KulturSpuren Dänemark: Rundgang
Sankt Nikolai-Kirche mit Pommernteppich
Die Sankt Nikolai-Kirche, umgangssprachlich einfach Nikolai-Kirche genannt, ist das älteste erhaltene Gebäude in Kiel.
Bereits mit Gründung der Stadt 1242 wurde an ihrer Stelle die erste Kirche der Stadt errichtet. Über die Jahrhunderte wurde das Gebäude stetig erweitert und umgebaut.
Im Zweiten Weltkrieg wurde die Kirche stark beschädigt, ab 1950 wurden die zerstörten Gebäudeteile in schlichter Form wieder aufgebaut. Neben dem Warleberger Hof ist die Nikolai-Kirche eines der wenigen Gebäude in Kiel, die bereits zur Zeit der dänischen Herrschaft über Schleswig und Holstein standen.
In der sogenannten ‚Pommernkapelle‘ der Kirche befindet sich der „Pommernteppich“.
Dieser großformatige Bildteppich zeigt König Christian III. von Dänemark (1503 - 1559), der zugleich Herzog von Schleswig und Holstein war, und den Reformator Johannes Bugenhagen (1485 - 1558).
Der in Pommern geborene Bugenhagen war ein Weggefährte und Vertrauter Martin Luthers und wurde von Christian III. damit beauftragt, die Reformation in Dänemark und den Herzogtümern voranzutreiben.
Er entwarf eine eigene Kirchenordnung für Schleswig und Holstein, die ab 1542 die Grundlage für protestantische Gottesdienste in den Herzogtümern bildete.
Christian III. kannte Bugenhagen aus dem Jahr 1529, als dieser in Kiel an einer religiösen Disputation über unterschiedliche Ausrichtungen des Protestantismus teilnahm.
Heute ist die Nikolai-Kirche nicht nur als Heimat der Sankt Nikolai-Kirchengemeinde zu Kiel bekannt, sondern auch als Ort der Begnung und Ort für kulturelle Veranstaltungen. Die Nikolai-Kirche wird als so genannte offene Kirche betrieben und bietet allen Interessierten eine Anlaufstelle.