Infosystem Kommunalpolitik
Antrag der Verwaltung - 1089/2023
Grunddaten
- Betreff:
-
Thema für das Internationale Städteforum zur Kieler Woche 2024
- Status:
- öffentlich (Drucksache abgeschlossen)
- Drucksachenart:
- Antrag der Verwaltung
- Federführend:
- Büro der Stadtpräsidentin
Beratungsfolge
Status | Datum | Gremium | Beschluss | NA |
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Erledigt
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Hauptausschuss
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Entscheidung
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Nov 8, 2023
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Sachverhalt/Begründung
Wohnraum in Städten zu schaffen und die Wohnbedingungen der Menschen zu verbessern, ist eine wichtige kommunale Aufgabe und Teil der Daseinsvorsorge. Im 11. Ziel für nachhaltige Entwicklung der Vereinten Nationen (Sustainable Development Goals, SDGs) ist festgehalten, dass alle Städte und Siedlungen allen Menschen einen angemessenen, sicheren und bezahlbaren Wohnraum bieten und die Grundversorgung für alle sicherstellen sollen.
Die Debatte um die allgemeine Wohnsituation in Deutschland, die zumindest in den Ballungszentren von Wohnungsnot und hohen Mieten geprägt ist, hat sich in den vergangenen Jahren weiter verschärft: die Auswirkungen der Coronapandemie, der Urbanisierungstrend, hohe Zuzugsraten durch Menschen mit Fluchterfahrung, anschwellende Baukosten – auch bedingt durch die notwendigen höheren Anforderungen im Kontext Klima- und Ressourcenschutz – und steigende Zinsen verschärfen die Situation. Die Städte bemühen sich, mit der Förderung von Neubau, mit Verdichtungen sowie dem Ausbau oder der Neugründung kommunaler Wohnungsbauunternehmen, den Wohnungsmarkt zu entlasten.
Auch in Kiel ist eines der drängendsten sozialen Themen die Frage danach, wie ausreichend bezahlbarer Wohnraum bereitgestellt werden kann. Für Student*innen und Familien ist es schwierig, bezahlbare Wohnungen zu finden. Besonders betroffen von der schwierigen Wohnungssituation sind vulnerable Gruppen wie Menschen mit Schulden, ohne Arbeit, mit Fluchterfahrungen, mit Suchtproblemen oder anderen Krankheiten. In Kiel sind derzeit 2.400 Menschen ohne Wohnung.
Das Internationale Städteforum bietet eine gute Möglichkeit, mit Kiels Partnerstädten über dieses hochaktuelle, kommunale Thema in den Austausch zu kommen und durch die Vorstellung von Praxisbeispielen voneinander zu lernen. Nachdem in den vergangenen Jahren der Schwerpunkt auf Themen lag, die insbesondere die ökologische Dimension nachhaltiger Stadtentwicklung betrafen, soll im kommenden Jahr die soziale Dimension im Vordergrund stehen.
Mögliche Fragen, die während der Konferenz erörtert werden könnten, wären beispielsweise: Wie begegnet die Kommune der hohen Nachfrage nach Wohnraum? Wie setzen die Städte sozialen Wohnungsbau um? Welche Instrumente und Maßnahmen ergreifen die Stadtverwaltungen, um dem Thema Obdachlosigkeit in ihrer Kommune zu begegnen? Wie gelingt die Wohnungsversorgung für Menschen mit Fluchterfahrung? Wie gelingen das Zusammenleben und die Integration in Nachbarschaften?
In einem vorbereitenden inhaltlichen Workshop mit den relevanten Akteur*innen (wie dem Amt für Wohnen und Grundsicherung, dem Sozialdezernat, der KiWOG, der Stadtmission und gegeben falls dem Stadtplanungs- und dem Amt für Bauordnung) werden die Inhalte und Workshops des Städteforums vorbereitet.
Dr. Ulf Kämpfer
Oberbürgermeister