Infosystem Kommunalpolitik
Geschäftliche Mitteilung - 0550/2025
Grunddaten
- Betreff:
-
Anpassung der genehmigten Jahreskapazität der Müllverbrennung Kiel
- Status:
- öffentlich (Drucksache freigegeben)
- Drucksache freigegeben:
- 26.05.2025
- Drucksachenart:
- Geschäftliche Mitteilung
- Federführend:
- Eigenbetrieb Beteiligungen der Landeshauptstadt Kiel
- Vorlagenchecks:
- Drucksache hat keine Auswirkungen auf den Haushalt und den Stellenplan
Beratungsfolge
| Status | Datum | Gremium | Beschluss | NA |
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Erledigt
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Ausschuss für Umwelt, Klimaschutz und Mobilität
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Kenntnisnahme
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Jun 3, 2025
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Erledigt
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Hauptausschuss
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Kenntnisnahme
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Jun 4, 2025
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Sachverhalt/Begründung
Sachverhalt
Die Müllverbrennung Kiel (MVK) hat gemäß Planfeststellungbescheid von 1993 eine genehmigte Jahreskapazität von 140.000 t Abfall pro Jahr.
Durch ständige Betriebsoptimierungen wurden die Anlagen der MVK technisch soweit ertüchtigt, dass die Zeitverfügbarkeit von 335 Tagen/Jahr (92%) auf bis zu 350 Tage/Jahr (96%) erhöht werden kann. Maßnahmen dieser Betriebsoptimierung sind und waren u.a.:
- die nachhaltige und sorgfältige Instandhaltung sowie die laufende Optimierung der Anlagen, die zu einem sehr guten technischen Anlagenzustand mit nur sehr wenigen ungeplanten Anlagenstillständen beitragen
- die Ertüchtigung des Kessels 4 im Jahr 2022 und die des Kessels 5 in 2023 mit einem Investitionsvolumen in Höhe von jeweils 2,5 Mio. EUR
- die Erhöhung der Kesselbetriebszeiten zwischen 2 Revisionsstillständen von 6 Monaten auf bis zu 9 Monate.
In Konsequenz zeigt die aktuelle mittelfristige Planung der MVK, dass eine Durchsatzsteigerung auf über 140.000 t pro Jahr möglich ist. Beim Landesamt für Umwelt (LfU), Flintbek, hat die MVK unter Berücksichtigung möglicher Reservekapazitäten daher die Erhöhung der genehmigten Jahreskapazität von 140.000 t Abfall/Jahr auf 148.000 t Abfall/Jahr beantragt. Die beantragte Kapazitätserhöhung beträgt demnach 5,7%.
Hierbei handelt es sich nicht um eine Erhöhung der genehmigten Kesselleistung, sondern um eine Erhöhung der Betriebszeit der Verbrennungslinien. Die Erhöhung der genehmigten Jahreskapazität führt auch nicht zu einer Erhöhung der Schadstoffkonzentrationen im Reingas am Kamin. Die absoluten Schadstofffrachten pro Jahr liegen auch bei einer Verbrennung von max. 148.000 t zukünftig deutlich unter den Werten des Planfeststellungsbescheides von 1993.
Mit einer Kapazitätssteigerung von 8.000 t pro Jahr könnten zusätzlich 10.000 MWh/a in das Kieler Fernwärmenetz eingespeist und damit ca. 600 Haushalte pro Jahr zusätzlich versorgt werden. Auch die Stromerzeugung würde sich um bis zu 1.100 MWh/a erhöhen, was dem Verbrauch von ca. 300 Haushalten entspricht. Die in der MVK erzeugte Wärme- und Stromenergie ist dabei zu 50% klimaneutral.
Weiterhin würden insbesondere die zusätzlichen Abfallmengen aber auch die zusätzlichen Energiemengen zu einer Ergebnisverbesserung der MVK in einem derzeit schwierigen Marktumfeld beitragen. Der Anlieferverkehr zur MVK beträgt heute ca. 80 Fahrzeuge pro Tag. Mit der Kapazitätserhöhung von 8.000 t pro Jahr wären es lediglich 1-2 Fahrzeuge pro Tag zusätzlich.
Der Genehmigungsantrag ist bei der Genehmigungsbehörde, dem Landesamt für Umwelt
bereits gestellt. Die Genehmigungsbehörde hat diesen Antrag positiv aufgenommen. Die
MVK rechnet mit der Genehmigungserteilung im Jahresverlauf 2025.
Dr. Ulf Kämpfer
Oberbürgermeister
