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ALLRIS - Drucksache

Geschäftliche Mitteilung - 1070/2018

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Beratungsfolge

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Antrag

 

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Sachverhalt/Begründung

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Zusammenfassung
 

Das Konzept für das Olympiazentrum als Energiequartier nach KfW 432 ist nach fast 2 Jahren intensiver Arbeit erstellt worden und wird der Selbstverwaltung mit dieser Vorlage zur Kenntnis gegeben und vorgestellt.
Wichtige Wege zu mehr Nachhaltigkeit und Altersgerechtigkeit werden aufgezeigt, ohne die Eigentümer zusätzlich zu belasten. Im Gegenteil wurden Sanierungsmöglichkeiten entwickelt, die auch die Inanspruchnahme von Förderungen ermöglichen.
 

Sachverhalt 
 

Das Olympiazentrum Schilksee wird, wenn man die planerische Phase und die kurze Bauzeit hinzurechnet, in diesem Jahr 50.

Im Rahmen der Olympiabewerbung für 2024 richtete sich deshalb mit Recht der Fokus darauf, dem mittlerweile auch architekturhistorisch anerkannten Bestandskomplex zu helfen, sich auch aktiv der Energiewende zu nähern. Dabei können und sollen  Instandsetzungsbedarfe mit energetischer Aufwertung und der Verbesserung der Altersgerechtigkeit kombiniert werden, um auch Förderprogramme in Anspruch nehmen zu können.
Die Eigentumsstruktur ist grundsätzlich komplex und besteht für die Hauptbaukörper aus vier sehr großen Wohneigentumsgemeinschaften (WEG), im Sockel und vorgelagert aus öffentlichen Einrichtungen der Stadt sowie der Universität.
Aufgrund der kurzen Bauzeit geprägt durch das Handeln der „Neuen Heimat“ als tragendes Wohnungsbauunternehmen ist die Planlage heute sehr schlecht, was einerseits bei den aktuellen Maßnahmen zu Verzögerungen , anderseits zu einem konstruktiven Kontakt mit den Urheberrechtsinhabern führte. Daher wird in Betracht gezogen, den dortigen Planbestand r das Stadtarchiv zu erwerben. Haushaltsmittel wurden durch das Stadtarchiv eingeworben.
Am 8. Februar 2017 stimmte der Hauptausschuss der Vergabe der Konzepterstellung an eine  Arbeitsgemeinschaft (AG) zu, die federführend von der Frank Ecozwei GmbH aus Kiel geleitet wird. Zu dieser AG gehören neben der ZEBAU aus Hamburg, kaplus aus Eckernförde und die Bock-Schulz-Partner-Architekten aus Kiel sowie Freie Ingenieure aus Hamburg.
 

Die Konzepterstellung konzentrierte sich zunächst auf die Wärmeplanung für das unmittelbar in städtischem Eigentum befindliche Heizwerk, das seit 1972 den Komplex mit dem damals und noch heute vorbildlichen Prinzip versorgt, auf Nahwärme und leitungsgebundene Versorgung zu setzen.

Durch die Umstellung auf Gasfeuerung verbunden mit einer umfassenden Erneuerung bis 2012 und der seit 2014 eingekoppelten Wärme aus einem Biogas-BHKW (Anteil von nahezu 50%) vergte das Heizwerk über einen fortschrittlichen, energetischen Standard.

Die Wärmeplanung musste einen Ausblick bis 2050 mit den Bedarfen einer Neuvergabe des Heizwerkbetriebes für die Zeit vom 01.05.2018 bis zum 31.12.2031 (Ende der EEG-Förderung des Biogas-BHKW s) berücksichtigen. Die Vergabe des Heizwerkbetriebes erfolgte mit Zustimmung des Finanzausschusses ab dem 14.11.2017 (Drs. 0972/2017) an die kommunale EAM Energie plus GmbH aus Kassel.
Dadurch konnte für alle Eigentümer und Mieter eine deutliche Preisverbesserung sowie eine leichte Verminderung beim CO2-Ausstoß erreicht werden.

Netz- und Messtechnik werden komplett erneuert und energetische Förderungen vom Betreiber offeriert. Damit kann sich der 2032 nachfolgende Betreiber komplett auf die dann noch nachhaltigere Wärmeerzeugung vermutlich mit Hilfe von Wärmepumpen konzentrieren.
 

Nach 50 Jahren bestehen Sanierungsbedarfe bei den privaten und öffentlichen Bauten. Diese möglichst sinnvoll und zielgerichtet mit einem energetischen Fokus zu bewerten und durchzuführen, war Gegenstand von Mustersanierungskonzepten und eines generellen Ausblicks bei den öffentlichen Bauten, bei denen die anstehende Schwimmhallensanierung den Schwerpunkt bildet. Ansonsten ist dort der Status zufriedenstellend bis gut.
Bei den privaten Bauten bestehen vielfältige Probleme durch die rechtlichen Beschränkungen, die das WEG-Recht auferlegt.  Beim Kernkomplex, dem Terrassenbauwerk, mit seinem Status als anerkanntem Werk der Baukunst setzt der damit bestehende Urheberrechtsschutz einen zu beachtenden Rahmen.
Bei den privaten Bauten gelang die „Einkopplung“ in eine laufende Sanierungsbeschlusslage der WEG eines  Plattenbaus im Eingangsbereich des Olympiazentrums. Es konnte der Nachweis geführt werden, dass die Sanierung in  Effizienzhaus-70-Qualität die insgesamt wirtschaftlichere Lösung ist, als eine schlichte, bauteilbezogene. Die Eigentümer ließen sich bislang  überzeugen. Beim Terrassenbau gab es zu den stetig ablaufenden Bauteilsanierungen (u. a. die Loggien) einen konstruktiven Austausch mit dezidierten Vorschlägen.
Ein für die Förderer und die Bedarfe abschließender wichtiger Punkt war die Betrachtung der Altersgerechtigkeit und Barrierefreiheit. Naturgemäßnnen nicht alle Wohnungstypen auf den heutigen Stand gebracht werden. In vielen Fällen sind aber einfache Möglichkeiten gegeben. Die Erschließung des Terrassenkomplexes mit seiner Promenade und der Schwimmhalle und des gesamten Zentrums kann nochmals nach dem Hafenvorfeldaufzug verbessert werden.
Weitere Darstellungen und Erläuterungen erfolgen mündlich durch die beauftragte Arbeitsgemeinschaft.
 

Alle Ergebnisse und das Konzept, dessen Hauptergebnisse noch zu einem Flyer zusammengefasst werden, stehen auf der Webseite
https://www.kiel.de/de/umwelt_verkehr/klimaschutz/verwaltung/energiequartier_olympiazentrum_schilksee/projekt.php

zum Download bereit.

Stadtintern ist es über den Austauschordner
https://www.kiel.de/de/umwelt_verkehr/klimaschutz/verwaltung/energiequartier_olympiazentrum_schilksee/informationen_eigentuemer.php

verfügbar.
 

Weiteres Vorgehen
Der generell hohe Zuspruch, die gute Zusammenarbeit mit einigen WEG und die anstehende Sanierung der Schwimmhalle machen es sinnvoll, mit der geförderten Managementphase für zuchst drei Jahre weiterzumachen, um die Akteure mit dem anspruchsvollen Sanierungs- und Förderthema weiter zu begleiten.

Es ist an eine Kombination von Fremdvergabe, mit Aktivitäten der Experten nach Bedarf der Akteure und eigenem Management gedacht, so dass für die Stadt wie beim verlängerten Management im Quartier klimagaarden keine Kosten anfallen.


Gerwin Stöcken

Stadtrat
 

 

 

 

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Beschlüsse

Erweitern

Mar 5, 2019 - Innen- und Umweltausschuss - zur Kenntnis genommen

Erweitern

May 2, 2019 - Bauausschuss - zur Kenntnis genommen