Nachhaltiges Kiel

Wir machen Zukunft

In Kiel gibt es viele engagierte Menschen, die sich mit guten Ideen und viel Tatendrang dafür einsetzen, dass unsere Fördestadt nachhaltig und zukunftsfähig wird.

Jeden Monat stellen wir eine*n Kieler Zukunftsmacher*in in einem Kurzinterview vor. Sie kennen Leute, die unbedingt dazugehören? Dann lassen Sie uns das gerne wissen. 

September 2020: Sinje Grenzdörffer - Fairnetz

Portraitfoto
Foto: Gunnar Dethlefsen

Was hat dich nach Kiel geführt?

Ich bin 2016 für den Master "Sustainability, Society and the Environment" nach Kiel gezogen und habe das Leben mit Möwengeschrei, Wind und Fördepanorama sehr zu schätzen gelernt. Es ist toll, zu sehen, wie viel sich schon in der kurzen Zeit, in der ich nun in Kiel wohne, verändert und getan hat.

Was genau machst du?

Ich bin Mitgründerin des Projekts FairNetz Kiel, welches sich für stärkere Sichtbarkeit und "Fairnetzung" der Kieler Nachhaltigkeitsszene einsetzt.

Dies machen wir, indem wir bereits existierende Projekte, Unternehmen und Initiativen auf unserer Website vorstellen und natürlich mit unserem monatlichen Fairanstaltungskalender, in dem wir auf Events im Bereich sozial-ökologische Nachhaltigkeit in Kiel hinweisen. Mit unserem ehrenamtlichen Team möchten wir einerseits zeigen, was Kiel schon alles zu bieten hat, und andererseits mehr Kontakt und Austausch zwischen den bereits Aktiven herstellen. 

Welche SDGs sind von deinem Engagement besonders berührt?

SDG 4: Durch unsere Arbeit machen wir Wissen über bereits bestehende Möglichkeiten eines nachhaltigen Alltags sichtbar und niedrigschwellig verfügbar.

SDG 11: Wir erhoffen uns, durch eine stärkere "Fairnetzung" der Kieler Nachhaltigkeits-Akteur*innen auch zu einem stärkeren Gemeinschaftsgefühl untereinander beizutragen. Denn wir sind überzeugt, dass gegenseitige Unterstützung und Solidarität essentiell sind, um einen Wandel hin zu einer nachhaltigeren Stadt (und einer nachhaltigeren Welt) herbeizuführen.

Warum findest du Nachhaltigkeit wichtig?

Ich denke, dass wir als Gesellschaft Verantwortung für die Konsequenzen unseres Handelns tragen. Heute leben wir in einer Welt, in der viele dieser Konsequenzen unsichtbar und intransparent sind. Gleichzeitig gibt es schon jetzt viele Menschen, die verantwortliches Handeln im Alltag sowohl leben als auch für andere ermöglichen. Als Teil dieser Gesellschaft sehe ich es für mich als selbstverständlich an, diese Verantwortung anzunehmen und dabei sichtbar zu machen, dass sich verantwortliches Handeln und Lebensqualität nicht gegenseitig ausschließen - ganz im Gegenteil!

Kiel 2030 - was ist Deine Vision für unsere Stadt?

Wenn ich an Kiel im Jahr 2030 denke, stelle ich vor allem fest, wie leise es auf einmal ist. Das Rauschen der Motoren, dass sowohl in der Stadt als auch auf dem Wasser stetig begleitet, ist verschwunden. Ich kann tief durchatmen, ohne dass die Feinstaubpartikel der Autos, Fähren und Kreuzfahrtschiffe meine Lungen durchströmen. I

ch schlendere durch die Stadt und bleibe immer wieder stehen, um mir die Läden und Cafés, die bunten Fassaden und Gärten, die mit Leben gefüllten öffentlichen Plätze und Parks anzuschauen, und merke bei allem, dass hier Menschen am Werk sind, die das, was sie tun, gerne tun.

Zur Abkühlung an einem lauen Sommerabend springe ich noch kurz in die Förde. Ich schwimme ein paar Züge und kann bis auf den Grund sehen, so klar ist das Wasser. Ich tauche auf - ohne einen Ölfilm auf der Haut. Ich sitze noch eine Weile da und schaue den Menschen zu, die an mir vorübergehen: Vielfältig sind sie und jede*r von ihnen schön und wertvoll auf ihre ganz eigene Art, ohne Angst und stolz, sich so zu zeigen, wie sie sind. Wenn ich so daran denke, freue ich mich schon richtig darauf!


Die Interviews der vergangenen Monate

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