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ALLRIS - Drucksache

Geschäftliche Mitteilung - 0257/2012

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Beratungsfolge

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Antrag

 

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Sachverhalt/Begründung

 

In der Sitzung des Jugendhilfeausschusses vom 03.11.2011 wurde die Verwaltung beauftragt, ein Konzept für ein „Freies Frühstück“ an Kitas und Grundschulen in Stadtteilen mit hoher Problemdichte zu erarbeiten.

 

Die Verwaltung hat zunächst alle Kindertageseinrichtungen und Schulen in Kiel mit einem kurzen Fragebogen befragt, wie sie bisher das Frühstücksangebot in ihren Einrichtungenr die Kinder gestalten und wer ggf. zusätzliche Kosten trägt (Fragebogen Anlage 1)

 

r die Kindertageseinrichtungen liegt eine Geschäftliche Mitteilung Drs. 0124/2012 vor.

 

r die Grundschulensst sich zusammenfassend feststellen:

 

·         In 56 % der Schulen wird kein Frühstück angeboten.

 

·         Es gibt nur selten eine gemeinsame Frühstückszeit.

 

·         Gesunde Ernährung wird auf Elternabenden und in Elterngesprächen thematisiert.

 

 

Konzeptskizze

 

Das Amt für Schule, Kinder- und Jugendeinrichtungen hat sich dem Thema genähert, indem gemeinsam mit der Schulrätin vier Schulen beispielhaft gebeten wurden, sich bei einer Konzepterstellung mit den Erfahrungen aus ihrem Schulalltag einzubringen. Es handelt sich dabei um die

 

  • Max-Tau-Schule (Mettenhof)
  • Fröbelschule (Gaarden)
  • Gerhart-Hauptmann-Schule (Ellerbek)

·         Theodor-Storm-Schule (Wellingdorf).

 

Alle Schulleiter/innen und Koordinatorinnen berichteten, dass

 

·         ein großer Teil der Schülerinnen und Schüler ohne Frühstück morgens das Haus verlässt,

·         ein großer Teil der Schülerinnen und Schüler kein Frühstück mitbringt,

·         einige Kinder über Geld verfügen, das sie – sofern ein Kiosk o. ä. vorhanden ist – nutzen, um sich dort ein Frühstück zu kaufen,

·         montags die Versorgungssituation schlechter ist, als an den anderen Wochentagen,

·         gesundes Essen nur bedingt angenommen wird – Obst und Gemüse wird gerne gegessen, Vollkornprodukte bleiben liegen.

 

 

Alle Beteiligten haben intensiv die zentralen Fragestellungen

 

Ø      Wer soll ein „Freies Frühstück" bekommen?

Ø      Was soll angeboten werden?

Ø      Was wird an Ressourcen benötigt?

Ø      Mit welchen Kosten ist zu rechnen?

 

diskutiert (Anlage 2) und sind zu folgenden Ergebnissen gekommen:

 

1.       Wer soll in ein freies Frühstück bekommen?

Es gibt einen Bedarf bei allen Schülerinnen und Schülern der Klassen 1-4 an allen Schultagen.

 

2.       Was soll angeboten werden?

Ein Komplettangebot für ein Frühstück wird abgelehnt, da es die Eltern, die sich um die Versorgung ihrer Kinder kümmern, aus der Verantwortung entlässt. Stattdessen scheint ein ergänzendes Frühstück sinnvoll, in Form von geschnittenem Obst und Gemüse, Laugengebäck, Trockenfrüchten, Nüssen, Knäckebrot, Müsliriegeln... Als Getränk wird Wasser und/oder Milch benötigt.

Wichtig war den Teilnehmer/innen, dass das Angebot nicht sehr vor- und nachbereitungsintensiv sein darf, dass es von den Kindern angenommen wird (es muss nicht immer Vollkorn sein, s. o.) und dass es sich gut aufbewahren lässt.

 

3.       Was wird an Ressourcen benötigt?

Es wird eine Küche benötigt, in der das Frühstück aufbewahrt und zubereitet werden kann. Eine Küche ist an allen der o. g. Standorten vorhanden. Es wird Personal benötigt, das sich verantwortlich um Einkauf und Vor- und Nachbereitung des Angebots kümmert. In Frage kämen hier vielleicht „1-€-Arbeitskräfte“, Bürgerarbeiter, Träger der freien Jugendhilfe oder das Städtische Krankenhaus.

Es wird ein Zeitkorridor von ca. 10-15 Minuten täglich, bestenfalls zwischen der 1. und 2. Unterrichtsstunde benötigt, um das Frühstück im Klassenverband einnehmen zu können.

 

4.       Mit welchen Kosten ist zu rechnen?

Die Kosten für das ergänzende Frühstück werden auf 1 Euro pro Tag pro Kind geschätzt, also durchschnittlich 21,00 Euro pro Kind pro Monat. Dies deckt sich in etwa mit der Annahme der Kosten für ein „Freies Frühstück“ im Kitabereich. Da wird von 18 Euro pro Monat pro Kind ausgegangen.

 

 

Sofern in einem ersten Schritt lediglich die Kinder der vier Beispielschulen mit einem freien Frühstück versorgt würden, ist von folgenden Kosten für Lebensmittel pro Jahr auszugehen:

 

683 Schüler/innen x 21 Euro x 12 Monate = 172.116 Euro.

 

 

r alle Schülerinnen und Schüler der Grundschulen auf dem Ostufer (Hans-Christian-Andersen-Schule, Fröbelschule, Hermann-Löns-Schule, Matthias-Claudius-Schule, Lilli-Martius-Schule, Theodor-Storm-Schule, Ellerbeker Schule, Gerhart-Hauptmann-Schule, Toni-Jensen-Grundschule und Adolf-Reichwein-Schule) und in Mettenhof (Schule am Göteborgring, Schule am Heidenberger Teich, Max-Tau-Schule) bedeutet dies an Kosten für Lebensmittel von:

 

2.915 Schüler/innen x 21 Euro x 12 Monate = 734.580 Euro.

 

 

Weiterhin entstehen Kosten für das Personal. Mit Einkauf, Vor- und Nachbereitung wird die täglich benötigte Zeit bei 1-2 zügigen Grundschulen auf 2 Stunden geschätzt, auf 3 Stunden bei größeren Grundschulen. Wie hoch die Kosten für das Personal sind, hängt davon ab, welche Art Personal dieses Angebot unterstützen soll.

 

Bei den vier Beispielschulen ist von einem Zeitbedarf von insgesamt 10 Stunden pro Tag, also einer Wochenarbeitszeit von 50 Stunden auszugehen, dies entspricht 1,2 Planstellen. Bei Besetzung der Stellen mit Küchenhelfern/innen betragen die Kosten

 

1,2 x 37.200 Euro = 44.640 Euro.

 

Bei allen o. g. Schulen auf dem Ostufer und in Mettenhof ist von 33 Stunden pro Tag, also 165 Wochenarbeitsstunden auszugehen, dies entspricht 4,2 Planstellen. Bei Besetzung der Stellen mit Küchenhelfern/innen betragen die Kosten

 

4,2 x 37.200 Euro = 156.240 Euro.

 

Bei Einsatz von 1-Euro-Arbeitskräften oder Bürgerarbeitern sind die Personalkosten geringer.

 

 

 

 

 

 

Adolf-Martin Möller

Stadtrat

 

 

 

 

Anlagen:

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Anlagen

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May 15, 2012 - Ausschuss für Schule und Sport - zur Kenntnis genommen