Kleingärten mit Zukunft: Das Kleingarten-Entwicklungskonzept

Intro

Kleingärten sind ein wichtiger Teil städtischen Grüns. Sie dienen nicht nur den einzelnen Pächter*innen, sondern sind auch Bestandteil der Grünversorgung und wirken als ökologische Ausgleichsräume. Auch in Zukunft sollen Kleingärten ein wichtiger Teil der Grünversorgung für die Kieler*innen sein.

Kleingarten-Entwicklungsprozess

Das Kleingartenentwicklungskonzept wurde am 17. November 2016 von der Ratsversammlung als gesamtstädtisches Konzept beschlossen.

Die Beschlussvorlage zum Kleingartenentwicklungskonzept (Drucksache Nr. 0846/2016) finden Sie hier.

Vielen Dank für das große Engagement aller Beteiligten. Viele Ideen und Hinweise aus dem Beteiligungsprozess wurden in das Konzept eingearbeitet. Den Text und die Pläne des Kleingartenentwicklungskonzeptes können Sie hier aufrufen:
 


Leitlinien für städtische Kleingärten

In Kiel haben Kleingärten eine lange Tradition: Bereits 1830 entstand nahe des Stadtzentrums die erste Anlage von Selbstversorgungsgärten. Heute gibt es in Kiel mehr als 10.000 Parzellen auf einer Fläche von rund 480 Hektar. Mehr zum Thema Kieler Kleingärten finden Sie hier.

Kleingartenanlage
Sommerliche Kleingartenanlage Foto: Andrea Franck

Um zu prüfen, ob die Anlagen in Qualität, Lage und Anordnung weiterhin den Ansprüchen der Stadt und deren Bewohner*innen entsprechen, hat die Ratsversammlung die Aufstellung eines Kleingartenentwicklungskonzeptes beschlossen.

Das Kleingartenwesen soll unter den aktuellen Rahmenbedingungen nachhaltig gesichert werden.

Die Stadt hat die Büros Trüper Gondesen und Partner Landschaftsarchitekten (TGP, Lübeck) und Dr. Fischer Kommunikation (Rostock) damit beauftragt, unter Beteiligung der Öffentlichkeit ein Gutachten zu erstellen.

Die Datengrundlagen über die Kleingärten wurden für die Gesamtstadt aktualisiert und darauf aufbauend eine Analyse, Leitlinien und ein umfassendes Kleingartenentwicklungskonzept erarbeitet.

Wie können Kleingartenanlagen in der Innenstadt aussehen? Gibt es alternative Gartenformen und -modelle und sind Kleingartenparks eine gute Idee? Diese und weitere Fragen rund um die Kleingärten in der Stadt waren Bestandteil der Untersuchungen.

Die Ergebnisse des Kleingartenentwicklungskonzeptes (Fachplan) sollen in Landschaftsplan und damit Flächennutzungsplan einbezogen werden. Sie fließen in die Abwägung bei der vorbereitenden und verbindlichen Bauleitplanung ein.

Ratsbeschluss vom 17. Januar 2013 über das Arbeitsprogramm


Chronik

Im Frühling 2016 fanden vier Stadtteilforen zum Kleingartenentwicklungskonzept statt.Die Ideen und Hinweise aus den Stadtteilforen wurden aufgenommen und in das Klengartenentwicklungskonzept eingearbeitet. Vielen Dank für Ihr bisheriges Engagement!

Stadtteilforum Kiel-Süd
Dienstag, 26. April 2016, 17 - 19 Uhr
Ort: Mensa der Stiftung Drachensee,
Hamburger Chaussee 221

Stadtteilforum Kiel-Nord
Mittwoch, 27. April 2016, 19 - 21 Uhr
Ort: Mensa der Fritz-Reuter-Schule,
Fritz-Reuter-Straße 79-85

Stadtteilforum Kiel-Ost
Dienstag, 3. Mai 2016, 19 - 21 Uhr
Ort: Mensa des RBZ Technik,
Geschwister-Scholl-Straße 9

Stadtteilforum West
Mittwoch, 4. Mai 2016, 19 - 21 Uhr
Ort: Ratssaal im Rathaus,
Fleethörn 9

Am 14. November 2015 fand die Planungswerkstatt im Kieler Rathaus statt. Eingeladen waren alle interessierten Kielerinnen und Kieler zu dieser gut besuchten Veranstaltung (Einladung).

Maria Julius (Landschaftsarchitekturbüro Trüper Gondesen Partner) und Dr. Ute Fischer (Moderationsbüro Dr. Fischer Kommunikation) führten mit einer Kurzdarstellung des Planungsstandes und der bisherigen Ergebnisse in das Thema: „Kleingartenentwicklungskonzept“ ein.

Anschließend diskutierten und arbeiteten circa 60 Bürgerinnen und Bürger, Vertreterinnen und Vertreter der Kleingartenvereine und des Kreisverbandes, des Stadtplanungsamtes und der Immobilienwirtschaft sowie des Planungsteams lebhaft in vier Themenwerkstätten. Zahlreiche Ideen, Vorschläge und Themen wurden gesammelt und diskutiert:

  • Gesamtkonzept zur Entwicklung der Kleingärten in Kiel
  • Management und Kommunikation im Kleingartenwesen in Kiel
  • Gartenordnung der LH Kiel
  • Gestalt der Kleingartenanlage

Der Austausch von unterschiedlichen Sichtweisen und Wertvorstellungen erhöhte die gegenseitige Akzeptanz. Die Fragestellungen und die Ergebnisse finden Sie in einer kurzen Zusammenfassung der Ergebnisse der „Offenen Planungswerkstatt“.

Die Ergebnisse der Planungswerkstatt werden in das Kleingartenentwicklungskonzept eingearbeitet. Es ist geplant, den Entwurf des Konzeptes im April 2016 im Rahmen von vier öffentlichen Stadtteilforen vorzustellen.

 

Gebäck in Form eines Gartenzwerges mit rosa Zuckerguss
Der Gartenzwerg im Zuckermantel als Symbol für eine neue, gemeinschaftliche Form des Gärtnerns in der Stadt.
Foto: Andrea Franck

Neben den traditionellen Gartenformen entstehen zunehmend neue, gemeinschaftliche Formen des Gärtnerns in der Stadt, das sogenannte „Urban Gardening“.

Im Rahmen der Erarbeitung des Kleingartenentwicklungskonzeptes wurde eine vorläufige Übersicht und Beschreibung der „Urban Gardening“-Projekte zusammengestellt.

Die Stadt hatte zusammen mit den Akteurinnen und Akteuren der alten Muthesius Kunsthochschule zu einer bunten Messe zum Thema „Urban Gardening“ eingeladen.

Auf dem Gelände der alten „Mu“präsentierten sich dort angesiedelte Initiativen, Büros, Werkstätten, Ateliers, Vereine und sonstige Projekte aus Kiel.

Das Stadtplanungsamt mit dem Planungsteam stellte das in Bearbeitung befindliche Kleingartenentwicklungskonzept vor. Die Einladung „Die Stadt ist unser Garten“ können Sie sich hier ansehen.

Finger zeigt auf Stadtplan
Am Plan wird vieles deutlicher. Foto: Andrea Franck

Alle Kleingartenanlagen im gesamten Stadtgebiet wurden untersucht. Im Rahmen von vier Stadtteilforen wurde über den Stand der Bestandserfassung und Analyse informiert.

Ungefähr 500 Besucherinnen und Besucher diskutierten mit den Planerinnen Maria Julius und Dr.Ute Fischer-Gäde sowie Vertreterinnen und Vertretern der Verwaltung.

Die Präsentationen zu den Veranstaltungen können Sie sich hier ansehen und herunterladen:

Den Flyer mit den genauen Terminen und Veranstaltungsorten können Sie sich hier herunterladen.

 

Voll besetzter Ratssaal von oben
Öffentliche Auftaktveranstaltung im Ratssaal. Foto: Stefanie Weide

Im vollbesetzten Ratssaal gaben Bürgermeister Peter Todeskino und die Planerinnen Maria Julius (TGP - Trüper Gondesen Partner, Lübeck) und Dr. Ute Fischer-Gäde (Dr. Fischer Kommunikation, Rostock) einen Überblick über das geplante Konzept für Kleingärten und die nächsten Schritte, in denen die Planung zusammen mit den Kielerinnen und Kielern entwickelt werden soll.

Eine Diskussionsrunde bot die Möglichkeit für Fragen an Vertreter von Politik, Verwaltung und Planungsteam. Den Fragen der Bürgerinnen und Bürger stellten sich:

  • Die kleingartenpolitischen Sprecher der Parteien: Rüdiger Karschau/SPD, Wolfgang Homeyer/CDU, Dr.Martina Baum/Bündnis 90/DIE GRÜNEN, Christina Musculus Stahnke/FDP, Marcel Schmidt/SSW, Stefan Rudau/DIE LINKE
  • dieVertreter des Kreisverbandes Kiel der Kleingärtner e.V. Werner Müller/1.Vorsitzender und Hans Mehrens/Rechtsberater
  • der Amtsleiter des Stadtplanungsamtes Florian Gosmann und Vertreterinnen der Verwaltung

Im Rahmen der Veranstaltung wurden Anregungen und Ideen von den Teilnehmerinnen und Teilnehmern gesammelt.

Hier können Sie die Einladung und eine Präsentation ansehen und herunterladen.

 

Drei Männer im Gespräch
Bürgermeister Todeskino im Gespräch mit Werner Müller und Uwe Kern. Foto: Andrea Franck

Es wurden zwei geführte Spaziergänge, sogenannte „Talk Walks“, unter Anleitung des Spaziergangsforschers Bertram Weisshaar (Atelier latent, Leipzig) im Rahmen der öffentlichen Bürgerbeteiligung zum Kleingartenentwicklungskonzept angeboten.

Bei beiden Spaziergängen nahmen ungefähr 80 Kielerinnen und Kieler teil und zeigten Interesse an Kleingärten, dem städtischen Grüngürtel und alternativen Gartenformen.

Am 14. Juni 2014 fand der erste Talk Walk in den Kleingartenanlagen „Seekampkoppel“ und „Seekoppel“ des Kleingartenvereins Kiel-Ost e.V nahe der Preetzer Straße statt. Hier finden Sie eine Zusammenfassung des Spaziergangs.

Der zweite Talk Walk startete am 16. August 2014 im Naturerlebniszentrum Kollhorst am Skandinaviendamm und führte durch die Kleingartenanlage „Hasenkoppel“ des Vereins Kiel e.V. von 1897. Auch hierfür gibt es hier eine Zusammenfassung des Spaziergangs.

Talk Walk Teilnehmerinnen und Teilnehmer
Großes Beteiligung beim geführten Spaziergang durch den Kieler Grüngürtel. Foto: Andrea Franck

„Warum ist Landschaft schön?“ Mit dieser Frage verweist die Spaziergangswissenschaft darauf, dass Landschaft nicht an sich existiert, sondern erst durch Betrachtung mit ästhetischen Maßgaben erkennbar wird.

Mit anderen Worten: Die „Landschaft“ existiert nur in unseren Köpfen.

Bertram Weisshaar, Landschaftsplaner und Spaziergangsforscher aus Leipzig, führte im Naturbegegnungszentrum Kollhorst in die Spaziergangswissenschaft ein.

Er gab ungefähr 15 Teilnehmerinnen und Teilnehmern wertvolle Tipps anhand seines langjährigen Erfahrungsschatzes für die Planung eigener, geführter Spaziergänge.

Einige Teilnehmerinnen und Teilnehmer fühlten sich durch diesen Workshop ermutigt eigene Grüngürtel-Spaziergänge zu planen und umzusetzen.

Pinnwand mit Notizzetteln
Am Gartentisch gesammelte Ideen und Wünsche. Foto: Andrea Franck

Sechs Gartentischgespräche in verschiedenen Kleingartenanlagen waren mit ungefähr 220 Teilnehmerinnen und Teilnehmern gut besucht.

Die einzelnen Vereine boten als sehr engagierte und freundliche Gastgeber eine Plattform für fachlichen und emotionalen Austausch.

In lockerer Atmosphäre konnten sich die Besucherinnen und Besucher über das Kleingartenentwicklungskonzept und die Planungsschritte informieren und diskutieren.

Die Gesprächsinhalte orientierten sich an konkreten Fragestellungen, Abfrageposter erleichterten das Dokumentieren und Verdeutlichen.

Für die Teilnehmerinnen und Teilnehmer sind die Nutzung, Bewirtschaftung und Erreichbarkeit der Kleingärten am wichtigsten. Es folgt die Entwicklung der Kleingärten im gesamtstädtischen Kontext.

Hier finden Sie die Dokumentation der Gartentischgespräche und den Terminaushang.

Bürgermeister Peter Todeskino stellte gemeinsam mit Werner Müller, Vorsitzender des Kreisverbandes der Kleingärtner e.V., sowie Maria Julius und Dr. Ute Fischer-Gäde von den beauftragten Planungsbüros das Konzept vor.

Lesen Sie mehr in der Pressemitteilung

Die Ratsversammlung beschloss am 17. Januar 2013 die Entwicklung eines Kleingartenkonzeptes. In der Beschlussvorlage ist auch ein erster Ablaufplan enthalten.


Der Fahrplan

  •  Vorbereitung / Abstimmung - Frühjahr 2014
  • Fragebogenaktion - Frühjahr 2014
  • Geländearbeiten bis Herbst 2014
  • Datenverarbeitung / Analyse Stärken - Schwächen - Frühjahr 2015
  • Öffentliche Auftaktveranstaltung - 15. Januar 2015
  • 1. Präsentation - Stadtteilforen Februar 2015
  • „Die Stadt ist unser Garten“ Veranstaltung zu Thema:Urban Gardening - Juni 2015
  • Öffentliche Ideenwerkstatt - Herbst 2015
  • Ausarbeitung Konzeptentwurf Winter 2015
  • 2. Präsentation, Abstimmungen Frühjahr 2016
  • Abstimmung Politik, Beschluss Ratsversammlung Sommer 2016


Verträge & Regelungen

 Die Landeshauptstadt Kiel und der Kreisverband Kiel der Kleingärtner e.V. haben im Dezember 2013 einen neuen Generalpachtvertrag geschlossen. Neben dem Generalpachtvertrag gibt es eine Gartenordnung und einen befristeten Dienstleistungsvertrag für die nicht dem Grunde nach dem Kreisverband obliegenden Arbeiten.

Zur Pressemeldung


Ansprechpartnerin für Pacht und Betrieb von Kleingärten ist die Immobilienwirtschaft der Landeshauptstadt Kiel.

 


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Kontakt

Landeshauptstadt Kiel
Stadtplanungsamt
Rathaus, Fleethörn 9, 24103 Kiel