Infosystem Kommunalpolitik
Geschäftliche Mitteilung - 0191/2024
Grunddaten
- Betreff:
-
Zweite Bildungskonferenz JUGEND „Wir machen nachhaltig Zukunft“
- Status:
- öffentlich (Drucksache abgeschlossen)
- Drucksachenart:
- Geschäftliche Mitteilung
- Federführend:
- Dezernat V
Beratungsfolge
Status | Datum | Gremium | Beschluss | NA |
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Erledigt
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Jugendhilfeausschuss
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Kenntnisnahme
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Mar 6, 2024
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Erledigt
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Ausschuss für Schule und Sport
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Kenntnisnahme
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Mar 14, 2024
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Erledigt
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Ratsversammlung
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Kenntnisnahme
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Mar 21, 2024
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Sachverhalt/Begründung
Das Bildungsmanagement der Landeshauptstadt Kiel legt dem Jugendhilfeausschuss, dem Ausschuss für Schule und Sport sowie der Ratsversammlung die Ergebnisse der zweiten Bildungskonferenz Jugend, die am Tag der Bildung am 8. Dezember 2023 stattfand, vor.
I. Die zweite Bildungskonferenz JUGEND
Rund 100 Schüler*innen sind mit ihren Lehrkräften der Einladung des Bildungsdezernates zur zweiten Bildungskonferenz JUGEND am 8. Dezember 2023 gefolgt. Schüler*innen aus jeweils einer 9. Klasse des Gymnasiums Elmschenhagen und der Gemeinschaftsschule Wik, aus jeweils einer 10. Klasse der Gemeinschaftsschule am Brook und des Thor-Heyerdahl-Gymnasiums sowie einer 11. Klasse des beruflichen Gymnasiums des RBZ am Königsweg.
Das Bildungsdezernat nutzte mit dem Bildungsmanagement diesen Tag, um Jugendlichen ein Forum für Zukunftsfragen zu geben. Dabei standen die folgenden Leitfragen im Fokus der Konferenz:
· Wie sieht eine nachhaltige Zukunft aus?
· Was können wir konkret tun, um unsere Zukunft nachhaltig zu gestalten?
Die Bürgermeisterin und die damalige Vorsitzende des 4. Jungen Rates, Luisa Galli, gaben in einem Interview zum Einstieg in die Konferenz einen Einblick in ihre Aufgaben- und Entscheidungsbereiche und beantworteten die vorab eingereichten Fragen der Klassen.
Die Schüler*innen wollten u.a. folgendes wissen:
· Wie wird die Finanzierung für das 49,- Euro Ticket künftig geregelt sein? Und: Kann das Deutschland-Ticket für Schüler*innen günstiger werden?
· Ist die Zukunft der Schulen digital oder auf Papier?
· Wie kann das Ziel „hochwertige Bildung“ erreicht werden, wenn es in Kiel nicht viele Möglichkeiten bzw. Orte gibt, wo Schüler*innen und Student*innen lernen können, wenn sie zu Hause nicht die Möglichkeit dazu haben?
· Welche Ziele haben Sie in den letzten Jahren erreicht?
· Welche Konzepte gibt es für die Zukunft, die Nachhaltigkeit in Bildungseinrichtungen in Bezug auf Müllverursachung, Energiesparmaßnahmen, Nahrung (Schulessen, Wasserspendern usw.) zu verbessern? Und wie können Schulen an einer effizienten Umsetzung im Unterricht teilhaben?
· Was halten Sie beide von einer vier Tage Wochen für Schüler*innen? Vier Tage klassisch Unterricht, am fünften Tag nicht etwa Online- Unterricht oder eine Vielzahl an Hausaufgaben, vielmehr Zeit für eigene Projekte im Interesse der Schüler*innen.
Im Anschluss gab Tim Jeschkeit aus dem Sachbereich Internationales und Nachhaltigkeit im Büro der Stadtpräsidentin eine exemplarische Übersicht über Maßnahmen zur nachhaltigen Entwicklung in Kiel. Darüber hinaus wurden den Schüler*innen in einem Kurzvideo zwei Kieler Nachhaltigkeits-Projekte vorgestellt.
Zentraler Teil der Konferenz war die Arbeitsphase im World Café Format. In gemischten Arbeitsgruppen diskutierten die Schüler*innen gemeinsam mit Mitwirkenden aus Verwaltung und Politik zwei Leitfragen:
· Was ist dir für eine nachhaltige Zukunft wichtig?
· Welche konkreten Ideen hast du, um unsere Zukunft in Kiel nachhaltiger zu gestalten?
Die Gesprächsinhalte wurden von den Arbeitsgruppen dokumentiert und jeweils eine konkrete Fragestellung oder Forderung für die anschließende Diskussion formuliert (siehe Anlage 1).
In der abschließenden Fishbowl-Diskussion sprachen die Schüler*innen mit der Bürgermeisterin, der Kreisfachberaterin für Bildung für nachhaltige Entwicklung Tina Kattemeyer, der gymnasialen Schulaufsicht Alexander Bethke, Luisa Galli vom 4. Jungen Rat, Theo Rabe von der Kreisschüler*innenvertretung sowie dem Leiter des Umweltschutzamtes, Andreas von der Heydt, und dem Leiter der Stabstelle Mobilität, Christoph Karius, über ihre Fragen und Forderungen.
Sie diskutierten u.a. über eine Verbesserung der Fahrradstellplätze an Schulen, Überwachungskameras, saubere Toiletten, den Ausbau der Velorouten, kostenlosen Nahverkehr für Schüler*innen, UNESCO-Unterricht und digitale Ausstattung an Schulen sowie Veggie-Mensen für alle. Die Schüler*innen forderten mehr Wohnraum für Obdachlose und mehr Angebote für sozial schwache Menschen sowie eine Ausweitung und Beschleunigung der Projekte und Aktivitäten für Klimaschutz und Klimaneutralität.
Die Frage „Wie können wir Jugendlichen einen Beitrag zum Erreichen der 17 SDGs leisten?“ wurde zum Abschluss eingebracht. Die Schüler*innen wurden ermutigt sich weiter einzubringen, konkrete Projekte zu starten und durch (schulisches) Engagement die erforderlichen Veränderungen in unserer Stadt für alle mitzugestalten.
II. Fazit
Die Schüler*innen haben im Klassenverbund bereits vorab eigene Fragen für das Interview entwickelt. Sie haben sich somit bereits vor der Konferenz mit ihren Lehrkräften zu dieser Thematik ausgetauscht. In den Arbeitsgruppen sowie in der Fishbowl-Diskussion haben sie sich sehr engagiert und fokussiert eingebracht. Sie tauschten sich mit Enthusiasmus und Nachdruck über konkrete Ideen und Anregungen für eine nachhaltige Entwicklung in Kiel aus. Unterstützung erfuhren sie hierbei durch die vielen Mitwirkenden aus Schule, Stadt- und Selbstverwaltung. Besonders stolz waren die Schüler*innen, dass ihre zuvor erarbeiteten Fragen gleich zu Beginn der Konferenz von der Bürgermeisterin und Luisa Galli vom Jungen Rat tatsächlich beantwortet wurden.
Die Lehrkräfte äußerten sich begeistert über die Möglichkeit für Kieler Schulklassen durch eine Veranstaltung in diesem Format, das Rathaus und „die Menschen darin“ kennenzulernen. Viele Schüler*innen kannten weder das Rathaus noch hatten sie sich näher mit seinem Sinn und Zweck beschäftigt und welche Auswirkungen es auf ihren Alltag hat, so die Lehrkräfte. Sie begrüßen dieses Veranstaltungsformat als wichtigen Teil „Politischer Bildung“ für ihre Schüler*innen sehr. Die Teilnahme war bereits im Vorwege ein sinnvoller Bildungsanlass, ebenso wie die Entwicklung einer Frage für das Interview der Bürgermeisterin und der Vorsitzenden des Jungen Rates.
Die Schüler*innen stellten in der Fishbowl-Diskussion selbstbewusst und zielgerichtet ihre Fragen oder brachten ihre Forderungen vor. Es ist ein besonderer Moment, sich an diesem Ort vor so vielen Jugendlichen und Erwachsenen mit dem Mikrophon zu äußern. Die Mitwirkenden konnten Möglichkeiten, Herausforderungen oder Konfliktpotenzial bei der Umsetzung von Ideen oder Maßnahmen für eine nachhaltige Entwicklung benennen.
Gleichzeitig wurde den Schüler*innen aufgezeigt, welchen Einfluss und Handlungsspielraum sie in ihrem Lebensumfeld haben, wenn sie sich engagieren und sich für ihre Ideen und Wünsche in der Schule und in Kiel einsetzen. Besonderer Anklang fand dabei die Kontaktliste mit Ansprechpersonen in der Landeshauptstadt Kiel, an die sich die Schüler*innen mit ihren Anliegen nach der Konferenz wenden können.
Die Dokumentation der Ergebnisse (Anlage 1) wurde den Schüler*innen und Lehrkräften sowie den Mitwirkenden an der Bildungskonferenz zugesendet und ist auf der Webseite der Bildungskonferenz unter
Renate Treutel
Bürgermeisterin
Anlagen
Nr. | Name | Original | Status | Größe | |
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1
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(wie Dokument)
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408,9 kB
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