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14.03.2024 - 4.1 Situation an der Leif-Eriksson-Gemeinschaftsschule (LEG)/ Bildungszentrum Mettenhof (BZM)
Grunddaten
- TOP:
- Ö 4.1
- Gremium:
- Ausschuss für Schule und Sport
- Datum:
- Do., 14.03.2024
- Status:
- gemischt (Niederschrift zur Kenntnis genommen und Sitzung abgeschlossen)
Bürgermeisterin Renate Treutel betont einleitend, dass der Landeshauptstadt Kiel alle ihre Schulen wichtig seien und man sich für alle auch stark mache. In Bildungseinrichtungen wie Kitas oder Schulen könne es – vor allem in einer Krise - nur funktionieren, wenn alle wesentlichen Beteiligten an einem Strang ziehen und auch gemeinsam Verantwortung für Lösungen übernehmen würden. Die Situation an der LEG mit Auswirkungen auf das gesamte BZM sei äußerst schwierig und es sei keine Frage, dass abgestimmt einige dazu beitragen müssten, dass sich die Situation entspannen könne. Misslich sei allerdings, dass sich die Schulleitung polarisierend gegenüber Eltern geäußert habe, obwohl die Immobilienwirtschaft dauerhaft an der Schule aktiv sei. Um den Schulfrieden und ein angemessenes Lehren und Lernen sicherzustellen, sei eine Analyse als Grundlage für das Krisenmanagement erforderlich. Gut sei, dass mittlerweile ein gemeinsam abgestimmtes Agieren mit den wesentlichen Beteiligten (Schulaufsichten, Schulleitungen, Jugendamt mit der Schulsozialarbeit, Polizei, Amt für Schulen, Immobilienwirtschaft, Ganztagsträger), mit laufenden und noch zu entwickelnden Maßnahmen, die Schulaufsicht sicherstelle.
Im Folgenden gibt Bürgermeisterin Renate Treutel einen kurzen Einblick in mögliche Maßnahmen, die die Situation verbessern könnten:
Zur Eindämmung von Vandalismus/Missbrauch der Feuermelder seien verschiedene Lösungsansätze erörtert worden:
- Überwachung von Toiletten, Feuermelder und Eingängen
Es müssten derzeit viele Toiletten, Feuermelder und Eingänge überwacht werden, was man personell nicht leisten könne.
- Security
Die Beschäftigung eines Securitydienstes sei heikel, da es schnell noch viel stärker eskalieren könne.
- Überwachungskameras
Einig sei man sich, dass Überwachungskameras außerhalb vor den Toiletten und an den Feuermeldern ein Lösungsansatz sein könne. Allerdings verhindere ein Landeserlass, das innerhalb von Schulgebäuden Kameras aufgestellt werden können, was prinzipiell auch richtig sei. Es werde überlegt, ob beim Landesdatenschutzbeauftragten eine Ausnahme beantragt werde, sodass eine befristete Aufstellung von Kameras im Schulgebäude in dieser Krisensituation möglich sei. Eine andere praktikable Alternative werde derzeit nicht gesehen.
- Türen
Um die Situation übersichtlicher zu halten, gebe es die Überlegung, einige Türen nur zu Fluchttüren umzufunktionieren. Diese Türen wären dann von außen geschlossen zu halten.
- Toilettenaufsichten
Als weitere kurzfristige Maßnahme könnten Toilettenaufsichten helfen, an denen sich bestenfalls alle Lehr- und Fachkräfte in den Pausen beteiligen. Dies sei zwar keine beliebte, aber für eine befristete Zeit, eine absolut notwendige Aufgabe. Parallel würden dann wiederholt die anderen Toiletten saniert werden.
- Concierge:
Die Schulleitung der LEG habe deutlich gemacht, dass eine ehemalige sog. Concierge eine gute Lösung gewesen sei und die Schulleitung eine solche Concierge gerne wiederhaben wolle. Die Landeshauptstadt Kiel unterstütze diese Maßnahme und habe entsprechende Anträge gestellt. Da dies durch eine Drittfinanzierung finanziert werde, müsse die Sicherstellung hierüber erst abgewartet werden. Man hoffe, bald eine geeignete Person gefunden zu haben.
Im Hinblick auf die Jugendlichen an der Schule, die Gewalt ausüben oder randalieren, führt Bürgermeisterin Renate Treutel aus, dass man erfahrungsgemäß pädagogisch auf diese zugehen müsse. Hierbei könnte die Stadt über ein Projekt unterstützend tätig werden. Dieses sollte aber ab dem Sommer von der Schule, z.B. über Perspektivschulmittel, übernommen werden, da schon sehr hohe Ressourcen von Schulsozialarbeit an dieser Schule untergebracht seien und man keine Stellen an anderen Schulen abziehen könne.
Bürgermeisterin Treutel sagt des Weiteren, dass die Zusammenarbeit zwischen der Polizei und den Schulleitungen des BZM sehr gut sei. Im Rahmen präventiver Arbeit sei die Polizei an der Schule auch präsent.
Ferner stellt sie dar, dass mitunter in den Schulen der Eindruck entstehe, dass es im Stadtteil nicht viele Angebote für Jugendliche gebe. Diese Einschätzung teile sie nicht. Allerdings sei es möglich, dass die Angebote nicht die Jugendlichen erreichen, die an der Schule randalieren. Über einen Beziehungsaufbau zu diesen Jugendlichen könnte man mit ihnen direkt klären, ob es tatsächlich keine passgenauen Angebote für sie gebe, die man dann jedoch schaffen könnte.
Andere Maßnahmen wolle sie an dieser Stelle noch nicht nennen, weil sie mit Schulen, Schulsozialarbeit etc. erst noch kommuniziert werden müssten.
Bürgermeisterin Renate Treutel sagt abschließend zu dem Thema, dass man nach einiger Zeit über die weitere Entwicklung im Ausschuss berichten werde.