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ALLRIS - Auszug

12.06.2025 - 12.1 Kiel als Stadt der nachbarschaftlichen Quartiere entwickeln

Beschluss:
ungeändert beschlossen
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Beschluss:

Kiel wird zu einer Stadt der nachbarschaftlichen Quartiere weiterentwickelt. Dabei sollen mit externer Unterstützung Akteur*innen der Stadtgesellschaft und der Verwaltung zusammengebracht werden. In dieser Wahlperiode sollen erste Ergebnisse sichtbar sein.

 Die Ratsversammlung beauftragt die Verwaltung:

  1. mit der Erarbeitung eines Rahmenkonzepts für die Entwicklung Kiels als Stadt der nachbarschaftlichen Quartiere und
  2. mit der Einbeziehung aller Maßnahmen der Stadtentwicklung und des Städtebaus in die Konzeptentwicklung.

Dabei sind neben sozialen, kulturellen und baulichen Belangen zentrale Themen wie Klimaschutz, Nachhaltigkeit, Teilhabe, Diversität, Armut und Sicherheit zu berücksichtigen. Die Erarbeitung des Konzepts soll durch eine Lenkungsgruppe begleitet werden, die aus den Ratsfraktionen besetzt wird.

Folgende Ziele und Vorhaben werden angestrebt:        

  • Kiel soll sich als lebenswerte, offene, inklusive und klimafreundliche Stadt für alle weiterentwickeln.
  • Dieser Prozess soll gemeinschaftlich mit interessierten Kielerin*innen, den Ortsbeiräten und weiteren Beiräten sowie mit professioneller Unterstützung aus der Verwaltung evtl. externer Beratung auf den Weg gebracht werden. Die erste Aufgabe wird es sein, in den Stadtteilen tatsächlich gelebte, überschaubare Quartiere und Lebenszusammenhänge zu identifizieren. Die Ortsbeiräte sind einzubeziehen.
  • Nach Vorbildern anderer Städte soll Kiel zu einer sozialen, nachbarschaftlichen „Stadt der kurzen Wege“ (15-Minuten-Stadt) weiterentwickelt werden: Die wichtigen Anlaufstellen des Alltags wie Kita, Schule, medizinische Versorgung, Beratung, Pflege, Ruheorte sowie Kultur- und Sportangebote sollen möglichst zu Fuß zu erreichen sein. Stadtplanerische Konzepte, die Wohnen, Arbeiten und Nahversorgung zusammenführen, werden unterstützt.
  • Das Konzept der kurzen Wege soll zukünftig bei jedem Neu- und Umbauprojekt mitgedacht werden. Die Bedürfnisse aller Menschen, insbesondere auch von Kindern und Älteren sowie Menschen mit Behinderungen, müssen in die Planung der Quartiere einbezogen werden.
  • Mittelfristig soll es in jedem Quartier eine zentrale Anlaufstelle für Menschen, die Rat, Hilfe oder Begegnung suchen, geben. Beispielhaft dafür können die heutigen Anlaufstellen Nachbarschaft in den Stadtteilen sein. Die Expertise der bestehenden Träger soll einbezogen werden.
  • In diesem Zusammenhang soll eine Bestandsaufnahme der Aktivitäten und Angebote erfolgen.
  • Die Quartiersentwicklung stärkt die Zusammenarbeit von zum Beispiel Kulturinitiativen und -einrichtungen, Schulen und Kitas, Stadtteilbüchereien, Kirchengemeinden, Religionsgemeinschaften, Volkshochschulen, Musikschulen, Migrant*inneninitiativen. 
  • Unterkünfte und Wohnungen für wohnungslose Menschen und für Geflüchtete sowie aufsuchende Unterstützungsangebote sind mit einzubeziehen.
  • Bei der Quartiersentwicklung sollen die Bedürfnisse von Pflegenden und pflegebedürftigen Menschen besonders berücksichtigt werden.

Maßnahmen der Stadtgestaltung und Stadtentwicklung müssen mit den Maßnahmen der sozialen Quartiersentwicklung vernetzt werden. Weitere Politikbereiche, wie zum Beispiel Bauen, Umwelt und Mobilität werden in diesen Prozess einbezogen. Dabei werden auch die bereits beschlossenen Maßnahmen der Landeshauptstadt Kiel, wie zum Beispiel Wegekonzepte, Maßnahmen gegen den Klimawandel, Maßnahmen zur Klimafolgenanpassung sowie Maßnahmen zur Steigerung der Aufenthaltsqualität umgesetzt werden.

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Abstimmung:

Ja-Stimmen: GRÜNE, SPD, SSW, DIE LINKE/Die PARTEI, Ratsherr Dirk Becker (FDP), Ratsfrau Christina Musculus-Stahnke (FDP)

Nein-Stimmen: AfD, Ratsherr Ansgar Stalder (dieBasis)

Enthaltungen: CDU

Damit ist der Antrag mit Mehrheit beschlossen.

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Zuständigkeit: Dezernat II, Stadtplanungsamt, Dezernat IV

Beschlussverfolgung: Dezernat II