1. Der Fortführung des regionalen Projektes „II.d Vernetzung über ein Bike-Sharing-System“ aus dem Green City Plan (Drs. 0716/2018) und der Bereitstellung des Finanzierungsanteils der Landeshauptstadt Kiel bis 2027 wird zugestimmt.
2. Der Übernahme der Kosten in Höhe von jährlich 300.000 € wird vorbehaltlich der Sicherstellung der Finanzierung im jeweiligen Haushalt der Jahre 2026 und 2027 zugestimmt.

Im Rahmen des „Green-City-Plans für die Landeshauptstadt Kiel zur Gestaltung nachhaltiger und emissionsfreier Mobilität“ (Drs. 0716/2018) wurden ausgewählte Maßnahmen aus dem Masterplan Mobilität für die KielRegion (Drs. 0831/2017) und dem Masterplan 100 % Klimaschutz (Drs. 0985/2017) konkretisiert. Für die Pilotphase von 2019 bis Ende 2020 wurden von der Landeshauptstadt 300.000 € zur Umsetzung der Maßnahme zur Verfügung gestellt (Drs. 0066/2019). In den Jahren 2021 und 2022 wurden jeweils weitere 350.000 € für die Verstetigung und Ausweitung zur Verfügung gestellt (Drs. 0461/2020). Zuletzt wurde die Fortführung des Biksharing-Systems für die Jahre 2023, 2024 und 2025 in Höhe von 350.000 € jährlich beschlossen (Drs. 0473/2022).

Das Bike-Sharing-System SprottenFlotte wurde in der Pilotphase über das „Sofortprogramm Saubere Luft“ des Bundes bis 31.12.2020 gefördert. Ab dem 01.04.2021 wurde außerdem die regionale Ausweitung des Systems in die Region über Mittel aus dem „Nationalen Radverkehrsplan“ des Bundes bis 31.12.2022 gefördert. Das System wurde über die Jahre auch innerhalb der Landeshauptstadt Kiel stetig weiter ausgebaut. Insbesondere wurden in den vergangenen Jahren weitere Stadtteile angebunden und somit für die Menschen vor Ort ein weiteres Mobilitätsangebot geschaffen (z.B. Mettenhof, Russee, Neumühlen-Dietrichsdorf). Das derzeitige System soll in Umfang und Leistung für mindestens zwei weitere Jahre in der Landeshauptstadt Kiel betrieben, und nach Möglichkeit weiter ausgebaut werden.

 

Projektbeschreibung und Vorgehensweise

Die Fortführung des Bike-Sharing-Systems ist als regionales Projekt vorgesehen. Im Mai 2019 wurde der Anbieter nextbike für den Betrieb des Bike-Sharing-Systems beauftragt, im Juli erste Stationen im Kieler Innenstadtgebiet zu realisieren und das bestehende System in den darauffolgenden Monaten weiter auszubauen. Seit 2023 betreibt der Dienstleister Donkey Republic das System, das auf Grund des Erfolgs und des damit verbundenen starken Wachstums neu ausgeschrieben werden musste.

Inzwischen stehen in der gesamten KielRegion rund 1.200 Räder (davon 100 E-Bikes, 12 Lastenräder und 5 e-Lastenräder) an ca. 230 Stationen zur Verfügung (Stand Februar 2025). Rund 70 der Stationen befinden sich im Kieler Stadtgebiet, weitere ca. 30 Stationen in den Umlandkommunen Schwentinental, Altenholz, Kronshagen, Mönkeberg, Schönkirchen, Heikendorf, Molfsee, Laboe, Dänischenhagen, Mielkendorf und Felde. Auch in der naheliegenden Probstei sind inzwischen rund 100 Räder der SprottenFlotte vorzufinden.

Seit dem Anbieterwechsel am 01.01.2023 haben mehr als 50.000 Menschen die SprottenFlotte genutzt und dabei insgesamt rund 800.000 Fahrten auf Rädern der SprottenFlotte absolviert (Stand: 31.12.2024), davon 75 – 80 % im Ausleihgebiet Kiel (Stadt Kiel + Umland). Die Ausleihzahlen sind dabei, verglichen mit anderen Systemen, überdurchschnittlich hoch. Insgesamt ist die Pilotphase erfolgreich verlaufen.

In der nächsten Phase vom 01.01.2026 bis 31.12.2027 soll das System in Kiel und in weiteren Gemeinden in der KielRegion verstetigt und nach Möglichkeit gezielt ausgebaut sowie die Nutzung gesteigert werden. Zielsetzung ist es, ein einheitliches Angebot in der KielRegion zu etablieren und den Radverkehr hierdurch nachhaltig zu fördern.

Unternehmens-Kooperationen wurden in den letzten Jahren u. a. mit der Förde Sparkasse (Finanzierung der Elektrifizierung), thyssenkrupp Marine Systems, Dataport, dem ADAC, dem Kieler Innovations- und Technologiezentrum, dem Ausbildungszentrum für Verwaltung, dem UKSH, der Vonovia, der CAU, der FH, dem GEOMAR, dem Seefischmarkt, dem CITTI-Park, dem Sophienhof und der KVG geschlossen, um das Stationsnetz weiter auszubauen. Diese Kooperationen sollen ebenfalls verstetigt und neue Kooperationen geschlossen werden.

Die unter anderem hierfür nötige Projektkoordination soll weiterhin durch das regionale Mobilitätsmanagement der KielRegion GmbH erfolgen.

Derzeit werden Anpassungen am Tarifsystem, Sponsoring und weitere Unternehmenskooperation durch die KielRegion geprüft. Ziel ist es ein für alle Kommunen in der KielRegion dauerhaft auch über das Jahr 2027 hinaus tragfähiges Finanzierungskonzept zu entwickeln und eine Ausweitung des System in der Landeshauptstadt Kiel in weitere Stadtteile zu ermöglichen.  Welche Tarifmodelle geprüft werden, wurde und u.a. im Mobilitätsforum der Landeshauptstadt Kiel am 18.03.2025 (Drs. 0452/2025) vorgestellt und beraten.

Kosten und Finanzierung

Die vorgegebenen Haushaltseinsparungen der Landeshauptstadt Kiel haben für die Verwaltung Auswirkungen auf diverse Bereiche. Von Seiten der Verwaltung werden daher für die SprottenFlotte etwas geringere Haushaltsanmeldungen für 2026 ff. vorgesehen.

 

Es ist dennoch erforderlich, um den Betrieb des Bikesharing-Systems weitere zwei Jahre fortsetzen zu können für die Haushaltsjahre 2026 und 2027 jeweils 300.000 € im Haushalt vorzusehen.

 

Die erforderlichen Mittel in Höhe von 300.000 € jährlich werden vorbehaltlich der Zustimmung der Ratsversammlung im Haushalt der Landeshauptstadt Kiel in den Jahren 2026 und 2027 im Sachkonto 52911100, Kostenstelle 50041, Kostenträger 51 100 501 bereitgestellt werden und der KielRegion GmbH zur Verfügung gestellt.

 

Finanzcheck

Die Drucksache hat keine Auswirkungen auf den Stellenplan.

Check für die Kinder- und Jugendbeteiligung

Kinder und Jugendliche sind an allen sie betreffenden Entscheidungs- und Planungsprozessen nach Artikel 3 Abs. 1 UN Kinderrechtskonvention sowie §471 Gemeindeordnung S-H zu beteiligen. Bei dem dargestellten Vorhaben sind Interessen von Kindern und Jugendlichen betroffen. Die Belange und Interessen der Kinder/Jugendlichen wurden vorrangig berücksichtigt. Bike-Sharing-System wäre mit den Zielen der LHK kompatibel und insbesondere im Sinne der Verkehrssicherheit und Entschleunigung des Verkehrs.

 

Check zum Umwelteinfluss

Im Rahmen der Planung dieser Maßnahme ist eine systematische Überprüfung und Bewertung der Umweltauswirkungen erfolgt. Ziel war es die Umweltbelastungen zu identifizieren, Einsparpotenziale zu erkennen und nachhaltige Verbesserungen umzusetzen.

 

Alke Elisabeth Voß

Stadträtin

Finanzcheck

 

Die Drucksache hat keine Auswirkungen auf den Stellenplan.

 

	lfd. HH-Jahr	1. Folgejahr	2. Folgejahr	3. Folgejahr	langfr. p.a.
Erträge	-	-	-	-	-
Aufwendungen	-	-	-	-	-
Saldo	-	-	-	-	-
investive Einzahlungen	-	-	-	-	-
investive Auszahlungen	-	-	-	-	-
investives Saldo	-	-	-	-	-