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ALLRIS - Drucksache

Geschäftliche Mitteilung - 1044/2023

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Beratungsfolge

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Sachverhalt/Begründung

Sachverhalt

Vom 18.-20.08.2023 fand zum neunten Mal das Hip-Hop Festival Beatz im Park im Ju-gendpark/Sport- und Begegnungspark Gaarden statt. Ausgerichtet wurde es von einem Verbund aus Mitarbeitenden der städtischen Jugend- und Mädchen*treffs, der Projektplanung der Offenen Kinder- und Jugendarbeit des Amtes für Kinder- und Jugendeinrichtungen sowie vielen Ehrenamtlichen und HipHop-Künstler*innen aus Kiel. Auf dem Jugend-Kultur-Festival konnten die Besucher*innen 18 Musik-Acts sowie ein Dancebattle erleben. Zudem gab es verschiedene Workshops, die zum Mitmachen und Ausprobieren angeregt haben. Themen hier waren Rap, Graffiti und Tanz. Die Veranstaltung fand ihren Abschluss in einem Allstyle-Dancebattle bei dem 30 Tänzer*innen in der Skatebowl gegeneinander antraten. Insgesamt wurde das Beatz im Park-Festival von ca. 1050 Menschen besucht, war konstant frequentiert und verlief weitestgehend entspannt und friedlich.

 

Ziel von Beatz im Park war und ist es, jungen Menschen eine Bühne zu bieten, auf der sie sich selbstwirksam ausprobieren können. Zudem ermöglichte es den Künstler*innen mit an-deren Menschen aus der Hip-Hop-Community zusammenzukommen, sich auszutauschen und miteinander zu performen. Die Bereiche Moderation, Künstler*innenbetreuung, Medien-arbeit sowie Getränkeverkauf und Teamverpflegung wurden durch ein Team Jugendlicher übernommen und professionell umgesetzt. Das SattMobil, der Foodtruck der stadt.mission.mensch sowie erstmalig ein Food- und Infostand des Vereins ZEIK-Zentrum für Empowerment und Interkulturelle Kreativität und dem Deutsch-Ukrainischen Verein

Rozmova e.V. standen als Anlaufstelle mit sehr fairen Preisen für Besucher*innen auf dem Gelände.

 

Ein Thema, das dieses Jahr vor Allem über Instagram diskutiert wurde, war unser Engagement für Diversität und Gleichberechtigung - sichtbar vor allem über eine Regenbogenflagge auf der Bühne. Ein Künstler nahm die Fahne zum Anlass, nicht aufzutreten. Dieser Umstand wurde zum Anlass genommen, um mit den ehrenamtlich tätigen Jugendlichen über die Thematik zu sprechen, damit diese die Situation einordnen und darüber hinaus Rückhalt in ihrer toleranten und weltoffenen Haltung erfahren konnten. Zudem wurde die Absage dem Publikum transparent mitgeteilt und unsere Haltung zur Thematik deutlich artikuliert.

 

Ein weiteres Thema, das in der Musikwelt momentan viel diskutiert wird, sind kritische Verhaltensweisen, beispielsweise übergriffige und/oder sexistische Handlungen, auf Veranstaltungen. Um solchen Verhaltensweisen aktiv entgegenzuwirken verfügt Beatz im Park über ein Awareness-Konzept, abgeleitet von Großprojekten wie der Jungen Bühne.                  Das Konzept stellt unter anderem sicher, dass es klar erkennbare Schutzräume und Ansprechpartner*innen auf dem Gelände gibt und auf diese durch Ansagen und Aushänge hingewiesen werden. Hierbei wurde eine antisexistische Haltung deutlich gemacht und die Veranstaltung als Safe Space für alle markiert.

 

Das Beatz im Park-Team freut sich schon auf das nächste Jahr und steht bereits im Austausch mit Künstler*innen und Besucher*innen bezüglich neuer Ideen, Verbesserungsmöglichkeiten und Perspektiven. Aus der Community gibt es den Wunsch, in Kiel wieder ein festes Dance-Battle zu etablieren. Hier stehen wir im Austausch mit dem Jugendtreff Kick der AWO sowie potentiell teilnehmenden Tänzer*innen.

 

Am 13.05.2023 hat zudem erstmalig M-Town Beatz auf der Skateanlage in Mettenhof stattgefunden. Dies war möglich, da in den Haushalt 2023 nach Beschluss der Ratsversammlung (Drs.1021/22) zunächst einmalig 10.000 Euro für ein zweites Kieler Beatz-Festival auf dem Westufer bereitgestellt wurden.

 

Die Veranstaltung wurde geplant und veranstaltet als Kooperationsprojekt zwischen Einrichtungen der städtischen Jugend- und Mädchen*treffs, des Projektmanagements der Offenen Kinder- und Jugendarbeit sowie dem Jugendbüro Mettenhof und ehrenamtlich tätigen Jugendlichen. Sie fand großen Anklang im Stadtteil und war mit 500 Personen durchgängig gut besucht. Besonders erwähnenswert war die hohe Bereitschaft von szeneaktiven Jugendlichen und jungen Erwachsenen aus dem Stadtteil, sich bei diesem Projekt einzubringen. Während der vorausgegangenen Beatz im Park Veranstaltungen wurde sich wiederholt nach einem Ableger der Veranstaltung für Mettenhof erkundigt. Somit konnte trotz der kurzen Planungszeit ein großes und hoch motiviertes Team von Ehrenamtlichen gebildet werden. Die pädagogische Ausrichtung und Zielsetzung der Veranstaltung fußte dabei auf dem Konzept von Beatz im Park. Es geht um erlebbare Selbstwirksamkeits- und Empowerment-Erfahrungen, sowie um Austausch und Diskussion über relevante jugendkulturelle und gesellschaftliche Themen durch die HipHop-Kultur.

 

Neben verschiedenen Auftritten von Musiker*innen konnten Kinder und Jugendliche erste Erfahrungen im Graffiti sprühen sammeln und Tanzvorführungen verfolgen. Den Höhepunkt des Abends setzte ein mittlerweile deutschlandweit bekannter Künstler, der selbst in Mettenhof aufgewachsen ist. Durch diese Verknüpfung von jugendlicher Kultur und lokaler Identifikation erfuhr die Veranstaltung große Aufmerksamkeit und wird noch immer in Gesprächen, insbesondere durch Jugendliche aus Mettenhof erwähnt. Die Vernetzung mit diversen Institutionen und Netzwerken in Mettenhof ergab diesbezüglich, dass solche Projekte für junge Menschen bisher im Stadtteil fehlten und es großes Interesse gibt derartige Veranstaltungen zu unterstützen und mit auszurichten. Bei einer möglichen Wiederholung der Veranstaltung wäre zu überlegen, ob es eine Alternative zur Skateanlage als Veranstaltungsort geben kann. Die Skateanlage hat den Vorteil, dass diese sehr zentral im Stadtteil liegt. Die Infrastruktur (Strom- und Wasseranschlüsse, Toiletten) auf dem Platz kann aber nur durch erheblichen Mehraufwand bereitgestellt werden.

 

Nach der sehr gut angenommenen Veranstaltung M-Town Beatz in Mettenhof in 2023 müsste die Planung eines Folgeevents in Mettenhof für 2024 durch das Amt für Kinder- und Jugendeinrichtungen im vierten Quartal 2023 beginnen. Für dieses Vorhaben gibt es bisher jedoch noch keine gesicherte Finanzierung.

 

 

 

Renate Treutel

Bürgermeisterin

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Nov 1, 2023 - Jugendhilfeausschuss - zur Kenntnis genommen