Antrag:

Die Verwaltung wird beauftragt, im Jahr 2022 mit Veranstaltungen und Feiern angemessen an die Austragung der Olympischen Segelwettbewerbe vor 50 Jahren in Kiel-Schilksee zu erinnern.

Begründung:

Am 28. August 1972 traf in Kiel das Olympische Feuer ein und eröffnete damit die vom 29. August bis zum 8. September in Kiel-Schilksee ausgetragenen Olympischen Segelwettbewerbe. In diesen Tagen segelte die Weltelite des Segelsports auf der Kieler Förde in 5 olympischen Segelklassen um Medaillen. In drei Klassen konnten deutsche Sportler - damals noch aus zwei Staaten – Medaillenerfolge erzielen.

Doch die Wettbewerbe waren nicht nur in sportlicher Hinsicht ein herausragendes Ereignis für Kiel. Die Austragung der Olympischen Segelwettbewerbe 1972 in Kiel-Schilksee hatte großen Einfluss auf die öffentliche Wahrnehmung, Bekanntheit und städtebauliche Entwicklung unserer Stadt. Auch die Positionierung Kiels als Segelhauptstadt „Sailing City“ hat hier ihren Ausgang genommen. Das Olympiazentrum Schilksee ist eine historische Sportstätte, die bis heute Austragungsort nationaler und internationaler Sportveranstaltungen ist. Hier wird Nachhaltigkeit gelebt!

München als damaliger Austragungsort der XX. Olympischen Sommerspiele wird mit einem umfangreichen Programm – „5 Ringe – 5 Monate – Ganz München feiert!“ – dieses Jubiläum begehen.

Die Landeshauptstadt Kiel wird mit einem angemessenen Rahmenprogramm ebenfalls an  „50 Jahre Olympische Segelwettbewerbe in Kiel-Schilksee“ erinnern. Das Programm soll  dabei mindestens die folgenden Themen berücksichtigen:

-          Sport

Im Mittelpunkt der Feierlichkeiten soll der (Segel-)Sport stehen. Hier gilt es, Spitzen- und Breitensport zu verbinden und den Segelsport den Kieler*innen näher zu bringen. Denkbar sind z.B. Regatten in den damaligen olympischen Segelklassen. Die für 2022 geplante Austragung der ehemaligen olympischen Klassen aus dem Jahr 1972 sucht noch einen Austragungsort. Hier wäre eine Bewerbung Kiels angezeigt.

Aber auch eine Vielzahl anderer sportlicher Events ist denkbar, wie z.B. ein „olympischer“ Fackel-Staffellauf um die Förde von Laboe nach Schilksee.

Bei der Erarbeitung des Programms werden alle sportlichen Kooperationspartner, Vereine und Akteure nicht nur des Segelsports eingebunden.

-          Architektur & Infrastruktur

Das Großereignis  „Olympische Spiele 1972“  hatte auf eine Vielzahl von Bereichen in Kiel positive Effekte. Neben dem Sport profitierte insbesondere die Kieler Infrastruktur von den Spielen. Das Olympiazentrum, der Autobahnanschluss und die Fördestraße waren nur ein Teil der (Bau-)Maßnahmen anlässlich der Spiele.

-          Kultur & Geschichte

Die 70er Jahre sind nicht nur ein olympisches Jahrzehnt für Kiel. Die „Seventies“ waren auch ein Lebensgefühl, das sich in Musik, Kleidung und Design ausdrückte. Mit Ausstellungen, Veranstaltungen und Konzerten soll das Gefühl wieder erlebbargemacht werden.

Als Prämissen gelten:

-          Die Feierlichkeiten finden losgelöst von anderen Veranstaltungen (insbesondere der Kieler Woche) statt, um die Wahrnehmung der Veranstaltungen nicht zu vermischen. Geplant ist ein nahezu analoger Zeitraum wie 1972, der  Zeitraum 28. August bis 08. September 2022.

-          Das Rahmenprogramm sollte möglichst viele unterschiedliche Gruppen in Kiel, Schleswig-Holstein und darüber hinaus einbinden und ansprechen.

-          Es gilt, nicht allein im Rahmen einer Retrospektive an „50 Jahre Olympische Spiele in Kiel-Schilksee“ zu erinnern. Ziel muss es sein, zudem auch einen Ausblick auf die zukünftige Entwicklung des Segelsports in Kiel zu einem zukunftsfähigen und nachhaltigen Sport zu geben. Dazu zählt auch die weitere Entwicklung des Standortes „Olympiazentrum Schilksee“.
 

-          2042 feiert die Landeshauptstadt Kiel ihren 800. Geburtstag. Mit Blick auf dieses Jubiläum hat die Landeshauptstadt einen Strategieprozess „Kiel 2042“ begonnen, der mögliche Zukunftsbilder für Kiel beschreiben und sichtbar machen soll.
Als ein Handlungsbogen für die Veranstaltungen zu „50 Jahre Olympische Spiele in Kiel“ ist ein „Dreiklang“ der Betrachtung von 1972 (Gestern) – 2022 (Heute) und 2042 (Zukunft) angestrebt.

Kostenschätzung:

-          Mit der Entwicklung eines Konzeptes wird noch in diesem Jahr eine Event-Agentur beauftragt. Die geschätzten Kosten dafür belaufen sich auf 50.000 Euro. Die genaue Kostenhöhe und Zahlungstermine sind noch nicht bekannt. In diesem Jahr anfallende Kosten können durch Minderausgaben aus dem laufenden Haushalt gedeckt werden. Eventuelle Restkosten werden zu den Haushalten 2021 ff. angemeldet.

-          Der finanzielle Aufwand für die Umsetzung der Veranstaltungen kann erst nach Vorlage eines Konzeptes benannt und festgelegt werden. Es sind Sponsoren einzuwerben.

Gerwin Stöcken

Stadtrat