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ALLRIS - Drucksache

Geschäftliche Mitteilung - 0870/2024

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Beratungsfolge

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Sachverhalt/Begründung

Sachverhalt

Entsprechend der Eigenbetriebsverordnung Schleswig-Holstein vom 05.12.2017 ist dem Werkausschuss vierteljährlich, mindestens jedoch halbjährlich ein Bericht über die Entwicklung der Erträge und Aufwendungen vorzulegen, dazu zählen auch Änderungen im Stellenplan, sowie die Abwicklung des Vermögensplans.

Bei der Darstellung des unterjährigen Ergebnisses wird der vom Eigenbetrieb Beteiligungen der Landeshauptstadt Kiel (EBK) gewählten Form gefolgt. Der ABK kommentiert das Halbjahresergebnis 2024 folgendermaßen:

 

Unternehmensverlauf / Abweichungsanalyse

Gesamtleistung (Gesamtbetriebliche Erträge):

Während der ABK in der Prognose des 1. Quartals 2024 noch davon ausging, dass die geplanten Erlöse nicht erreicht werden, führen zwei Entwicklungen dazu, dass bei den Gesamtleistungen keine Planabweichung mehr erwartet wird. Durch eine Verfahrensumstellung tritt der ABK beim Fahrzeugleasing in Vorleistung für die städtischen Ämter und bekommt eine innerstädtische Rückerstattung, die hier ungeplant mit TEURO 410 enthalten ist. Es handelt sich um einen durchlaufenden Posten, da derselbe Betrag in den sonstigen Aufwendungen aufgeführt ist. Darüber hinaus ist die tatsächliche Ausschüttung des MVK-Gewinns in 2024 TEURO 440 höher ausgefallen als geplant.

Der ABK geht weiterhin davon aus, dass die Erlöse der Betriebszweige Abfallwirtschaft, Deponie und Straßenreinigung nicht das Planniveau erreichen werden. In der Abfallwirtschaft machen sich die sinkenden Altpapiermengen bemerkbar, die zu einem geringeren Verwertungserlös führen. Aus einbautechnischen Gründen kann die Deponie im weiteren Verlauf des Jahres wahrscheinlich bestimmte Abfallarten nicht in dem geplanten Ausmaß annehmen, was zu Umsatzeinbußen führen wird. Für die Straßenreinigung wird einerseits mit geringeren vertrieblichen Erlöse gerechnet, aber andererseits deutet sich eine höhere Forderung gegenüber der LHK für die hoheitliche Straßenreinigung in Form der Interessenquote an.

 

Materialaufwand:

Die bereits im 1. Quartal prognostizierten Einsparungen beim Materialaufwand bilden sich auch im Halbjahresergebnis ab. Insbesondere die Entsorgungskosten liegen mit TEURO 714 deutlich unter dem Plan. Der ABK hat mit leicht steigenden Abfallmengen gerechnet und dementsprechend höhere Entsorgungskosten eingeplant. Diese Steigerung ist jedoch im 1. Halbjahr nicht eingetreten.

Die Dieselpreisentwicklung, die im Jahr 2022 ihren Höhepunkt hatte, liegt zwar noch auf höherem Niveau als vor der Corona-Epidemie, weist aber zurzeit einen Abwärtstrend auf. Im Wirtschaftsplan wurden voraussichtlich rd. TEURO 180 zu viel eingeplant.

 

Personalaufwand:

In der Straßenreinigung sind im Winterdienst Anfang des Jahres überplanmäßige Personalkosten angefallen, so dass mit TEURO 300 höherem Personalaufwand gerechnet wird. Mehrere Stellenausschreibungen in der Verwaltung werden voraussichtlich im 3. und 4. Quartal zu den vorgesehenen Stellenbesetzungen führen, so dass hier keine Einsparungen zu erwarten sind.

 

Abschreibungen:

Der ABK geht davon aus, dass die Jahresabschreibung für den Gesamtbetrieb rd. TEURO 400 geringer ausfallen wird als geplant, da Baumaßnahmen, Fahrzeugeinkäufe und IT-Investitionen nicht im geplanten Zeitraum realisiert werden können.

 

Sonstige betriebliche Aufwendungen:

Wie unter den Gesamtleistungen bereits erwähnt, gehen hier in die Prognose der nicht geplante Aufwand für die Fahrzeugleasingkosten der städtischen Ämter ein. Daher erhöht sich der hochgerechnete Aufwand um TEURO 410. Die Tankkosten bei externen Tankstellen sind höher als in den Vorjahren, da als kostengünstigere Alternative zur weiteren Elektrifizierung der Fahrzeugflotte, HVO-Kraftstoff getankt wird, der teurer ist als Dieselkraftstoff.  In Summe geht der ABK von TEURO 568 höheren sonstigem betrieblichen Aufwand aus.

 

Finanzergebnis:

Der aktuelle Schuldendienst führt zu einem um TEURO 82 höheren Zinsaufwand als geplant.

 

Steuern:

Die sonstigen Steuern enthalten einen durchlaufenden Posten i. H. v. TEURO 42, der nicht im Wirtschaftsplan enthalten ist. Ebenso wie beim Fahrzeugleasing geht der ABK ab 2024 für die Kfz-Steuer der städtischen Ämter in Vorkasse.

 

Projekte / Aktivitäten / Besondere Ereignisse

  • Integration der Schadstoffsammelstelle in den Wertstoffhof Wellsee bis zum Mitte des Jahres 2025
  • Erarbeitung eines Deponienachfolgekonzeptes

 

 

Fazit:

Der ABK geht weiterhin von einem Jahresüberschuss in Höhe des Planansatzes aus. Die geringeren Erlöserwartungen gleichen sich durch den überplanmäßigen MVK-Gewinn und Einsparungen im Aufwand aus.

Allerdings sprechen einige Entwicklungen dafür, dass die Abfallwirtschaft, das Deponieergebnis und der Papierbereich besonders beobachtet werden müssen. Einige umsatzstarke Abfälle können auf der Deponie zukünftig nicht mehr in bisherigem Umfang angenommen werden, da der Einbau in den Deponiekörper technisch schwierig ist. Die Stabilität der Papiergebühr wird durch sinkende Papiermengen beeinträchtigt. Der ABK stellt derzeit seine vertrieblichen Angebote auf den Prüfstand und konzentriert sich auf sein hoheitliches Leistungsspektrum.

 

 

Die Abwicklung des Vermögensplans per 30.06.2024 lässt sich folgendermaßen darstellen:

 

Investitionsreste aus den Jahren bis 2023   6.705 TEUR

Investitionen lt. Wirtschaftsplan 2024                 13.850 TEUR

gesamte verfügbare Ansätze 2024    20.555 TEUR

bestellte bzw. bereits bezahlte Investitionen      10.029 TEUR

noch verfügbar    10.526 TEUR

 

Die noch verfügbaren Investitionsmittel betreffen in erster Linie Umbau- und Neubaumaßnahmen der Abfallwirtschaft und der Straßenreinigung. Mitte 2025 ist die Neueröffnung der Schadstoffsammelstelle in Wellsee geplant. Für die Realisierung stehen noch Mittel i. H. v. 3.400 TEUR zur Verfügung. Im Schusterkrug (Friedrichsort-Pries) ist eine Unterkunft für die Straßenreinigung vorgesehen, für die Mittel i. H. v. 2.261 TEUR eingeplant wurden. In der Abfallwirtschaft stehen noch Fahrzeugbeschaffungen i. H. v. 1.745 TEUR aus.

 

Im Stellenplan hat es im Vergleich des 1. Halbjahres 2023 mit dem 1. Halbjahr 2024 eine Stellenplanerhöhung um 1,1 Planstellen in der Abteilung Fahrzeugtechnik gegeben sowie Verschiebungen von 1,5 Planstellen von den Abteilungen Bau- und Liegenschaften und der kaufmännischen Abteilung hin zur Werkleitung.

 

 

 

Dr. Ulf Kämpfer

Oberbürgermeister

 

 

 

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Anlagen

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Beschlüsse

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Sep 25, 2024 - Ausschuss für Wirtschaft und Digitalisierung - zur Kenntnis genommen