Eine Stimme für Armenien - Gemälde, Skulpturen, Fotografien, Videos

Im Archiv - Diese Ausstellung lief vom
1. November 2023  bis  18. Februar 2024

Flandernbunker

Kiellinie 249, 24106 Kiel


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Armenien ist das älteste christliche Land der Welt. Gelegen im Südkaukasus, hat es eine wechselvolle über 3000 Jahre alte Geschichte. Im vergangenen Monat erfolgte die Vertreibung der Armenier aus der umstrittenen Region Bergkarabach. Eingekesselt zwischen aufsteigenden und zerfallenden Großmächten wurde Armenien von diesen immer wieder in einen Vasallenstatus gedrängt, bildete sich nie eine klare Besiedlungsgrenze heraus. Immer wieder zieht diese Region durch gewalttätige Konflikte die Aufmerksamkeit der Weltöffentlichkeit auf sich. Viele Armenier leben nicht in ihrem Land, sondern in zahlreichen anderen - insbesondere in Frankreich, Deutschland und den USA.

Zusammen mit Menschen, die aus Armenien stammen oder die dem Schicksaal dieses Volkes verbunden sind organisierte der Verein Mahnmal Kilian im Oktober einen Tag für Armenien im Flandernbunker. Neben der Eröffnung einer Ausstellung gab es Workshops, einen Vortrag und einen Filmabend. Die Ausstellung wird nun bis zum 17. Februar 2024 im Flandernbunker gezeigt.

Ein Schwerpunkt der Ausstellung sind die Gemälde von Andranik Baghdasaryan, der aus dem armenischen Jerewan stammt, wo er an der Staatlichen Kunstakademie Bildhauerei studiert hatte und international ausstellte, bevor er 2016 nach Deutschland flüchtete. Es sind teils drastische Bilder und Installationen um die politischen Krisensituationen. Da erscheint etwa einer der aktuellen Hauptverursacher - der russische Staatschef und Kriegsverbrecher Vladimir Putin - als Teufelsfigur. Vor dem großformatigen Gemälde hat der Künstler eine Installation platziert: Zerschundene Babypuppen in einem Wust aus Natodraht. Doch es gibt auch ein Gegengewicht zu dieser Personifikation des Bösen. Ihm zur Seite ist der armenische Schriftsteller Hovhannes Tumanyan als Portrait dargestellt. Dieser hatte sich zu Beginn des 20. Jahrhunderts angesichts der gegenseitigen Massaker von Armeniern und Tataren - den heutigen Aserbaidschanern - für Frieden und Menschenrechte eingesetzt und war dafür verfolgt worden. Er gilt heute als Nationaldichter.

Dazu ist schwergewichtig eine edle Steinskulptur gesetzt, auf der ein kleines Portrait des in Paris geborenen Charles Aznavour erscheint, dazu seine Lebensdaten - denn das einem Grabstein gleichende Objekt wurde in seinem Todesjahr 2018 als Hommage geschaffen von dem ebenfalls aus Armenien stammenden Steinbildhauermeister Ashot Martirosyan. Er hatte an der Kieler Muthesius-Kunsthochschule studiert.

Die in Beirut geborene Fotografin Lili Nahapetian ist Tochter armenischer Eltern und wuchs im Iran auf. Ihre Bilder sind mehrfach mit Preisen ausgezeichnet worden. 2006 und 2007 wollte sie mehr über die Herkunft Ihrer Familie erfahren und bereiste Armenien. Dabei entstand eine beeindruckende Fotoreportage, von der sie nun einen Teil im Flandernbunker zeigt. Ebenso ist eine Installation mit Fotografien und einem Video zu sehen, die den heutigen Protesten der Armenier gewidmet ist.


Veranstalter

Mahnmal Kilian e. V.

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Quelle

Landeshauptstadt Kiel