Kiel und die Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung

Die Landeshauptstadt fliegt CO2-neutral

Die Landeshauptstadt Kiel wird zukünftig - und rückwirkend bis einschließlich 2017 - den durch Dienstflüge der Mitarbeiter*innen verursachten CO2-Ausstoß kompensieren.

Wir alle wissen, Fliegen ist schädlich für die Umwelt. Ein Blick auf die CO2-Werte hilft, die Dimension des Problems zu erkennen: Ein durchschnittlicher Deutscher verbraucht circa 11,5 Tonnen CO2- pro Jahr. Das ist weit entfernt von der einen Tonne, zu der wir laut der Pariser Klimaziele bis 2030 kommen sollen. Reisen, insbesondere Fliegen, fällt dabei besonders ins Gewicht: Bei einem Flug von Frankfurt nach New York fallen beispielsweise 3,6 Tonnen CO2-Äquivalent-Emissionen pro Kopf an (Quelle Atmosfair).

Daher sollte zu allererst genau abgewogen werden, ob der geplante Flug zu einer Konferenz, einem Arbeitstreffen oder einem Austausch wirklich notwendig ist oder ob es Alternativen gibt: zum Beispiel die Reise per Bahn oder Reisebus oder auch der Verzicht auf ein physisches Treffen.  

Wenn es keine Alternative gibt und Dienstflüge notwendig sind, werden die dadurch verursachten Klimagase von nun an kompensiert. CO2-Kompensation heißt, dass an einer anderen Stelle konkret dieselbe Menge CO2 eingespart wird, die der*die Kund*in - etwa durch die Nutzung eines Flugzeuges - verbraucht. Die CO2-Einsparung geschieht über streng zertifizierte Klimaschutzprojekte, meist in Entwicklungsländern.

Beim Fliegen ist es nicht allein der Ausstoß von CO2, der aufs Klima wirkt. Auch Substanzen wie Stickoxide, Aerosole und Wasserdampf, die bei der Verbrennung von Kerosin entstehen, tragen zur Erderwärmung bei. Zudem wirken sich die ausgestoßenen Stoffe in großer Höhe stärker auf den Treibhauseffekt aus, als wenn sie auf dem Boden freigesetzt werden. - Foto: Pixabay

Unterstützung regionaler und internationaler Klimaschutzprojekten

Es gibt eine Vielzahl an Organisationen, die im Rahmen des freiwilligen Emissionshandels Kompensationen anbieten, indem sie Zertifikate aus Klimaschutzprojekten handeln. Die Landeshauptstadt Kiel hat sich entschieden, die Kompensationsgelder jeweils zur Hälfte in Klimaschutzprojekte der Organisation Atmosfair sowie der Ausgleichsagentur MoorFutures zu investieren.

Damit unterstützt die Landeshauptstadt einerseits Klimaschutzprojekte in Entwicklungsländern mit einem sehr hohen Qualitätsstandard: Atmosfair ist eine gemeinnützige Organisation mit sehr gutem Ruf und wird von vielen Städten sowie der Bundesregierung für CO2-Kompensationen genutzt. Für Kiel ist zudem interessant, dass einer der drei Schirmherren von Atmosfair der Kieler Professor Dr. Mojib Latif vom Geomar Helmholtz-Zentrum für Ozeanforschung ist.

Andererseits investiert die Landeshauptstadt auch in regionalen Klimaschutz: Die Wiedervernässung von Mooren unter anderem auch in Schleswig-Holstein mit Hilfe von MoorFutures vermindert deren Ausstoß an Treibhausgasen. Denn Moore sind die größten und effektivsten Kohlenstoffspeicher auf der Erde.


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