Infosystem Kommunalpolitik
Antrag der FDP-Ratsfraktion - 1034/2009
Grunddaten
- Betreff:
-
Interkommunale Zusammenarbeit
- Status:
- öffentlich (Drucksache abgeschlossen)
- Drucksache freigegeben:
- 10.11.2009
- Drucksachenart:
- Antrag der FDP-Ratsfraktion
- Federführend:
- FDP-Ratsfraktion
Beratungsfolge
| Status | Datum | Gremium | Beschluss | NA |
|---|---|---|---|---|
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●
Erledigt
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Ratsversammlung
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Entscheidung
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Nov 19, 2009
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Antrag
Antrag:
1.
Von der Gründung einer Regionalentwicklungsgesellschaft
(vgl. Drs. 0753/2008) ist abzusehen.
2.
Zur Förderung der interkommunalen Zusammenarbeit wird
stattdessen folgendes Vorgehen beschlossen:
a.
Der Oberbürgermeister wird beauftragt zu eruieren,
welche Produkte/Aufgaben unter Berücksichtigung kosten- und nutzenmäßiger
Aspekte für eine interkommunale Zusammenarbeit in Betracht kommen.
b.
Der Oberbürgermeister wird beauftragt, auf der Basis
dieser Ergebnisse mit den Nachbargemeinden und Umlandkreisen alle Möglichkeiten
der freiwilligen interkommunalen Zusammenarbeit auszuloten und ein gemeinsames
Konzept zu entwickeln, das die Formulierung eines abgestimmten
Maßnahmenkatalogs zur Förderung der interkommunalen Zusammenarbeit beinhaltet
und Wege zur Realisierung aufzeigt.
c.
Der Oberbürgermeister berichtet dem Hauptausschuss
sowie dem Finanzausschuss regelmäßig über den Stand der Verhandlungen.
Begründung:
Um ineffiziente und mit hohen zusätzlichen Verwaltungskosten
verbundene Doppelstrukturen zu vermeiden, ist von der Gründung einer
Regionalentwicklungsgesellschaft abzusehen. Die Verwaltung der LH Kiel verfügt
über genügend eigene Möglichkeiten, um Handlungsfelder der interkommunalen
Zusammenarbeit zu ermitteln und entsprechende Konzepte in Abstimmung mit den
Nachbargemeinden und Umlandkreisen zu erstellen.
Die Zusammenarbeit zwischen kommunalen Gebietskörperschaften stellt grundsätzlich ein geeignetes Mittel dar, Leistungen der öffentlichen Daseinsvorsorge kostengünstiger zu erbringen. Ein Gutachten des Internationalen Instituts für Staats- und Europawissenschaften hält Effizienzgewinne in Höhe von 5 bis 20 Prozent für realisierbar. Dabei kommen, wie Beispiele aus anderen Kommunen zeigen, Kooperationen und Abstimmungen u.a. in folgenden Bereichen in Frage und sind unter Kosten-Nutzen-Aspekten zu prüfen:
Personalsachbearbeitung, Veterinär- und Lebensmittelüberwachung,
Rechnungsprüfung, Einrichtung von Gewerbegebieten, Bekämpfung der
Schwarzarbeit, Beschaffungswesen, Reinigungsmanagement, Mitarbeiterfortbildung,
Siedlungsentwicklung, IT-Netze, Heimaufsicht, Kindertagesstätten.
Mit Blick auf die Haushaltslage der Landeshauptstadt Kiel sollten alle
Anstrengungen intensiviert werden, die es ermöglichen, effizientere Strukturen
für die Aufgabenerfüllung zu schaffen und Synergien zu nutzen, um auf diesem
Wege finanzielle und personelle Ressourcen freizusetzen. Die freiwillige
interkommunale Zusammenarbeit eröffnet somit die Chance, positive ökonomische
Effekte einer Gebietsreform mit der Wahrung regionaler Identität zu verknüpfen.
Weitere Begründung erfolgt mündlich.
gez. Helmut Landsiedel f. d. R. Peter Helm
Fraktionsvorsitzender Fraktionsgeschäftsführer
