Wettbewerb Holtenau-Ost

Wettbewerbsarbeit 1011

IND International Design, Rotterdam (NL) | LOOP LANDSCAPE and ARCHITECTURE DESIGN, Ostra (I) | Scalaplus, Chicago (USA)

 
 
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Übersichtsplan

 

Die Idee

Am Loop: Die Leitidee des Entwurfes ist die Schaffung eines räumlichen Rahmenwerkes, das kontextorientiert ist und ein hohes Maß an Flexibilität und Vielfalt ermöglicht. Der Entwurf ist auf jeder Ebene inklusiv und betrachtet den Zugang und die Aussicht auf die Kieler Förde für alle als wichtige räumliche Komponente. 

Das Erbe der früheren Nutzung des Marinefliegergeschwaders MFG 5 wird nachhaltig beibehalten, um wichtige räumliche Momente des neuen Stadtquartiers wie den Hangar-Platz zu definieren. Neben den bestehenden Gebäuden weist das Gebiet eine Reihe ökologisch wertvoller Naturräume auf, vom Fördehang und Wald mit altem Baumbestand über flache Plateaus bis hin zum heterogenen Ufer. 

Die Promenade als Leitidee zieht sich als Loop durch das Quartier, verbindet Holtenau mit Pries-Friedrichsort und schafft eine zusätzliche Identität. Der Entwurf baut auf die topografischen Qualitäten und heterogenen Gebäudetypologien der umliegenden Stadtteile auf und verbindet historische, ökologische und typologische Aspekte zu einer kohärenten Struktur, die die Koexistenz verschiedener Formen innerhalb eines klaren räumlichen Rahmens ermöglicht. Der autoarme Stadtteil wird zu einem zukunftsorientierten Quartier, zu einem urbanen identitätsstiftenden Ort, der seine Funktion als neuer Ankerpunkt innerhalb der Stadt einnimmt.

Die Idee

Am Loop: Die Leitidee des Entwurfes ist die Schaffung eines räumlichen Rahmenwerkes, das kontextorientiert ist und ein hohes Maß an Flexibilität und Vielfalt ermöglicht. Der Entwurf ist auf jeder Ebene inklusiv und betrachtet den Zugang und die Aussicht auf die Kieler Förde für alle als wichtige räumliche Komponente. 

Das Erbe der früheren Nutzung des Marinefliegergeschwaders MFG 5 wird nachhaltig beibehalten, um wichtige räumliche Momente des neuen Stadtquartiers wie den Hangar-Platz zu definieren. Neben den bestehenden Gebäuden weist das Gebiet eine Reihe ökologisch wertvoller Naturräume auf, vom Fördehang und Wald mit altem Baumbestand über flache Plateaus bis hin zum heterogenen Ufer. 

Die Promenade als Leitidee zieht sich als Loop durch das Quartier, verbindet Holtenau mit Pries-Friedrichsort und schafft eine zusätzliche Identität. Der Entwurf baut auf die topografischen Qualitäten und heterogenen Gebäudetypologien der umliegenden Stadtteile auf und verbindet historische, ökologische und typologische Aspekte zu einer kohärenten Struktur, die die Koexistenz verschiedener Formen innerhalb eines klaren räumlichen Rahmens ermöglicht. Der autoarme Stadtteil wird zu einem zukunftsorientierten Quartier, zu einem urbanen identitätsstiftenden Ort, der seine Funktion als neuer Ankerpunkt innerhalb der Stadt einnimmt.

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Die grüne Identität des neuen Quartiers ist nicht nur ästhetische Komponente, sondern bildet sich aus konkreten Strategien der Nachhaltigkeit heraus. Die nachhaltige Komponente des Konzepts umfasst unter anderem die Vermeidung des städtischen Wärmeinseleffekts, die Bewältigung/Verzögerung des Regenwassers, die starke Reduzierung des Autoverkehrs, die Bevorzugung von Fußgänger*innen, Radfahrer*innen und kollektiven Verkehrsmitteln gegenüber dem motorisierten Individualverkehr. Die Erzeugung eigener Ressourcen für Heizung und Strom steht ebenfalls auf der Agenda des Stadtteils. Die grüne Identität wird auch unter dem Gesichtspunkt der Gleichwertigkeit zwischen allen neuen Bewohnern betrachtet. Der Zugang zur Uferpromenade und den öffentlichen Räumen für Bewohner und Besucher ist von besonderer Bedeutung, die Qualitäten des Lebens und der Stadt am Wasser zu genießen.

Das städtebauliche Konzept ergibt sich aus der Kombination von Faktoren wie Wind, Schallschutz, Hochwasserprävention, Sonnenausrichtung, ökologische Werte, Sichtachsen, Naturschutzgebiete, Denkmäler. Eine weitere prägende Komponente ist die Promenade, die das Ufer der Halbinsel mit dem zentralen Mobilitätsnetz verbindet.

Die Ausrichtung und Form der Gebäude zielt darauf ab, die Auswirkungen kalter Zugluft aus Nordosten zu reduzieren. Zu diesem Zweck wird ein zusammenhängender Komplex aus höheren Gebäuden östlich positioniert. Zur Verringerung des Wärmeinseleffekts während der warmen Sommermonate (wenn die vorherrschenden Winde weniger präsent sind) bestehen Windkorridore zwischen Land und Wasser. Dies bringt tagsüber frischen Wind in Bodennähe und hält nachts warme Strömungen in höheren Höhen. Die Ausrichtung und Höhe der Gebäude staffelt sich in Nord-Süd-Richtung von niedrig nach hoch. Diese Strategie trägt dazu bei, dass der Hauptteil der Promenade mit einer durchschnittlichen Gebäudehöhe von 4 oder 5 Stockwerken einen geringen Maßstab hat.

Aspekte des Schallschutzes fließen ebenfalls in die Gebäudeanordnung ein. Die Zonierung hat eindeutig Gewerbenutzungen auf das vom Fluglärm betroffene nördliche Gebiet beschränkt. Die Lärmbelastung der Wohnnutzungen durch den Tonnenhof wird durch ein langgestrecktes Gebäude drastisch reduziert.

Bei der städtebaulichen Gestaltung haben wir dem Gedanken der Gleichwertigkeit einen hohen Stellenwert eingeräumt, so dass für alle Bewohner freie Sichtachsen zum Wasser bestehen; auch wenn man keine direkte Aussicht hat, kann man vom Balkon aus auf die Förde sehen. Der Entwurf sieht ein hochwassersicheres Niveau von +3,5 m vor. Dies eröffnet die Möglichkeit im Erdgeschoss neben vielfältiger Mischnutzung auch Wohnen anzubieten. Aus der Ferne betrachtet ergibt sich eine heterogene Silhouette.
 

STADTSTRUKTUR

Die Anbindung des neuen Stadtteils an Holtenau erfolgt durch eine differenzierte Vorgehensweise, bei der die ersten Gebäude am südlichen Rand in Ordnung und Höhe an die nächstgelegenen Nachbarstrukturen anknüpfen und deren Durchlässigkeit zum Wald nachahmen. Wenn das Projekt die Halbinsel erreicht, weichen Höhe und formale Ordnung einem vielfältigeren städtischen Umfeld. Dieser Freiheitsgrad erreicht seinen Höhepunkt am östlichen Rand, wo ein klar erkennbares Profil dem Viertel einen Leuchtturmcharakter gegenüber der Kieler Förde verleiht. Die gewerbliche Seite beginnt auf der Halbinsel mit der Akzentuierung des bestehenden Hangars und der vorgelagerten Fläche, wo ein städtischer Platz den Bestand mit dem Neuen und das Gewerbliche mit dem gemischt genutzten Wohnviertel verbindet. Die gewerbliche Seite setzt sich nach Norden fort, mit der Möglichkeit der freien Gestaltung innerhalb eines systematischen Straßenrasters. Die Möglichkeit der Vielfalt an Gebäudezuschnitten für das Gewerbegebiet gibt Flexibilität in der Entwicklung. So entstehen verschiedene Gebäudetypologien, die sich auf ändernde Anforderungen von Produktion, Vertrieb und Dienstleistungsbedarf reagieren können. Das nördliche Kaiufer wird als intensiv genutzter Raum für die Freizeitgestaltung betrachtet, auch in der Variante 2 mit gewerblich nutzbarer Kaikante. Das neue Quartier verbindet sich mit dem Norden (seinem Haupteingang) durch seine Mobilitätsachse und behält seine Unabhängigkeit und Flexibilität von den benachbarten kleineren Strukturen durch eine Pufferzone mit starken natürlichen Bewuchs und Baumbestand. Da das Gebiet an die Landebahn des Flughafens angrenzt, behalten die Strukturen natürlich ein niedriges Höhenprofil bei, das der Horizontalität ihren unverwechselbaren Charakter verleiht.

Quartiersbildung

Das Gewerbequartier (TB 1) zeichnet sich durch seine neutrale Anordnung der Baukörper innerhalb eines Rasters aus. Eine gemeinsame Identität entsteht durch diese gemeinsame Struktur, aber auch durch die gleiche Zugänglichkeit zur Wasserkante unabhängig von der gewählten Gestaltungsvariante. Das Quartier schließt an die Halbinsel des Mischgebietes (TB 2) an, behält aber seinen unverwechselbaren pragmatischen Charakter. Das im TB 2 gelegene Mischgebiet bezieht seine Identität aus der Lücke, die durch den öffentlichen Weg in Form eines Loops entsteht. Dadurch werden zwei "Entwicklungsinseln" gebildet, die ebenfalls dazu beitragen, die Mikroidentitäten zu verstärken und die Phasen der Entwicklung zu erleichtern. Die Identität und die Form von TB 3 ergeben sich in erster Linie aus dem Dialog mit den Nachbargebäuden und der Idee, Durchlässigkeit zum Waldhintergrund zu schaffen. Der Wald (TB 4) hingegen wird wegen seiner ökologischen Werte erhalten und die vorhandenen denkmalgeschützten Gebäude bieten besondere Anlässe für alternative Nutzungen. Während jedes Quartier seinen eigenen Charakter hat, bildet der Loop ein zentrales Identitätsrückgrat, das das Projekt zusammenhält.

Parzellenstruktur

Für die gewerbliche Seite des TB 1 schlagen wir eine Modulgröße von 100 x 100 m als Grundfläche vor. Die Parzellen können je nach Marktforschung unterteilt werden, um verschiedene Unternehmensgrößen unterzubringen. Die Grundstücke bedingen eine Bebauung mit obligatorischen Rücksprüngen. Die Grundstücke für das TB 2-Gebiet sind sehr heterogen, vom XL-Solitärblock von 3800m2 über die L-Größe des Hotelgrundstücks 2500m2 bis hin zu mehreren mittelgroßen Grundstücken von 500-1500m2, kleinen Grundstücken von 300m2 bis hin zu den Mikrogrundstücken von Eigenheimen für 180m2-200m2. Der TB 3 bietet unterschiedliche Größen der Grundstücke von 1200m2 bis 750m2 an. Bei Bedarf könnten einige Grundstücke zu zwei oder drei zusammengelegt werden, mit der Bedingung der Bewahrung der formalen Strategie der Durchlässigkeit und Sichtbeziehung zu Fördehang und Wald.

Der Übergang zwischen dem Gewerbegebiet TB 1 und dem Mischgebiet TB 2 erfolgt an einem zentralen Knotenpunkt des Projekts. Ein städtischer Platz vor dem denkmalgeschützten Hangar verbindet die beiden Bereiche mit einer gemeinsamen Identität. Dies wird durch ein Mobilitätsstandort für beide Bereiche unterstützt. Der Übergang zwischen TB 2 und TB 3 ist subtiler, die beiden Gebiete werden hauptsächlich durch die Promenade verbunden.

Wir bringen nicht das Wasser zum Leben, sondern das Leben zum Wasser. Auf dem gesamten Gelände werden mehrere Strategien für die Verbindung von Land und Meer genutzt, wobei der Vielfalt eine Schlüsselrolle zukommt, ebenso wie ein hohes Maß an Respekt für die bestehenden Biotope. Es werden Teichgebiete vorgeschlagen, in denen sich das Regenwasser auf natürliche Weise ansammelt, und kleine Wasserelemente, die in der Nachbarschaft verteilt sind und für Spaß und Erfrischung sorgen.

Die Gesamtfläche, die für die Wohnbebauung reserviert ist, besteht aus der Addition der Zonen TB 2 und TB 3, was einer Fläche von ca. 24 ha entspricht. In unserem Schema wird die TB 2 mit 16 ha und die TB 3 mit 8 ha geteilt, mit einer gleichen Wohndichte von 75 Häusern pro Hektar. Dennoch wird die Geschossflächenzahl von TB 2 durch Hinzufügen von 25 % der gesamten Wohnfläche für gemischte Nutzungsprogramme erhöht. Daher ist der GRZ in TB 2 um 20% höher als in TB 3. Die Kompaktheit wurde auch in Bezug auf die Grundflächenabdeckung angestrebt. TB 3 nutzt 16% und lässt 84% der Fläche für öffentlichen Raum, Grün und Mobilität. Für TB 2 haben wir einen Flächenverbrauch von 11%. Insgesamt ergibt sich für TB 2 und TB 3 ein durchschnittlicher Flächenverbrauch von 14,5 %.

Für das Gewerbegebiet (TB 1) wird eine andere Deckungsstrategie in Betracht gezogen. In erster Linie sollten die Grundstücke eines jeden Bauvorhabens 50 % ihrer Fläche für das Manövrieren (Be-/Entladen/Parken) und die Logistik freihalten. Um dies zu erreichen, sind große Frontalabstände verbindlich. Zusätzlicher Grünraum wird durch eine grüne Pufferzone am Rande des Geländes und durch das Belassen der Fläche für die Anflugbefeuerung der Flughafen Landebahn geschaffen. Ein weiterer Bereich, der mit minimaler Grundfläche belassen wird, ist der Uferbereich, in dem Ökologie und Freizeit mit Logistik kombiniert werden können.

Der Entwurf zielt darauf ab, vielfältige Entwicklungsmöglichkeiten hinsichtlich des Maßstabs zu bieten. Dies impliziert nicht nur verschiedene Wohntypologien, sondern auch eine Vielzahl von Initiativen. Von der Do-it-yourself-Initiative über die kleine Genossenschaft, den mittelgroßen Bauträger oder die Wohnungsbaugesellschaft bis hin zum großen Bauträger. Diese Vielfalt ist wie ein Archipel verteilt, ohne dass sich bestimmte Typen in einem einzigen Gebiet konzentrieren. Auf der kommerziellen Seite ermöglicht die Vielfalt der Größenordnungen auch die Beteiligung mehrerer Unternehmer mit unterschiedlichen finanziellen Kapazitäten.

Für jedes Gebiet wurde eine bestimmte Höhenstrategie in Betracht gezogen. TB 1 ist überwiegend eine niedrige Bebauung mit maximal 5 Stockwerken. TB 2 enthält, wie bereits erläutert, mehrere Höhen, vom höchsten Gebäude mit 12 Stockwerken bei +43,2 m bis zu den niedrigsten Gebäuden mit 3 Stockwerken bei +12,5 m. Grundsätzlich gilt, je weiter vom Meer entfernt, desto höher die Bebauung - mit Ausnahme des östlichen Randes, der aus Wind- und Identitätsgründen für ein hohes Gebäude reserviert ist. In der Wahrnehmung (siehe Skizze) bilden die Höhen ein weiches Stadtbild aus mehreren Höhenprofilen.

Die Höhenstrategie für das Gebiet TB 3 reagiert in erster Linie auf die Kontextgebäude, indem sie 5 Stockwerke an der Wasserkante einhält und einen Rücksprung für das Dachgeschoss vorsieht. Die Gebäude in der zweiten Zeile erhöhen ihr Volumen auf durchschnittlich 7 Geschosse.

Alle denkmalgeschützten Gebäude werden erhalten. Sie erhalten eine zentrale Rolle für die Identität, die soziale Funktion und die Orientierung des Gebietes. Die in TB 1 befindliche Flugzeugwartungshalle wird zur Unterbringung einer Sporthalle vorgeschlagen, die in ihrer ursprünglichen Struktur vollständig erhalten bleibt. Die Wartungshalle wird als denkmalgeschütztes Gebäude betrachtet, das mehr Flexibilität bei der Umgestaltung der Innenräume bietet. Das Gebäude kann eine Vielzahl von Nutzungen beherbergen, unser Vorschlag ist ein lebendiges vielfältiges Kulturzentrum, das sich den Raum mit einem Food Court teilt. Auf dem Platz davor könnten dann Open-Air-Konzerte, Theatervorstellungen, Bootshows stattfinden.

Außenanlagen wie die historischen Rampen zum Meer bleiben erhalten und werden als Freizeitbereiche genutzt, von denen man in der Förde baden kann.

Gewerbliche Nutzungen

Das Gewerbegebiet bietet Raum für die unterschiedlichsten Formen des Unternehmertums, von Start-up-Labors über Forschungszentren bis hin zu Logistik und innovativer Produktion. Die räumliche Flexibilität und die leichte Zugänglichkeit in Verbindung mit der Vielfalt der Größe und des Umfangs der Grundstücke geben dem Gebiet eine flexible Ausgangsbasis.

Trotz seines kommerziellen Programms kombiniert das Gebiet die Nutzung von Landschaft und Grün, um dem Arbeitsviertel Qualität zu verleihen. In diesem Sinne betrachtet die Verbindung zum Meer in einer Entwurfsvariante das Gebiet als lediglich mit Freizeit- und maritimen Aktivitäten verbunden. Das Vorhandensein eines kleinen Yachthafens mit Segelclubs könnte zur Identität des neuen Stadtquartiers beitragen: Leben und Arbeiten am Wasser. Die zweite Variante sieht den Ort als logistischen Knotenpunkt vor, wo ein flexibler Be- und Entladungsraum am Meer den Unternehmern des Viertels einen Wettbewerbsvorteil verschaffen könnte.

Wohnnutzung und gemischte Nutzung

Der südliche Teil des Viertels ist ausschließlich dem Wohnungsbau vorbehalten. Diese ruhige Wohn- und Bauform schließt an die Nachbarbebauung an. Das Gebiet behält eine geringere Wohndichte bei, während es einen fußläufigen Abstand zum Mischgebiet einhält. Die gemischte Nutzung für die Halbinsel ist nicht gleichmäßig auf alle Gebäude verteilt, stattdessen schlagen wir eine intensivere gemischte Nutzung auf dem Weg entlang der Promenade und auf dem Hangar Platz vor, der als Haupttreffpunkt fungiert. Geschäfte, Restaurants, Büros geben dem Viertel einen unverwechselbaren, lebendigen Charakter. Der innere Teil der "Inseln" ist für Wohnungen im Erdgeschoss reserviert. Das Mischgebiet nutzt das Vorhandensein des Gewerbegebiets, indem es großflächige Erdgeschosse vorsieht, in denen Nahversorgungeinrichtungen, Veranstaltungs- oder Einkaufsmöglichkeiten untergebracht werden können.

Das neue Stadtquartier sieht Flächen für soziale Einrichtungen wie Kindertagesstätten, Jugend- und Gemeindezentren und spezielle Gebäude für ältere Menschen vor. Die denkmalgeschützten Gebäude werden teilweise für diese Programme genutzt. Die Hangars werden als Sport- und Kulturzentrum umgenutzt.

Der Stadtteil bietet Freizeitmöglichkeiten für Bewohner und Besucher aus der Region. Der Radweg verbindet das Stadtquartier mit einer langen Veloroute durch andere Stadtteile. Vor allem aber schafft das Stadtquartier als maritimes Neubaugebiet die Möglichkeit, das Gebiet mit den anderen Nebenorten wie Alt-Heikendorf, Laboe oder Falckensteiner Strand zu verbinden.
 

ÖFFENTLICHER RAUM

Der Entwurf zielt darauf ab, die verschiedenen Landschaftstypen durch eine klare Mobilitätsstrategie für Fußgänger und Radfahrer zu verbinden. Jede Landschaft behält jedoch ihre Eigenständigkeit und ihren Charakter mit kleinen Wanderwegen in den Wäldern und breiten Promenaden zum Erleben der Wasserkante. Der Entwurf führt die obligatorischen Naturschutzgebiete weiter, indem er sie ausweitet, aber auch indem er ihnen Bedeutung für die Bewohner verleiht. In den Wohnvierteln wird dem Grün ein zentraler Platz eingeräumt, und zwar nicht nur in Bezug auf die Quadratmeterzahl, sondern dadurch, dass es von allen genutzt wird. Der Plan räumt grüner Gerechtigkeit Vorrang vor der privaten Nutzung von Grün ein. Die Vielfalt der Grünflächen und des öffentlichen Raums, die Vielfalt der Maßstäbe und der Privatsphäre wird berücksichtigt, von städtischen Plätzen über kleine Nachbarschaftsplätze bis hin zur Vielfalt der Uferpromenade. Besonderes Augenmerk wird auf die Vielfalt der Abschnitte gelegt, in denen Wasser und Land aufeinandertreffen

In diesem Sinne wird auch der Zugang und der Blick auf die Wasserlandschaft demokratisch gestaltet, wobei die öffentliche Nutzung immer Vorrang vor der privaten Nutzung hat. Die Vielfalt der Grünflächen und des öffentlichen Raums, die Vielfalt der Maßstäbe und der Privatsphäre wird ebenfalls berücksichtigt, von städtischen Plätzen über kleine Nachbarschaftsplätze bis hin zur Vielfalt der Uferpromenade. Besonderes Augenmerk wird auf die Vielfalt der Abschnitte gelegt, in denen Wasser und Land aufeinandertreffen, wobei eine Taxonomie von Optionen geschaffen wird, die von völlig künstlichen bis hin zu Orten reicht, an denen die Natur fast sich selbst überlassen werden kann. Wasserlandschaften unterschiedlichen Charakters und Ausmaßes sind auch in einem Wassernetz verteilt, in dem Pflanzenkläranlagen, Teiche und Springbrunnen den Orten Bedeutung verleihen, aber auch eine wichtige ökologische Rolle spielen.

Das Gewerbegebiet und das Misch- und Wohngebiet unterscheiden sich in Bezug auf das Straßennetz und die Mobilität deutlich. Während das Gewerbegebiet die Nutzung aller Verkehrsmittel erlaubt, schränken die Misch- und Wohngebiete die Nutzung des Autos deutlich ein. In diesem Sinne stellt die städtebauliche Gestaltung des Mischgebiets die Bedürfnisse der Fußgänger nach Sichtachsen und Durchlässigkeit in den Vordergrund. Eine hohe Dichte an Kreuzungspunkten ermöglicht es den Fußgängern, Orientierung über ihre Wege zu behalten. Das Erlebnis des Gehens wird durch die Sicht auf das Meer bereichert, das auch eine instinktive Orientierungshilfe bietet. Auch das Radfahren entlang des Wassers ist ein Erlebnis, dem mit den speziellen Radwegen Priorität eingeräumt wird. Innerhalb des Quartiers koexistieren Fußgänger und Radfahrer.

Der Entwurf schlägt eine Umleitung für den lokalen Verkehr auf der Halbinsel vor. Nur der zukünftige öffentliche Verkehr (Elektrobus oder Straßenbahn) überquert die Halbinsel. In diesem Sinne wird das Quartier eine 100% fußgänger- und fahrradfreundliche Umgebung erhalten. Es werden zwei Arten von Plätzen vorgeschlagen, ein großflächiger Platz mit dem Hangar als zentraler Punkt und ein paar kleinere Plätze im Inneren des Quartiers für ruhige Entspannung. Die Loop-Promenade ist natürlich das wertvollste Spaziergangserlebnis, bei dem der Zugang zum Meer mit der Möglichkeit zur Entspannung, zum Essen oder zur sportlichen Betätigung kombiniert wird.

Die Zugänglichkeit der Grünflächen für alle Einwohner ist maximiert. Die öffentlichen Grünflächen sind über das gesamte Gelände verteilt, vom bestehenden Waldschutzgebiet bis hin zur grünen Kante an der Uferfront. Diese beiden Landschaften werden durch grüne Streifen und die öffentliche Loop - Promenade miteinander verbunden. Die Promenade bietet die Möglichkeit zur Bewegung mit Stopp-Parkours, Kinderspielplatz und offenen Turnstationen in allen Bereichen des Geländes. Die Verlaengerung des Landebahnstreifen des Flughafens wird unbebaut gelassen und mit Sportplätzen angereichert. Daran angeschlossen ist die Sporthalle, die in der denkmalgeschützten Halle des Gewerbegebiets untergebracht werden soll. Schließlich ist das Dach der Mobilitätsstation für Sportplätze bzw. Bolzplatz reserviert, so dass auch das Spielen in der Höhe mit Aussicht zum Vergnügen werden kann.

Private Freiflächen

Das Konzept legt den Schwerpunkt auf den Genuss von Grün (sowohl visuell als auch räumlich) für alle Bewohner. In diesem Sinne wird privates umschlossenes Grün nicht berücksichtigt oder sollte minimiert werden. Privates Grün wird als Puffer für die Privatsphäre im Erdgeschoss vorgeschlagen, muss aber die Regeln einhalten, dass es keine Zäune mit einer Höhe von mehr als 1 m oder massive Wände geben darf. In städtischen Wohnblöcken wird auch gemeinschaftliches Grün gegenüber privaten Gärten bevorzugt, da es die Möglichkeit zu sozialen Begegnungen und ein Gefühl von Gemeinschaft und Gleichheit bietet.
 

MOBILITÄT

Fußgänger*innen und Fahrrädern wird bei der Entwicklung des Loops Vorrang eingeräumt. Gewidmete Wege durch den Loop mit Blick auf das Wasser bieten die besten Bereiche des Geländes zum Flanieren, zum Trainieren oder zum schnellen Bewegen innerhalb des Quartiers. Das Gelände kann zu Fuß in 15 Minuten oder mit dem Fahrrad in 5 Minuten durchquert werden. Schattenplätze mit Bäumen und Bänken sorgen für maximalen Komfort. Die gesamte Halbinsel liegt auf einer Höhe von +3,50 über dem Meeresspiegel, d. h. sie ist zu 100 % eben und somit für Menschen mit Behinderungen optimal zugänglich.

Das städtebauliche Konzept ergibt sich aus der Kombination von Faktoren wie Wind, Schall, Hochwasserrisiko, Sonnenausrichtung, ökologische Werte, Sichtachsen, Naturschutzgebiete, Denkmäler. Eine weitere prägende Komponente ist die Loop-Promenade, die das Ufer der Halbinsel mit dem zentralen Mobilitätsnetz verbindet.

Das Gewerbegebiet und das Misch- und Wohngebiet unterscheiden sich in Bezug auf das Straßennetz und die Mobilität deutlich. Während das Gewerbegebiet die Nutzung aller Verkehrsmittel erlaubt, schränken die Misch- und Wohngebiete die Nutzung des Autos deutlich ein. In diesem Sinne stellt die städtebauliche Gestaltung des Mischgebiets die Bedürfnisse der Fußgänger nach Sichtachsen und Durchlässigkeit in den Vordergrund. Fußgängern und Fahrrädern wird bei der Entwicklung des Loops Vorrang eingeräumt. Das Quartier reduziert asphaltierten Straßen und belässt Autos größtenteils außerhalb des Misch- und Wohngebiets. Drei Mobilitätsstandorte befinden sich entlang der Hauptzufahrtsstraße. Zur Unterstützung des Verzichts auf ein eigenes Auto werden in den Mobilitätsstandorten gemeinsam genutzte Elektroautos und E-Bikes untergebracht. Gleichzeitig dienen die Hubs zur Selbstversorgung mit Energie. Die Hubs werden auch als Abholstellen für Lieferungen dienen. Die unterirdischen Parkplätze sind nur für die Bewohner reserviert. Dies hat den Vorteil, dass in dem gemischt genutzten Gebiet möglichst wenige Autos für Notfälle, Müllabfuhr und Sonderlieferungen eingesetzt werden. Das Parken auf der Straße ist nicht gestattet. Das Gelände kann zu Fuß in 15 Minuten oder mit dem Fahrrad in 5 Minuten durchquert werden. Der neue Fähranleger auf der Halbinsel und eine feste Fährverbindung wird das Quartier zusätzlich zum ÖPNV mit den größeren Bereichen von Kiel verbinden.


Einzelpläne

Vogelperspektive - öffnet vergrößerte Ansicht
Entwurfspläne - öffnet vergrößerte Ansicht
 
Visualisierung Uferpromenade und Bebauung - öffnet vergrößerte Ansicht
Visualisierung einer Wohnstraße  - öffnet vergrößerte Ansicht

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