Infosystem Kommunalpolitik
Geschäftliche Mitteilung - 0789/2023
Grunddaten
- Betreff:
-
Arbeitsgemeinschaft Multiresistente Erreger Kiel
- Status:
- öffentlich (Drucksache abgeschlossen)
- Drucksachenart:
- Geschäftliche Mitteilung
- Federführend:
- Amt für Gesundheit
Beratungsfolge
Status | Datum | Gremium | Beschluss | NA |
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Erledigt
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Ausschuss für Soziales, Wohnen und Gesundheit
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Kenntnisnahme
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Aug 31, 2023
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Sachverhalt/Begründung
Sachverhalt
- Zusammenfassung:
Die Zunahme von multiresistenten Erregern (MRE) wird seit Jahren mit wachsender Besorgnis festgestellt. Ein Ansatz zur Eindämmung der Weiterverbreitung ist die Bildung regionaler Netzwerke unter Moderation des öffentlichen Gesundheitsdienstes. Die Kieler Arbeitsgemeinschaft „Multiresistente Erreger“ besteht seit 2009 und ist ein lokales, multidisziplinär zusammengesetztes Aktionsbündnis zwischen dem öffentlichen Gesundheitsdienst, Krankenhäusern, Pflegeeinrichtungen, Rettungsdiensten und niedergelassenen Ärzt*innen. Vertreten ist Fachexpertise zu Hygiene und Mikrobiologie inklusive Labortätigkeit, Infektionsepidemiologie und einem verantwortungsvollen Einsatz von Antibiotika. Ziel der gemeinsamen Arbeit ist es, auf lokaler Ebene alle vorhandenen und erforderlichen Maßnahmen zur Erkennung, Behandlung und Bekämpfung multiresistenter Erreger optimal zu nutzen, flächendeckend umzusetzen und einen einheitlichen Umgang zu sichern.
Nach einer längeren Corona-bedingten Pause hat die AG ihre Arbeit wiederaufgenommen und die Mitglieder der AG haben sich darauf verständigt, weiterhin sektorenübergreifend den Umgang mit und Maßnahmen bei MRE-besiedelten oder infizierten Personen abzustimmen und als zentrales Element Fortbildungsveranstaltungen für die verschiedenen fachlichen Zielgruppen (z.B. Pflege und Ärzte) vorzubereiten und diese einmal jährlich durchzuführen. Weitere Informationen finden sich unter Infektionsschutz in Kiel: Informationen der Kieler Arbeitsgemeinschaft Multiresistente Erreger (MRE).
- Bezug zu strategischen Zielen
keine
- Weiteres Verfahren zur Umsetzung
Die MRE-Thematik und die mit ihr einhergehenden Maßnahmen rückten während der Corona-Pandemie in den Hintergrund. Es wird ein allgemeiner Fortbildungsbedarf zu MRE-Themen - inkl. Basishygiene - sowohl im Gesundheitswesen als auch im Pflegebereich gesehen.
Vor dem Hintergrund der aktuell bestehenden Lieferengpässe verschiedener Antibiotika sollen auch alternative Therapien thematisiert werden. Als Arbeitsgrundlagen für den Umgang mit MRE werden die bestehenden Infoblätter und Übergabebögen der AG-MRE aktualisiert und weiter genutzt.
Fortbildungsveranstaltungen werden wiederaufgenommen und separat für die Zielgruppen der Ärzt*innen und Pflegekräfte (ambulante Pflege und Heime) im Städtischen Krankenhaus Kiel (SKK) durchgeführt. Perspektivisch ist eine kreisübergreifende Zusammenarbeit, ausgerichtet am Patientenfluss, denkbar. Auch hier steht der Wissenstransfer durch Informationsaustausch in Form von Fortbildungen sowie die einrichtungsbezogene Umsetzung von Hygienemaßnahmen gemäß Empfehlungen der Kommission für Krankenhaushygiene und Infektionsprävention beim RKI (KRINKO) in medizinischen Einrichtungen und Einrichtungen der Pflege im Fokus.
- Sächliche, finanzielle und personelle Ressourcen
Bis 2019 wurde die Arbeit der AG MRE durch Sponsoren aus der Pharmaindustrie unterstützt. Die Mitglieder der AG haben sich darauf verständigt, die Arbeit inklusive Fortbildungen herstellerunabhängig fortzusetzen und auf Sponsorengelder zu verzichten. Die AG-Sitzungen finden im Amt für Gesundheit statt, die Fortbildungsveranstaltungen im SKK. Aus dem Amt für Gesundheit sind zwei Hygienekontrolleur*innen und eine Ärztin eingebunden
- Kosten- und Nutzungsverhältnis
Die sektorenübergreifende Zusammenarbeit und Abstimmung inklusive Fortbildungen zum aktuellen Sachstand im Rahmen eines Netzwerks ist ein wesentlicher Baustein für die Beherrschbarkeit der MRE-Situation.
Gerwin Stöcken
Stadtrat