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ALLRIS - Drucksache

Antrag der Verwaltung - 0365/2012

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Beratungsfolge

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Antrag

Antrag:

Das Modellprojekt der Schulkindbetreuung an der Grundschule Wellsee wird ab Schuljahr 2012/2013 umgesetzt.

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Sachverhalt/Begründung

Begründung:

Allgemein:

An der Grundschule Wellsee werden 220 Schülerinnen und Schüler in aktuell 11 Klassen beschult (Schuljahr 2011/2012), grundsätzlich ist die Schule 3-zügig. Von diesen Schülerinnen und Schülern besuchen 40 Kinder die angegliederte Betreute Grundschule, die bisher vom Verein „Betreute Grundschule Wellsee e. V.“ geführt wird. 50 Schülerinnen und Schüler werden in den Horten im Stadtteil betreut (Kindertagesstättenbedarfsplanung 2012/2013).

Die Landeshauptstadt Kiel ist bemüht, langfristig Schulkindbetreuung an die Schulen zu verlagern, um so den erforderlichen Raum in den Kindertagesstätten für mehr Krippenangebote zu schaffen. Insgesamt ist es zu begrüßen, dass Kinder mit Eintritt in die Lebenswelt Schule den Kindertagesstättenbereich verlassen.

Um bei den Eltern die erforderliche Akzeptanz für die Schulkindbetreuung an Schulen zu erreichen, ist es unabdingbar, attraktive Angebote in Form von räumlicher und sächlicher Ausstattung und einer Sozialstaffel zu schaffen.

Erstmalig wird dies ab Schuljahr 2012/2013 an der Grundschule Wellsee in Form eines Modellprojekts aufwachsend initiiert. Inspiriert wurde das Amt für Schule, Kinder- und Jugendeinrichtungen von der Stadt Langenfeld in NRW. Bei einem Besuch im März 2012 konnte sich eine Delegation bestehend aus Kieler Politikern, Schulleitern, Schulrätin und Mitarbeiterinnen der Stadtverwaltung von der Machbarkeit und von den Vorteilen eines solchen Systems überzeugen.

Das Besondere der Schulkindbetreuung der Stadt Langenfeld ist, dass hier das Angebot der Offenen Ganztagsschule mit den Angeboten einer Betreuten Grundschule verzahnt wurde. Die Verzahnung besteht darin, dass die Teilnahme am Ganztagsangebot freiwillig ist, den Eltern aber entsprechend der Betreuten Grundschulen eine Verlässlichkeit der Betreuung innerhalb und außerhalb der Schulzeiten gewährleistet.

 

 

 

 

 

Zum Modellprojekt:

I Inhaltliche Konzeption

Der Verein „Betreute Grundschule e.V.“ wird sich auflösen und es wird der Verein „Schulkindbetreuung an der Grundschule Wellsee e.V.“ gegründet. Dieser Verein übernimmt die Betreuung der Schülerinnen und Schüler an fünf Tagen in der Woche jeweils von 11.45 Uhr für die Klassen 1 und 2 und ab 12.45 Uhr für die Klassen 3 und 4 bis 16 Uhr und in Teilen der Ferienzeiten. Das Konzept ist als Anlage 1 beigefügt.

 

II Räumliche Ressourcen

Zum Schuljahr 2012/2013 wird von 60 Anmeldungen zur Schulkindbetreuung ausgegangen, in den nächsten Jahren wächst die Zahl der zu betreuenden Kinder auf ca. 100 Schülerinnen und Schüler auf. Bisher nutzt die Betreute Grundschule das Erdgeschoss im ehemaligen Hausmeisterhaus. Das reicht nicht aus, um dort zusätzliche Kinder betreuen zu können. Daher wird das durch den Auszug des Schulhausmeisters freigewordene 1. Obergeschoss in dem Hausmeisterhaus für die Betreuung hergerichtet. Der Werkraum der Schule wird zu einem multifunktionalen Essraum umgestaltet, die Werkbänke werden im Betreuungsbereich eingesetzt. Insgesamt stehen den Schulkindern am Vormittag die Räume der Schulkindbetreuung für Differenzierung oder Kleingruppenarbeit o. ä. zur Verfügung, am Nachmittag dürfen die betreuten Kinder die Schulume nutzen. Es besteht eine gute Kooperation und Kommunikation zwischen Schule und dem Verein für Schulkindbetreuung.

 

III Personelle Ressourcen

Die Angebote werden von dem pädagogischen Fachpersonal des Trägervereins und von Mitarbeiter/innen externer Partner durchgeführt. Die Anzahl des Fachpersonals richtet sich nach Art und Anzahl der Angebote. Je nach Gruppengröße und Angebot richtet sich auch die Qualifikation des Personals. Im Gegensatz zu den herkömmlichen Betreuten Grundschulen werden Angebote von pädagogischen Fachkräften vorgehalten und eine Basisbetreuung ist auch bei Personalausfall immer sichergestellt.

 

IV Mittagessen

Das Mittagessen wird vom RBZ 1 geliefert und von den Kindern im ehemaligen Werkraum, nun multifunktionale Mensa, eingenommen. Dafür ist es erforderlich, neues Mobiliar anzuschaffen und eine Ausgabestelle einzurichten.

 

V Finanzierung

Die Schulkindbetreuung finanziert sich aus drei Säulen:

1.       Zuschuss des Landes

Das Land Schleswig-Holstein fördert Offene Ganztagsschulen mit bis zu 15 Euro je Teilnehmer im Schuljahr pro Zeitstunde. Für das Schuljahr 2012/2013 beträgt die Förderung 18.225 Euro.

2.       Zuschuss der Landeshauptstadt Kiel

Die Landeshauptstadt Kiel fördert Ganztagsschulen in gleicher Höhe wie das Land. Folglich beträgt hier der Zuschuss ebenfalls 18.225 Euro. Da im Rahmen des Modellprojekts aber nicht nur eine Offene Ganztagsschule entsteht, sondern auch eine Ferienbetreuung gewährleistet wird, soll die Betreuung in den Ferienzeiten analog Betreuter Grundschulen mit  0,50 Euro pro Kind pro Betreuungsstunde gefördert werden, sowie eine Fortbildungspauschale von 500 Euro jährlich. Insgesamt beläuft sich der städtische Zuschuss im Schuljahr 2012/2013 auf 26.357 Euro. Weiterhin trägt die Landeshauptstadt Kiel die Raumkosten (interne Miete, Energiekosten, Hausmeister, Reinigung).

3.       Elternbeiträge

Der Elternbeitrag errechnet sich aus der Differenz der entstehenden Kosten und den gewährten Zuschüssen. Durch die unter Punkt 2 und 3 genannten Zuschüsse wird der Elternbeitrag im Vergleich zum bisherigen Beitrag vermutlich nur in geringer Höhe steigen.

 

Um einkommensschwache Familien nicht stärker zu belasten und so eine Vergleichbarkeit von Hort und Schulkindbetreuung an der Schule herzustellen, wird an der Grundschule Wellsee eine Sozialstaffel eingeführt. Diese orientiert sich an der Sozialstaffel für die Kieler Kindertagesstätten und wird in der Satzung bzw. in den Betreuungsverträgen festgeschrieben. Da für die Berechnung der Ermäßigungen dem Trägerverein kein zusätzliches Personal zur Verfügung steht, ist es erforderlich, die Berechnung möglichst einfach zu halten. In der Anlage 2 ist der Antrag auf Ermäßigung abgebildet und als Anlage 3 die Handreichung für den Trägerverein.

Eine Geschwisterermäßigung, die analog zur Ermäßigung in den Horten konzipiert ist, wird flächendeckend für alle Kieler Betreute Grundschulen zum Schuljahr 2012/2013 angestrebt..

 

VI Finanzielle Auswirkungen auf die Landeshauptstadt Kiel

Die Finanzierung des Modellprojekts erfolgt, wie unter V dargestellt, analog den Finanzierungen anderer Offener Ganztagsschulen und Betreuter Grundschulen in Kiel. Zusätzliche Kosten entstehen hier durch die Erhöhung der Platzzahl zum Schuljahr 2012/2013 um 20 Kinder.

Mit Einführung der Sozialstaffel und der Geschwisterermäßigung wird die Landeshauptstadt Kiel aber die Differenz  zwischen den ermäßigten Beiträgen und den vollen Beiträgen ausgeleichen müssen. Erfahrungsgemäß drittelt sich die Anzahl der Beitragszahler in 1/3 Vollzahler, 1/3 ermäßigte Zahler und 1/3 Nichtzahler. Dies bedeutet voraussichtlich folgende zusätzliche Kosten für die Landeshauptstadt Kiel:

 

Schuljahr

Schüler in Betreuung

Vom Förderverein kalkulierter Elternbeitrag in Euro (80 Euro monatlich)

1/3 Vollzahler

1/3 Teilzahler

1/3 Nichtzahler

Summe erwarteter Elternbeitrag

Differenz von der LHK Kiel zu erstatten in Euro

2012/2013

60

57.600

19.200

9.600

0

28.800

28.800

 

Im Haushaltsjahr 2012 werden die Mehrkosten im Bereich Schulen (Produktgruppe 21 -22) durch Minderausgaben bei der Förderung Offener Ganztagsschulen gedeckt. Hier haben sich Angebote reduziert.

 

 

 

 

Adolf-Martin Möller

Stadtrat

 

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Anlagen

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Beschlüsse

Erweitern

Jun 5, 2012 - Jugendhilfeausschuss - ungeändert beschlossen

Erweitern

Jun 14, 2012 - Ausschuss für Schule und Sport - ungeändert beschlossen