Im November 2013 wurde der erste Bildungsbericht der Landeshauptstadt Kiel mit dem Schwerpunkt Übergang Schule - Beruf veröffentlicht. Die Erhebung des Ist-Standes im Übergangsgeschehen in Kiel stand dabei im Mittelpunkt. Der Bericht beschrieb zudem, in welcher Weise die weitere Entwicklung der Bildungsregion Kiel für den Übergang Schule und Beruf gestaltet werden sollte. Hierzu waren sowohl von den Bildungskonferenzen aus den Jahren 2011 und 2013 als auch durch den 2012 ins Leben gerufenen Bildungsbeirat wichtige Impulse ausgegangen, die Eingang in die weiteren Planungen fanden.

Dazu zählten auch die Ziele des damals neu gegründeten Kieler Arbeitsbündnisses zur Verbesserung des Übergangs Schule - Beruf. Die Ziele wurden mit konkreten Maßnahmen hinterlegt. Darüber hinaus einigte sich das Arbeitsbündnis auf fünf Kernindikatoren, um Veränderungen und Entwicklungen im Übergang messbar und sichtbar zu machen.

Im vorliegenden Bildungsreport, der in Zusammenarbeit zwischen dem Bildungsmanagement und dem Sachbereich Übergang Schule und Beruf im Jugendamt entstanden ist, wird nun die Auswertung der Kernindikatoren für den Zeitraum seit 2013 vorgestellt. Sie basiert auf den Erhebungen des Sachbereiches zum Verbleib der Schülerinnen und Schüler nach den allgemeinbildenden Schulen und ausgewählten Bildungsgängen der Regionalen Berufsbildungszentren.

Der Bildungsreport stellt zudem die Entwicklung weiterer zentraler Aspekte im Übergang dar, wie z.B. die individuelle Beratungsarbeit und die wachsende Zahl von jungen Menschen mit Fluchterfahrung in Kiel. Als neue Aufgabe hinzugekommen ist die Koordination im Übergang Schule - Studium. In diesem Rahmen fanden 2015 bereits eine Veranstaltung zum Thema „Zugänge zur Hochschule“ (Ratsbeschluss, Drucksache 0768/2014) sowie zwei Workshops und weitere Aktivitäten statt.

Als neues Format wird der Report in den kommenden Jahren Raum bieten, jeweils alle früheren Themenschwerpunkte der Bildungsregion Kiel in komprimierter Form in den Blick zu nehmen und Hauptentwicklungslinien darzustellen. So zeigt der aktuelle Bildungsreport auf, welche Entwicklungen im Übergang Schule - Beruf und Schule - Studium stattgefunden haben und an welchen Stellen Handlungsbedarf besteht.

Die vorliegenden Ergebnisse zeigen, dass seit 2013 die bestehenden Kommunikations- und Kooperationsstrukturen gefestigt und weiterentwickelt werden konnten. In Folge der verstärkten rechtskreisübergreifenden Zusammenarbeit erhöhte sich auch die Transparenz hinsichtlich der bestehenden Angebote und Maßnahmen der Partnerinnen und Partner aus dem Arbeitsbündnis.

Um den direkten Übergang junger Menschen in Ausbildung noch besser zu unterstützen, ist eine stärkere Verzahnung der Systeme und Maßnahmen ein zukünftiger Schwerpunkt: Der Aufbau einer Jugendberufsagentur für Kiel stellt dazu ein zentrales Element dar. Es gilt zudem, selbstkritisch auf die Entwicklungen der vergangenen Jahre zu blicken, hilfreiche Maßnahmen im Übergang gemeinsam abzustimmen und das weitere Vorgehen entsprechend anzupassen.

Renate Treutel

Stadträtin