KulturSpuren Dänemark: Fahrradtour

Festung Friedrichsort

Die Festung Friedrichsort (Quelle: Schleswig-Holsteinische Landesbibliothek)

Die ab 1632 erbaute Festung Friedrichsort ist heute die einzige erhaltene Seefestung Deutschlands. Die Lage an der so genannten Friedrichsorter Enge, der schmalsten Stelle der Kieler Förde, war ideal, um die Einfahrt in die Innenförde zu überwachen und zu schützen.

Der dänische König Christian IV. ließ die Festung in der Nähe des Dorfes Pries unter ihrem ursprünglichen Namen Christianspries während des Dreißigjährigen Krieges anlegen, um den Süden seines Reiches und damit die Stadt Kiel gegen die gegnerischen Schweden zu schützen. 1643 wurde die Festung jedoch von den Schweden eingenommen und erst 1645 im Frieden von Brömsebro wieder an Dänemark zurückgegeben.

Ab 1663 wurde die Festung unter Friedrich III. von Dänemark neu gebaut und in Friedrichsort oder Friedrichspries umbenannt. Die Festung war sternförmig und von zwei Wassergräben umgeben, die heute noch zum Teil erhalten sind. Die sternförmige Anlage ist heute vor allem auf Luftbildern und Karten gut zu erkennen.

Bis 1790 wurden die Gebäude stetig erweitert. In den Napoleonischen Kriegen, in denen Dänemark auf Seiten Frankreichs kämpfte, wurde die Festung 1813 erneut durch schwedische Truppen besetzt und erst mit dem Kieler Frieden im Januar 1814 zurückgegeben. Während der Schleswig-Holsteinischen Erhebung gegen Dänemark 1848 bis 1851 besetzte die Schleswig-Holsteinische Marine die Festung.

Christian IV. von Dänemark (Quelle: Schleswig-Holsteinische Landesbibliothek) - öffnet eine vergrößerte Ansicht
Überreste der Festung Friedrichsort heute (Quelle: Julia Fendler) - öffnet eine vergrößerte Ansicht

Als Schleswig-Holstein 1867 Teil Preußens wurde, wurde die Festung von der preußischen Marine genutzt und umgebaut und erweitert. Nach dem Ersten Weltkrieg musste die Festung als Folge des Versailler Vertrages aufgegeben werden, wurde jedoch ab 1935 wieder von der Deutschen Marine genutzt.

Im Zweiten Weltkrieg wurde die Festung durch Bombenangriffe stark zerstört. Die verbliebenen Gebäude wurden später von der Bundeswehr genutzt.

Seit 1966 stehen die Überreste der Festung unter Denkmalschutz, seit 2003 befindet sie sich in Privatbesitz und ist gelegentlich für die Öffentlichkeit zu besichtigen. 2004 gründete sich der Verein „Freunde der Festung Friedrichsort e.V.“, dessen Ziele die Erhaltung und kulturelle Nutzung der Festung sind.


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