Die Landeshauptstadt Kiel schließt eine offizielle Städtepartnerschaft als Solidaritätspartnerschaft mit der Stadt Cherson in der Ukraine.

 

Mit Blick auf das stetig wachsende Aufgabenfeld im Sachbereich „Internationales und Nachhaltigkeit“ des Büros der Stadtpräsidentin und die neuen besonderen Herausforderungen durch das Engagement in Krisen- und Kriegsgebieten wird eine weitere zusätzliche Planstelle für Sachbearbeitung für Internationales eingerichtet.

Bereits im September 2022 hatte die Ratsversammlung der Verwaltung den Auftrag erteilt, angesicht des russischen Angriffskrieges eine Solidaritätspartnerschaft mit einer Stadt in der Ukraine zu prüfen. Neben anderen Städten wurde schnell die Stadt Cherson ins Auge gefasst, da beide Städte viele Gemeinsamkeiten aufweisen und es bereits Anknüpfungspunkte in der Kieler Zivilgesellschaft gibt (u.a. Christian-Albrechts-Universität, Deutsch-Ukrainische Gesellschaft).

 

Zur Kieler Woche 2023 verkündeten das Land Schleswig-Holstein (Ministerpräsident Daniel Günther) gemeinsam mit der Landeshauptstadt Kiel (Oberbürgermeister Dr. Kämpfer), eine Partnerschaft mit der Region bzw. der Stadt Cherson eingehen zu wollen. Im September fand in Kiel die Unterzeichnung einer Vereinbarung auf Landes- bzw. Regionalebene statt. Der Besuch wurde zu ersten persönlichen Gesprächen zwischen dem Stellvertretenden Bürgermeister der Stadt Cherson und Stadtpräsidentin Bettina Aust genutzt. In weiteren persönlichen und virtuellen Treffen mit Vertreter*innen der Stadt Cherson wurde der Text für die nun vorliegende Vereinbarung erarbeitet. Eine Unterzeichnung ist für Ende Februar 2024 in Kiel vorgesehen. Cherson wird somit die 14. Partnerstadt Kiels.

 

Das Aufgabenfeld der internationalen Beziehungen hat in den vergangenen Jahren, nicht nur in Kiel, einen enormen inhaltlichen Wandel vollzogen. Neue Fachthemen (z.B. Urban Diplomacy, kommunale Entwicklungszusammenarbeit) und eine zunehmend komplexe Projektarbeit mit vielen verschiedenen Akteur*innen erhalten im Verhältnis zur klassichen bilateralen Partnerschaftsarbeit (offizielle Delegationsbesuche zu besonderen Anlässen, repräsentative Aufgaben) immer stärkeres Gewicht. Hinzu gekommen sind seit 2021/22 vielfältige globale Krisen, die sich besonders auf die internationale Arbeit auswirken und die es notwendig machen, innerhalb des Sachbereichs neue Kompetenzen anzusiedeln.