Wettbewerb Holstenstraße
Anerkennung - Wettbewerbsarbeit 1001
GTL Michael Triebswetter Landschaftsarchitekt, Kassel
Beratung
Stadtplanung / Architektur: LH Architekten, Hamburg
Verkehr: Masuch + Olbrisch Ingenieurgesellschaft für das Bauwesen mbH, Oststeinbek
Übersichtsplan
Die Idee
Das neue Stadtparkett, bestehend aus einem in Farbe und Materialität einheitlichem Granitbelag, übersetzt traditionelle Fassaden- und Plattenverbände und differenziert zwischen zentraler Flaniermeile und andockenden Plätzen.
Der Holstenplatz erhält ergänzende neue Baumstandorte und öffnet sich zur zukünftigen Haltestelle. Im nördlichen Bereich des Platzes entstehen neue Sport- und Spielflächen sowie ein Fontänen-/ Wasserfeld, das nachts - beleuchtet oder mit künstlerischen Videoinszenierungen der Nebelwolken bespielt - einen besonderen Ort bildet.
Der südliche Teil des Holstenplatzes lädt mit neu bepflanzten Baumscheiben mit integrierten Bänken zum Verweilen ein.
Wie in seinem Titel „Ein neues Stadtparkett für Kiel“ zum Ausdruck gebracht, schlägt der Beitrag eine einheitliche Gestaltung von grau-beige getönten Oberflächen der öffentlichen Räume vor, die lediglich im Einsatz unterschiedlicher Pflasterformate eine Varianz zeigt. Dies führt zu sichtlich zusammenhängenden Stadträumen mit einer wohltuenden Atmosphäre und einer wertigen Ausstrahlung.
Auch die Zweiteilung des Holstenplatzes in den dicht mit Bäumen überstandenen Südteil, der gar noch dezente Ergänzungen mit neuen Bäumen erfährt, und dem offenen, vielfältig nutzbaren Nordteil, wird als konzeptionelle Bereicherung bewertet. Durch diese Gleiderung gelingt nicht nur der Beibehalt von drei Baumreihen im südlichen Teil, sondern lässt im nördlichen Teil auch eine Nutzung für Veranstaltungen zu.
Zu den Pluspunkten des Gesamtkonzeptes zählt auch die klare Dreigliederung des Raumes der oberen Holstenstraße. Hier werden lediglich die Bäume kontrovers diskutiert.
Weniger überzeugend ist die Gestaltung des Haltestellenbereiches, weil keinerlei gestalterische Analogie zum Holstenplatz hergestellt wird. Und ein weiterer deutlicher Mangel wird in der Umkleidung sämtlicher Bäume des Holstenplatzes mit Hochbeeten gesehen. Dies schränkt nicht nur die Benutzbarkeit des Platzes ein, sondern verleiht ihm auch eine Ausstrahlung, die diesem zentralen, urbanen Raum nicht gerecht wird. Sie wirken recht schematisch und bieten hier zu wenig Flexibilität.
Der Heinrich-Ehmsen-Platz schließt gut an den Holstenplatz an, entwickelt jedoch keinen eigenständigen Charakter. Die Haltestelle ist zwar funktional gelöst, jedoch ist die Ausarbeitung des Haltestellendaches nicht detailliert genug.
Neben weiteren, zumeist kleineren Unzulänglichkeiten gilt es, vor allem auch das für die Belastung im Alltag unangemessene Großformat des Granitpflasters in der mittleren Holstenstraße kritisch anzumerken.
Trotz der Aufzählung einiger Mängel zeigt das Konzept insgesamt eine Reihe gut nachvollziehbarer konzeptioneller und gestalterischer Setzungen.