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ALLRIS - Drucksache

Geschäftliche Mitteilung - 0984/2024

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Beratungsfolge

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Sachverhalt/Begründung

Sachverhalt

Ergänzend zur Beantwortung der Kleinen Anfrage des Ratsmitglieds Tamara Mazzi (Ratsfraktion DIE LINKE / DIE PARTEI) (Drs. 0798/2024) zur personellen Ausstattung der Kieler Stadtbücherei in der Ratsversammlung vom 19.09.2024, und als Update zur Geschäftlichen Mitteilung vom 24.01.2023 (Drs. 0023/2023) legt das Amt für Kultur und Weiterbildung diese Geschäftliche Mitteilung vor.

Der aktuelle Fachkräftemangel stellt bundesweit auch die Bibliotheken vor große Herausforderungen. Wie in der Drs. 1177/2023 – „Personal stärken III“ vom Personal- und Organisationsamt dargestellt, ist Bibliothekar*in (Dipl. bzw. BA) ein Mangelberuf. Um trotzdem Stellen mit fachlich qualifiziertem Personal besetzen zu können, erproben das Amt für Kultur und Weiterbildung und das Personal- und Organisationsamt gemeinsam – ergänzend zu den Standardausschreibungen – neue Methoden der Personalgewinnung und Weiterqualifizierung von Mitarbeitenden.

Dem Vorbild aus anderen Bereichen der Stadtverwaltung folgend wurde zeitweise eine Dauerausschreibung für Bibliothekar*innen veröffentlicht, die vor allem auf Berufseinsteiger*innen zugeschnitten war. Dieser Weg war erfolgreich und soll für die Besetzung geeigneter Stellen erneut beschritten werden. Ausgewählte Stellenangebote werden vom Personal- und Organisationsamt nun auch auf digitalen Plattformen wie z.B. LinkedIn beworben.

Die lange vakante Leitungsstelle der Stadtteilbücherei Gaarden, für die in mehreren Ausschreibungsverfahren kein*e Bibliothekar*in gewonnen werden konnte, wurde erstmals mit einem Fachangestellten für Medien und Informationsdienst (FAMI) besetzt, der sich im Rahmen einer verbindlichen Weiterbildungsvereinbarung über mehrere Jahre im „training on the job“ weiterqualifiziert. Auch an anderer Stelle wurde die berufliche Weiterqualifizierung forciert: Eine FAMI absolvierte ein berufsbegleitendes Bibliothekswissenschaftsstudium und ist seit dem erfolgreichen Bachelorabschluss als Bibliothekarin beschäftigt.

Für geeignete Stellen mit einem hohen Arbeitsanteil an nicht genuin bibliotheksfachlichen Tätigkeiten, wie z.B. der medienpädagogischen Veranstaltungsarbeit, wird der Einsatz von Mitarbeiter*innen mit pädagogischem Hintergrund erprobt, die bereit sind, sich in bibliotheksspezifische Fertigkeiten einzuarbeiten. So sind z.B. in der Stadtteilbücherei Gaarden und der Stadtteilbücherei Holtenau seit 2023 Mitarbeiterinnen mit pädagogischer Ausbildung tätig, die sich im „training on the job“ die erforderlichen Kompetenzen angeeignet haben, die für den Einsatz im Publikumsbereich unabdingbar notwendig sind. In der Zentralbibliothek wird seit 2024 – zunächst befristet auf Probe – ein Hochschulabsolvent ohne bibliotheksfachliche Ausbildung zur Unterstützung bei der bibliothekspädagogischen Veranstaltungsarbeit beschäftigt. Auch das Trainee-Programm "Stadttalente" wurde genutzt. Durch die Übernahme einer Trainee im Anschluss an die Ausbildung konnte das Veranstaltungsangebot für Erwachsene deutlich erweitert werden.

Auch die Aufstockung der Ausbildungskapazitäten im Jahr 2021 trägt erste Früchte. Seitdem werden pro Ausbildungsjahr zwei statt einer*m Auszubildenden eingestellt. Zum 01.09.2024 werden voraussichtlich die beiden FAMI-Auszubildenden aus diesem Jahrgang nach bestandener Abschlussprüfung übernommen.

Aktuell stehen die Leitungsstellen in der Stadtteilbücherei Pries-Friedrichsort und die des Sachbereichs EDV-Support und Mahnwesen kurz vor der Wiederbesetzung. Die Auswahlverfahren werden voraussichtlich nach den Sommerferien erfolgreich abgeschlossen sein.

Insgesamt sind – Stand, 15.08.2024 – von 73 im Produktbereich „2720 - Büchereien“ verorteten Planstellen sieben nicht besetzt, davon befinden sich aktuell vier im Ausschreibungsverfahren. Zwei weitere sollen, wie oben dargestellt, mit FAMIS besetzt werden, die in diesem Jahr ihre Ausbildung abschließen. In den vergangenen fünf Jahren wurden 25 Planstellen ganz oder teilweise nachbesetzt. Das entspricht ca. 34 % der im Produktbereich „2720 - Büchereien“ verorteten Planstellen.

Über die beschriebenen Maßnahmen wird das Ziel verfolgt, die sehr stark von der Bevölkerung angenommenen Angebote der Büchereien in der Landeshauptstadt Kiel auch weiterhin auf dem gewohnt hohen Qualitätsniveau anbieten zu können.

 

 

 

Renate Treutel
Bürgermeisterin

 

 

 

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Beschlüsse

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Sep 24, 2024 - Kulturausschuss - zur Kenntnis genommen