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Antrag der Ratsfraktion DIE LINKE / DIE PARTEI - 1316/2023-01
Grunddaten
- Betreff:
-
Mehr Straßensozialarbeit zur Betreuung von Brennpunkten
- Status:
- öffentlich (Drucksache abgeschlossen)
- Drucksachenart:
- Antrag der Ratsfraktion DIE LINKE / DIE PARTEI
- Federführend:
- Ratsfraktion DIE LINKE/Die PARTEI
Beratungsfolge
Status | Datum | Gremium | Beschluss | NA |
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Erledigt
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Ratsversammlung
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Entscheidung
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Dec 14, 2023
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Erledigt
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Ausschuss für Finanzen, Inneres und Gleichstellung
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Vorberatung
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Dec 5, 2023
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Antrag
Zur Betreuung der bekannten Brennpunkte der Drogenszene auf dem Westufer rund um den Schützenpark und auf dem Ostufer rund um den Vinetaplatz werden zusätzlich je zwei Vollzeitstellen (Fachpersonal zum Thema niedrigschwellige Drogenhilfe-/Drogenberatungsarbeit) für Straßensozialarbeit geschaffen.
Sachverhalt/Begründung
Straßensozialarbeit findet dort statt, wo sich Konsument*innen illegaler Drogen aufhalten, also oftmals auf der Straße bzw. in der offenen Drogenszene oder anderen für sie relevanten Treffpunkten und Aufenthaltsorten. Straßensozialarbeiter*innen verfolgen einen erweiterten akzeptierenden Ansatz, indem sie sich in den Lebensraum der Klient*innen begeben.
Die Straßensozialarbeit richtet sich an alle drogenkonsumierenden und drogenabhängigen Erwachsenen, die sich auf den offenen Szeneplätzen und anderen Treffpunkten aufhalten. Insbesondere werden dabei Personen angesprochen, die vom übrigen Drogenhilfesystem nicht erreicht werden bzw. dieses ablehnen.
Straßensozialarbeit will in Form regelmäßiger Präsenz auf der Drogenszene vertrauensvolle Kontakte zu den Klient*innen herstellen und stabilisieren. Neben dem Aufbau und der Pflege eines Kontaktnetzes und eines institutionellen Netzwerks sind weitere Ziele allgemeine psychosoziale Arbeit, gesundheitsbezogene Präventionsmaßnahmen, Szene-Interessenvertretung und institutionelle Innovationen.
Straßensozialarbeit ist so geeignet niedrigschwellig bei Problemen und Konflikten im öffentlichen Raum zu helfen und dort Lösungsansätze anzubieten, wo Repression durch Ordnungsdienst und Polizei nur Verdrängung und Verlagerung an andere Orte bedeutet.
Es ist daher sinnvoll und angebracht, für die Brennpunkte der offenen Drogenszene in Kiel sowohl auf dem Ostufer als auch auf dem Westufer, zusätzlich zu der bereits beschlossenen weiteren Repression durch den kommunalen Ordnungsdienst auch einen tatsächlichen Konfliktlösungsansatz durch den verstärkten Einsatz von zusätzlichen Straßensozialarbeiter*innen zu verfolgen.
gez. Ratsmitglied Tamara Mazzi,
gez. bürgerliches Mitglied Hans Wischmann
Ratsfraktion DIE LINKE/Die PARTEI
