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Antrag der Verwaltung - 1306/2024
Grunddaten
- Betreff:
-
Handlungsempfehlungen der Kommission für Historische Stadtmarkierungen 9
- Status:
- öffentlich (Drucksache freigegeben)
- Drucksachenart:
- Antrag der Verwaltung
- Federführend:
- Dezernat V
- Auswirkungen:
- Drucksache hat Auswirkungen auf den Haushalt und den Stellenplan
Beratungsfolge
Status | Datum | Gremium | Beschluss | NA |
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Erledigt
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Kulturausschuss
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Entscheidung
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Nov 26, 2024
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Erledigt
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Bauausschuss
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Entscheidung
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Dec 5, 2024
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Sachverhalt/Begründung
Der Verwaltung liegt der Vorschlag einer Petentin vor, „für jedes der 40 in Kiel mal bestandenen Lager eine Erinnerungsstele aufzustellen“. Insbesondere weist sie auf das Wohnlager in der Preetzer Straße hin, in dem Sinti und Roma leben mussten.
Es liegt ein ablehnendes Votum der Kommission für Historische Stadtmarkierungen vom 30.4.2024 vor. Dieser Antrag erfolgt erst jetzt, da aus dem Blick geraten war, dass auch ablehnende Voten den Ausschüssen zur Beschlussfassung vorzulegen sind.
Die Kommission spricht sich in ihrer Handlungsempfehlung gegen die Umsetzung des Vorschlages der Petentin aus mit dem Hinweis darauf, dass die Verwaltung bereits mit Kooperationspartner*innen mit diesem Thema befasst ist. In diesen Kooperationsprozessen werden die Themen angemessen aufgegriffen.
Das Zentrum zur Geschichte Kiels im 20. Jahrhundert befasst sich mit der Verfolgung von Sinti und Roma in der NS-Zeit in Kiel. Eins der zentralen Themen der neu entstehenden Ausstellung im Zentrum wird die „Preetzer Straße“ sein. In diesem Zusammenhang wird es auch um die Lübecker Chaussee sowie den Kuckucksweg gehen, in denen sich Lager befunden haben.
Dieser Ausstellungsbeitrag wird in enger Kooperation mit dem Landesverband Schleswig-Holstein des Verbands Deutscher Sinti und Roma erarbeitet.
Das Zentrum folgt damit seinem Auftrag, dass die Arbeit auf allen Ebenen partizipativ auszurichten ist. Um diese Verlebendigung von Erinnerungskultur zu erreichen, priorisiert das Zentrum gegenwärtig partizipative Projekte. Dies schließt jedoch nicht aus, dass als Ergebnis dieser Beteiligungsarbeit zu einem späteren Zeitpunkt Stelen an einzelnen ehemaligen Lagerstandorten aufgestellt werden.
Die Geschichte der Lagerlandschaft in Kiel geht weit darüber hinaus. Der größte Teil der rund 150 Lager in Kiel und Umgebung wurde in der NS-Zeit zur Aufnahme von Zwangsarbeitenden angelegt. Diese Lagerlandschaft kann allein durch die Anzahl der Lager nicht durch Erinnerungsstelen dokumentiert werden.
Das geeignete Mittel zur Aufarbeitung der Kieler Lager ist eine digitale Anwendung, die das Zentrum auf der Basis eines virtuellen Stadtplans entwickelt.
Der zuständige Ortsbeirat wird nur bei positiven Handlungsempfehlungen zu einer Stellungnahme aufgerufen (vgl. Grundsätze und Verfahren bei Straßenbenennungen und Historischen Stadtmarkierungen, Abschnitt 5.4; Drs. 0353/2019).
Renate Treutel
Bürgermeisterin