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ALLRIS - Drucksache

Geschäftliche Mitteilung - 0399/2024

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Beratungsfolge

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Sachverhalt/Begründung

Sachverhalt

 

Die Landeshauptstadt Kiel hat sich im Rahmen des Zero Waste-Vorhabens im Jahr 2022 der deutschlandweiten Initiative „Städte gegen Food Waste“ von dem Unternehmen Too Good To Go angeschlossen. Ziel der Initiative war es, die Lebensmittelverschwendung in Städten zu reduzieren. Zum offiziellen Launch der Initiative am 15. Februar 2022 waren zehn weitere Städte Teil der Initiative, darunter zum Beispiel Köln, Dresden, Essen, Frankfurt und Bonn.

Die Grundlage der Initiative bildeten drei Säulen: Kommunikation, Umverteilung und Prävention. Hierzu gehörte das Informieren der Bürger*innen über die Lebensmittelverschwendung, die Umverteilung von Lebensmitteln und die Prävention von Verschwendung. Die erste Säule sollte im Rahmen des Beitritts verpflichtend erfüllt werden. Aus den beiden weiteren Säulen sollte mindestens eine Aktion umgesetzt werden.

Die Initiative wurde Mitte 2023 aufgrund einer strategischen Neuausrichtung des Unternehmens von Too Good To Go nicht weiter betreut. Die Landeshauptstadt Kiel hat die eigenen Aktivitäten im Rahmen des Zero Waste-Projektes trotzdem weiterverfolgt und an der geplanten Umsetzung festgehalten.

Aktivitäten der Landeshauptstadt gegen die Lebensmittelverschwendung

Mit verschiedenen Veranstaltungen, Aktionen und Plakatkampagnen informierte die Landeshauptstadt über den richtigen Umgang mit Lebensmitteln. Mit der Landingpage kiel.de/lebensmittelretten macht die Verwaltung auf die Initiative aufmerksam, klärt über die Problematik der Verschwendung auf und zeigt, wie Lebensmittel im Alltag gerettet werden können. Die vielfältigen eigenen Handlungsmöglichkeiten konnten auch die Teilnehmenden der ersten Zero Waste-Haushalts-Challenge im Sommer 2022 ausprobieren. Eine umfangreiche Sammlung an erprobten Tipps und Tricks ist unter www.kiel.de/zerowaste zu finden. Das Thema ist auch im jährlich stattfindenden Kieler Klimathon verankert, bei dem teilnehmende Bürger*innen in verschiedenen Bereichen einen klimafreundlichen Alltag kennenlernen.

 

Mit einer großen Kampagne rief die Verwaltung im Herbst 2022 über Plakate und digitale Anzeigen zur Verringerung der Lebensmittelverschwendung auf und informierte über die Initiative (siehe Abbildung). Auf den Social Media-Kanälen wurde auch über die Aktionswoche des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) „Deutschland rettet Lebensmittel“ informiert. In diesem Rahmen wurde ein Projekt zur Information geteilt, das von vier Studierenden der Agrar- und Ernährungswissenschaftlichen Fakultät der Christian-Albrechts-Universität (CAU) zu Kiel erarbeitet wurde. In dem Projekt haben die Studierenden über die korrekte Lagerung von Lebensmitteln aufgeklärt und Tipps für die Verwendung von Resten gegeben.

 

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In verschiedenen Veranstaltungen lud die Verwaltung die Bürger*innen zum gemeinsamen Gespräch und Austausch ein. Nach der Veranstaltung „Lebensmittel – Warum werfen wir so viel weg?“ im Mai 2022, folgte im September 2023 eine Diskussionsrunde in Kooperation mit dem Bündnis Eine Welt Schleswig-Holstein e.V. (BEI), Brot für die Welt im Diakonischen Werk Schleswig-Holstein und ResteRitter im neu gegründeten Nachhaltigkeitszentrum (Europaplatz 2, 24103 Kiel). Anschließend wurde auch im Rahmen der Klimawoche 2023 in einem Vortrag von Frau Bosy Westphal vom Institut für Humanernährung und Lebensmittelkunde der CAU und ResteRitter über die nachhaltige und klimafreundliche Ernährung informiert. 

 

Was jede*r bereits bei der Sortierung im Kühlschrank gegen die Verschwendung von Lebensmitteln tun kann, lässt sich spielerisch am interaktiven Zero Waste-Kühlschrank im Nachhaltigkeitszentrum ausprobieren, der regelmäßig auch auf Veranstaltungen, wie der Kieler Woche, zum Einsatz kommt und dort viel Zulauf findet.

 

Für die Rettung von übrig gebliebenen Lebensmitteln städtischer Veranstaltungen kooperiert die Landeshauptstadt mit dem Verein Foodsharing Kiel. Angefangen mit der Umverteilung der Lebensmittelreste von den Kieler Woche-Empfängen, ist dies nun auch bei allen weiteren städtischen Veranstaltungen möglich.

 

Erfreulich ist insbesondere auch das große gesellschaftliche Engagement in Kiel. Mit dem Zero Waste-Teller hat das Studentenwerk eine tolle Idee umgesetzt, die den Verzehr von übrigen Lebensmitteln zu einem vergünstigten Preis ermöglicht und somit gleichzeitig die eigenen Lebensmittelabfälle verringert.

 

Ausblick zu kommenden Aktivitäten im Zero Waste-Projekt

 

Im Zero Waste-Konzept sind vielfältige Ansatzpunkte gegen die Lebensmittelverschwendung in verschiedensten Sektoren der Stadt festgehalten. So sollen beispielsweise zunächst die Lebensmittelabfälle der städtischen Einrichtungen erfasst werden, um diese dann anhand spezifischer Projekte zu reduzieren. Auch abfallfreie Mensen in den Kieler Schulen sind als eine umzusetzende Maßnahme im Zero Waste-Konzept festgehalten.

 

Die bereitgestellten Informationen werden weiterhin unter kiel.de/zerowaste zu finden sein. Für Veranstaltungen können sich Interessierte jederzeit gerne an die Umweltberatung – per E-Mail an umweltberatung@kiel.de, telefonisch unter 0431 901-3781 oder auch im persönlichen Gespräch im Nachhaltigkeitszentrum am Europaplatz 2 – wenden.

 

 

 

 

Alke Voß

Stadträtin für Umwelt, Klimaschutz und Mobilität

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