Infosystem Kommunalpolitik
Geschäftliche Mitteilung - 0369/2019
Grunddaten
- Betreff:
-
Dauerhaftes Konzept für den Dietrichsdorfer Strand ("Strand Hasselfelde")
- Status:
- öffentlich (Drucksache abgeschlossen)
- Drucksachenart:
- Geschäftliche Mitteilung
- Federführend:
- Grünflächenamt
Beratungsfolge
Status | Datum | Gremium | Beschluss | NA |
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Erledigt
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Wirtschaftsausschuss
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Kenntnisnahme
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Apr 24, 2019
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Erledigt
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Bauausschuss
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Kenntnisnahme
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May 2, 2019
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Erledigt
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Innen- und Umweltausschuss
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Kenntnisnahme
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May 7, 2019
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Sachverhalt/Begründung
Am 05.07.2018 beschloss die Ratsversammlung die Ausarbeitung eines dauerhaften Konzeptes für die langfristige Aufwertung des Dietrichsdorfer Strandabschnitts („Strand Hasselfelde“) als Naherholungsbereich. In diesem Rahmen sollte u.a. eine Kostenschätzung erfolgen und eine Kostendeckung durch Dritte geprüft werden.
Bereits im Frühjahr letzten Jahres hatten sich die zuständigen städtischen Ämter, die Kieler Bäder GmbH und das Stadtteilbüro Ost im Hinblick auf eine Aufwertung des Strandes Hasselfelde ausgetauscht. Fazit dieser ersten Besprechung war, dass die Einrichtung eines öffentlichen Badestrandes in Hasselfelde lediglich unter einem äußerst hohen finanziellen und zeitlichen Aufwand möglich wäre. Denn neben absehbaren Kosten z. B. für sanitäre Anlagen, Müllentsorgung, Kfz-Stellplätze oder den Ausbau der Zuwege müssen aufgrund der besonderen Vorgeschichte der heutigen Strandflächen (bis zum zweiten Weltkrieg Militärdepot mit chemisch-physikalischer Versuchsanstalt, danach Gewerbestandort, u. a. Schiffsabwrackplatz, und Materialdepot der Bundeswehr) nicht näher eingrenzbare Kosten für Kampfmitteluntersuchungen, Kampfmittelräumungen, Altlastensondierung und evtl. erforderliche Altlastensanierungsmaßnahmen miteinkalkuliert werden. Außerdem ist bei allen Planungen zu beachten, dass der „Strand Hasselfelde“ als naturschutzrechtliche Ausgleichsfläche angelegt wurde, in die Eingriffe gesetzlich verboten sind. Auf den angelegten Flächen haben sich zudem gesetzlich geschützte Biotope entwickelt, die ebenfalls, sofern sie heute noch erhalten sind, Schutzstatus genießen.
Nach dem Ratsbeschluss lud das Grünflächenamt, das mit der Ausarbeitung des dauerhaften Konzeptes beauftragt wurde, zum Jahresbeginn 2019 erneut alle zuständigen Stellen der Stadtverwaltung (einschließlich des Hafenamtes, des Gesundheitsamtes und des Stadtteilbüros Ost) zu einer gemeinsamen Strategiebesprechung ein. Die zuständigen Fachbehörden bestätigten dabei noch einmal die sehr problematischen Bedingungen hinsichtlich der Bodenbelastungen und des Naturschutzes. Dennoch einigten sich alle Beteiligten auf das konsensfähige Ziel einer „naturverträglichen Erholungsnutzung mit Baden“ für den Dietrichsdorfer Strand.
Gleichzeitig bestand aber auch Einigkeit darüber, dass aufgrund der verschiedenen fachlichen Unwägbarkeiten, durch die sich insbesondere auch Gefährdungen von Strandnutzenden nicht ausschließen lassen, bis zum Beginn der offiziellen Badesaison am 1. Juni 2019 noch kein abschließend ausgearbeitetes Konzept für eine Nutzung des Strandes in Dietrichsdorf vorliegen können wird.
Zunächst müssen die Ergebnisse folgender Fachgutachten abgewartet werden:
aktuelle Überprüfung durch den Kampfmittelräumdienst des Landes Schleswig-Holstein,
Begutachtung der Erosionssituation durch einen externen Gutachter sowie
gutachterliche Überprüfung des aktuellen Schutzstatus´ der gesetzlich geschützten Biotope im Bereich des Strandes
Die Ausarbeitung eines dauerhaften Nutzungskonzeptes mit räumlich konkreten Planungsvorschlägen und ein bis drei potentiellen Varianten wird daher nicht vor Ende dieses Jahres abgeschlossen werden können.
Um dennoch auch in diesem Sommer eine Nutzung des Strandes in Hasselfelde zu ermöglichen, wird vorgeschlagen, übergangsweise noch einmal die bereits im letzten Sommer erfolgreich eingeführten Maßnahmen fortzusetzen:
- Aufstellung von mobilen Toiletten und zusätzlichen Abfallbehältern mit kurzen Leerungs-intervallen
- Freihaltung der Rettungswege durch Regelung (Findlinge und Verkehrsschilder) des ruhenden Verkehrs
- Absperrung des aus Bunkerresten bestehenden Unterwasserriffs durch Bojen zum Schutz der Badenden
- regelmäßige Kontrolle und bei Bedarf Instandsetzung der Zaunanlagen um die bewaldeten Ruinenreste.
Mit diesen Maßnahmen kann für die Badesaison 2019 eine naturverträgliche Erholungsnutzung mit Baden gewährleistet werden, bis voraussichtlich zum Jahresende das dauerhafte Nutzungskonzept fertiggestellt sein wird.
Doris Grondke
Stadträtin