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ALLRIS - Drucksache

Geschäftliche Mitteilung - 0092/2020

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Beratungsfolge

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Antrag

 

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Sachverhalt/Begründung

Der Ausschuss für Schule und Sport hat um einen Bericht zu den Ergebnissen der bisherigen Phasen 0 an den Kieler Schulen gebeten.

 

Anmerkung: Zur Abgrenzung von den „Leistungsphasen“ der HOAI hat sich im Sprachgebrauch der Begriff der „Phase 0“ bzw. „Phase Null“ durchgesetzt. Diese Bezeichnung soll auch bei der Landeshauptstadt Kiel übernommen werden und findet daher jetzt auch Eingang in die Vorlagen für die Selbstverwaltung.

 

In der Geschäftlichen Mitteilung „Verfahren zur Planung und Realisierung von Schulbaumaßnahmen der Landeshauptstadt Kiel“ (Drucksache 0396/2018) wurde unter Punkt 3. dargestellt, dass für vier Schulbaumaßnahmen die Phase 0 durchgeführt werden soll:

 

  • Anbau Theodor-Heuss-Schule
  • Grundschule Wellsee
  • Umsetzung des Sanierungsgutachtens Friedrich-Junge-Schule
  • Neubau einer weiterführenden Schule in Meimersdorf

 

Die Phase 0 für eine weiterführende Schule in Meimersdorf wurde bisher noch nicht begonnen. Die Fertigstellung der Schule ist nach dem bisherigen Stand für das Jahr 2027 vorgesehen. Derzeit läuft noch die Ermittlung eines geeigneten Grundstücks. Wenn diese abgeschlossen ist, kann die Terminierung einer Phase 0 vorgenommen werden.

 

Die Verfahren an der Theodor-Heuss-Schule, der Grundschule Wellsee und der Friedrich-Junge-Schule, Standort Schreventeich, wurden unter externer Begleitung durchgeführt und sind zwischenzeitlich abgeschlossen.

 

Anliegend werden die Abschlussberichte bzw. Dokumentationen der externen Büros zu den Verfahren an der Grundschule Wellsee und der Friedrich-Junge-Schule zur Kenntnis gegeben. Aufgrund des Umfangs und insbesondere des Datenvolumens in der digitalen Verarbeitung im Ratsinformationssystem wurde auf die Anlagen zu den Berichten verzichtet. Bei Bedarf kann den Fraktionen eine vollständige Druckversion der Berichte übersandt werden.

 

Der Bericht für die Theodor-Heuss-Schule liegt bis dato nicht vor und ist bei dem externen Büro angemahnt.

 

 

 

 

 

Aus den beiden anliegenden Dokumentationen wird deutlich, dass es in der Phase 0 im Wesentlichen darum geht, die pädagogischen Konzepte und Ansätze der Schulen und die Verknüpfungen mit ggf. anderen örtlichen Akteur*innen aufzugreifen und in funktionale Zusammenhänge und Raumkonzepte zu überführen, die als Grundlage in die spätere Planung des Bauvorhabens einfließen. Die Erstellung einer konkreten Planung ist ausdrücklich nicht das Ziel der Phase 0. Die in den Prozessen eingesetzten Pläne dienen lediglich der Visualisierung der Workshopergebnisse, so dass am Ende des Prozesses ggf. auch verschiedene Varianten vorliegen können.

 

Somit können aus den vorliegenden Ergebnissen zwar wesentliche Rahmenvorgaben und erste Grundannahmen aber noch keine konkreten Festlegungen für das spätere Bauvorhaben abgeleitet werden. Diese müssen in den Planungsphasen erarbeitet und vertieft werden. Vor diesem Hintergrund kann und darf auch die in dem Bericht zur Friedrich-Junge-Schule enthaltene Kostenschätzung nur als grobe Orientierung verstanden werden. Dennoch ist es von erheblicher Bedeutung, dass die während der Phase 0 mit der Schulgemeinschaft erarbeiteten pädagogischen Ideen in die spätere konkrete Bauplanung einfließen.

 

Mit der gerade begonnenen Planungsphase an der Friedrich-Junge-Schule wird die Landeshauptstadt Kiel somit auch erstmalig Erfahrungen darin sammeln, wie die Ergebnisse aus einer formalisierten Phase 0 in den Planungsprozess für das Bauvorhaben überführt werden können bzw. sich diese im Ergebnis der Planung widerspiegeln.

 

Hinsichtlich der Auswertung der bisherigen Phasen 0 ist anzumerken, dass es sich bei den durchgeführten Verfahren um die ersten Prozesse in dieser Art der Durchführung bei der Landeshauptstadt Kiel gehandelt hat und somit keine Vorerfahrungen vorliegen, an denen die Verfahren gemessen werden können. Daher war ein eingehender Erfahrungsaustauch zwischen den Beteiligten erforderlich, um zu einer abschließenden gemeinsamen Auswertung zu kommen und daraus Rückschlüsse für weitere Verfahren ziehen zu können.

 

Aus der bisherigen internen Erörterung zwischen der Immobilienwirtschaft und dem Amt für Schulen lässt sich das folgende vorläufige Fazit ziehen:

 

  • Die Durchführung einer Phase 0 wird bei einer dafür geeigneten Bauaufgabe als gewinnbringendes Instrument betrachtet.

 

  • Die gesetzten Rahmenbedingungen (z.B. Raumprogramme, politische Beschlüsse), in denen sich die Phase 0 bewegen kann, müssen von Beginn an klar definiert und kommuniziert sein und von allen Beteiligten akzeptiert werden.

 

  • Entscheidend für das Gelingen der Phase 0 ist es, in den Workshops einvernehmlich mit allen Akteuren die pädagogischen und funktionalen Konzepte herauszuarbeiten und auf dieser Basis räumliche Zusammenhänge zu entwickeln und darzustellen.

 

  • Während visuelle / planerische Darstellungen den Beteiligten helfen, die räumliche Umsetzung der Workshopergebnisse nachzuvollziehen, spielt die Erstellung konkreter Gebäudeentwürfe und die Ausarbeitung der Architektur in der Phase 0 eine untergeordnete Rolle.

 

  • Eine professionelle pädagogisch orientierte Moderation ist von hoher Bedeutung, um alle Akteure in jeder Phase mitzunehmen.

 

  • Die Durchführung einer Phase 0 ist ein zeitaufwendiger Prozess (ca. 1 Jahr), der in der Immobilienwirtschaft und dem Amt für Schulen mit entsprechenden Zeitanteilen und personellen Ressourcen berücksichtigt werden muss.

 

  • Die Kontinuität der Beteiligten aus den beiden Ämtern ist dabei ebenso von Bedeutung wie die Rollenverteilung und eine klare Zuordnung der Zuständigkeiten.

 

  • Insofern ist ein für alle - sowohl extern als auch verwaltungsintern – Beteiligte verbindlicher Kommunikationsprozess über all diese Punkte vor Beginn einer Phase 0 zu vereinbaren.

 

 

 

 

 

 

 

Doris Grondke Renate Treutel

Stadträtin Bürgermeisterin

 

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Anlagen

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Beschlüsse

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Feb 13, 2020 - Ausschuss für Schule und Sport - zur Kenntnis genommen