Infosystem Kommunalpolitik
Antrag der Verwaltung - 1123/2024
Grunddaten
- Betreff:
-
Anpassung der Richtlinien zur Vergabe der Kiel-Stipendien
- Status:
- öffentlich (Drucksache abgeschlossen)
- Drucksache freigegeben:
- 23.10.2024
- Drucksachenart:
- Antrag der Verwaltung
- Federführend:
- Dezernat V
Beratungsfolge
| Status | Datum | Gremium | Beschluss | NA |
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Erledigt
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Ausschuss für Wirtschaft und Digitalisierung
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Vorberatung
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Nov 6, 2024
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Erledigt
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Ratsversammlung
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Entscheidung
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Nov 21, 2024
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Sachverhalt/Begründung
In den vergangenen Jahren ging die Inanspruchnahme der Kiel-Stipendien immer weiter zurück. Vor Corona bis 2019 wurden durchschnittlich vier Stipendien/Semester vergeben. Nach Corona, seit Wintersemester 2021/22, sind es im Schnitt 2,3 Stipendien/Semester (vgl. Anlage). Die Corona-Zeit wurde aus der Auswertung herausgenommen, um das Ergebnis nicht zu verzerren. Corona-bedingt wurden einige Stipendien abgebrochen oder verschoben.
Als Gründe für den Rückgang der Bewerbungen wurden in Rücksprache mit den International Offices der Stipendienvergebenden Kieler Hochschulen Folgende identifiziert:
- Ukraine-Krieg: Mit Beginn des Angriffskrieges von Russland setzte die Christian-Albrechts-Universität zu Kiel die Hochschulpartnerschaft mit der Universität Kaliningrad aus. In der Folge wurden keine Stipendien an russische Studierende vergeben.
- Erasmus-Stipendium: Das Erasmus+-Programm bietet zusätzlich zum Stipendium verschiedenen sog. Social Top-ups an. Außerdem ist eine Förderung der Reisekosten möglich. Damit ist Erasmus+ attraktiver. Für das Kiel-Stipendium gab es zuletzt eine Absage einer potenziellen Stipendiatin, die zugunsten des Erasmus+-Stipendiums ihre Bewerbung zurückzog. Es ist anzunehmen, dass andere Kandidat*innen sich aus diesem Grund nicht für das Kiel-Stipendium bewerben.
- Vergabekriterien: Einige Formulierungen in den Vergabekriterien der Landeshauptstadt Kiel könnten die Bewerbung geeigneter Kandidat*innen einschränken.
- Bekanntheit: Die Werbung für das Kiel-Stipendium erfolgt durch die Kieler Hochschulen bei der jeweiligen Partnerhochschule. Einige Partnerhochschulen geben diese Möglichkeit bislang nicht an ihre Studierenden weiter.
Um das Kiel-Stipendium attraktiver zu gestalten sind folgende Maßnahmen wirksam:
- Aufgrund der neuen Städtepartnerschaft Kiels mit Cherson und der bestehenden Partnerschaft der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel mit der Hochschule Kherson konnten für das Wintersemester 2024/25 bereits zusätzliche Stipendiat*innen gewonnen werden.
- Über das Büro der Stadtpräsidentin werden die Städtepartner*innen eingeladen, ihre Hochschulen für das Stipendienprogramm zu gewinnen.
Bezüglich der Richtlinien zur Vergabe der Kiel-Stipendien werden neben sprachlichen Anpassungen u.a. folgende inhaltliche Punkte geändert (vgl. Anlage):
- Bislang sollen die Stipendiat*innen einen inhaltlichen Bezug zur Landeshauptstadt Kiel oder zu den Forschungsschwerpunkten der Hochschulen in ihrer wissenschaftlichen Arbeit herstellen. Dies ist nicht praktikabel, da Bachelor- und Masterstudierende i.d.R. keine eigenen wissenschaftlichen Projekte verantworten bzw. wenig Einfluss auf Themensetzungen im Studienverlauf haben. Stattdessen sollte die Motivation, nach Kiel zu kommen, im Mittelpunkt der Bewerbung stehen.
- Die Festlegung der Sprachlevel auf B1 (Deutsch) oder B2 (Englisch) entspricht nicht der üblichen Praxis der Kieler Hochschulen. Diese prüfen im Bewerbungsprozess individuell die sprachliche Eignung der Kandidat*innen und stellen die Studierfähigkeit sicher, z.B. durch Sprachkurse vor Ort.
- Einführung eines Nachrückverfahrens für freigebliebene Stipendien über die Hochschulen hinweg, d.h. eine Hochschule kann ihr Stipendium für eine*n Nachrückkandidat*in an einer anderen Kieler Hochschule abtreten. Voraussetzung: Nachrückkandidat*innnen erfüllen alle Vergabekriterien und das Nachrücken erfolgt im gleichen Kalenderjahr. Das konkrete Verfahren wird außerhalb der Vergaberichtlinien in Abstimmung mit den beteiligten Akteur*innen definiert.
- Formulierung der seit 2017 gelebten Praxis, dass Stipendiat*innen sowohl für 5 Monate (ein Semester) als auch 10 Monate (ein akademisches Jahr) nach Kiel kommen können.
Renate Treutel
Bürgermeisterin
Anlagen
| Nr. | Name | Original | Status | Größe | |
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1
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(wie Dokument)
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150,5 kB
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2
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(wie Dokument)
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307,8 kB
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