der Kieler Garten wird eine Miniaturdarstellung der Kieler Förde sein. Ursprünglich wollten wir die Expo im Dezember eröffnen, aufgrund der Pandemie haben wir dies nun auf Anfang April verschoben.

Dann möchten wir gemeinsam mit den Kieler*innen die Eröffnung der Expo2021Hatay feiern!

Die grafische Darstellung eines geplanten Gartens
Grafische Darstellung des Themengartens Kiel auf der Expo2021 Hatay, Foto Botanik Ladin

Weshalb findest du internationale Arbeit wichtig?

Hatay war und ist eine internationale Stadt. Es ist eine historische Stadt, die im Laufe ihrer Geschichte viele Zivilisationen beheimatet hat und daher noch immer besondere Verbindungen in die ganze Welt pflegt.

Hatay wurde mit mehreren internationalen Titeln ausgezeichnet. Unsere Stadt gehört zum UNESCO-Netzwerk Creative Cities im Bereich Gastronomie und zum UNESCO Global Network of Learning Cities.

Wir möchten als Stadt vorankommen, möchten aber auch unser Wissen international teilen. Es wäre undenkbar, wenn eine solche Stadt keinen Wert auf internationale Arbeit legen würde.

Durch internationale Arbeit profitiert Hatay in vielfältiger Weise. Dafür engagiere ich mich. 

Was hat dich am meisten während deines Projekts mit Kiel überrascht?

Besonders spannend finde ich die Idee aus Kiel, zur Eröffnung der Expo einen musikalischen Beitrag nach Hatay zu bringen. Kiel möchte einen musikalischen Austausch mit Hatay initiieren und damit die Expo auch musikalisch bereichern.

Nach unseren beiden einmaligen Projekten, dem Aufbau einer Flüchtlingsschule für syrische Kinder 2014/15 und dem Expo-Projekt könnte mit dem Musikaustausch etwas Wiederkehrendes ins Leben gerufen werden. Darüber würde ich mich sehr freuen.

Blick von oben quf eine Baustelle
Baustelle Expo2021 Hatay, Foto Botanik Ladin

Was würdest du anderen Engagierten, die ein internationales Projekt planen, mit auf den Weg geben?

Man muss sich immer wieder die Frage stellen, ob das geplante Projekt den Zweck erfüllt, den man sich vorstellt. Wenn diese Frage stets mit Ja beantwortet wird, dann ist man auf einem guten Weg zu einem erfolgreichen, sinnvollen Projekt.


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