Wettbewerb Holstenstraße
3. Preis – Wettbewerbsarbeit 1008
capatti staubach urbane Landschaften Landschaftsarchitekt und Architekt PartGmbB, Berlin
Übersichtsplan
Die Idee
Der Stadtraum der Holstenstraße wird mit einem einheitlichen “Stadtboden” belegt und durch die vorhandenen Fugen rhythmisiert. Diese bilden Umlenkpunkte, räumliche Gliederungselemente und verschiedene “Szenen” im stadträumlichen Kontinuum.
Der Holstenplatz wird als architektonisch gefasster “grüner Saal” verstanden und ist im südlichen Bereich aufgekantet. Der nördliche Teil wird mit einer hainartigen Bepflanzung zur Querungsfuge. Hier wird der Mosaikbrunnen mit Flötenspieler zum zentralen Angelpunkt.
Eine hölzerne Sitztribüne, die “Holstenarena” umfängt den Brunnen, der zur multifunktionalen Aktionsfläche avanciert. Eine Bodenintarsie des “Baltischen Meers” wird zwischen Brunnen und “grünem Saal” integriert.
Der Stadtboden der Holstenstraße wird in einer Dreierzonierung gestaltet.
Die Verfasser*innen schlagen als Leitidee einen „einheitlichen Stadtboden“ vor, der durch die Wahl unterschiedlicher Formate des selben Materials und Intarsien verschiedene Nutzungs- und Raumqualitäten gut ausbildet.
Auch wenn der Zweiteilung des Holstenplatzes in einen grünen Saal und einen Hain einiges abgewonnen werden kann, so scheint die Umlenkung durch die aufgekantete, weiße Stufe oder auch den Anschnitt des Haltestellendaches in Richtung Förde die West-Ost-Beziehung über zu betonen. Die wesentliche Frequenz bewegt sich auf der Einkaufsstraße Holstenstraße.
Eine größere, zusammenhängende multifunktionale Veranstaltungsfläche wird vermisst. Das mit hölzernen Sitzstufen gesäumte Forum wird diesem Anspruch nicht gerecht.
Die abseitig gelegene Heinrich-Ehmsen-Platz erhält eine selbstständige Raumtypologie durch wellenartige Rasenbänder, die als Rückzugsort zu überzeugen vermögen.
Der Haltestellenbereich erhält in Relation zum Umfeld ein als zu groß empfundenes Dach. Trotzdem sind Wartende westlich wie östlich der Andreas-Gayk-Straße weiterhin dem Regen ausgesetzt. Es bedürfte der Überarbeitung. Aussagen zum barrierefreien Umsteigen werden vermisst.
Insgesamt stellt die Arbeit einen spannenden Beitrag dar.