Im November 2013 wurde der erste Bildungsbericht der Landeshauptstadt Kiel mit dem Schwerpunkt Übergang Schule - Beruf veröffentlicht. Nun liegt der zweite Bildungsbericht zum Themenschwerpunkt „Elternbildung und Frühkindliche Bildung“ vor.

Der Bildungsbericht 2015 beleuchtet den Anfang der Bildungskette und beschäftigt sich mit der Frage, wie in Kiel werdende Eltern und Familien mit Kindern im Alter von 0-3 Jahren unterstützt werden.

Die ersten Lebensmonate und -jahre eines Kindes sind zentral für dessen Entwicklung. Gelingt ein guter Start ins Leben, so hat das positive Auswirkungen auf die Lebens- und Bildungsbiographie des Kindes. Aus diesem Grund investieren immer mehr Kommunen stärker in die frühe Unterstützung der Eltern sowie in die Angebote der außerfamiliären Bildungs- und Betreuungsangebote und reduzieren somit gleichzeitig hohe soziale Folgekosten.

Das Thema „Elternbildung und Frühkindliche Bildung“ war in den Jahren 2014-2015 der thematische Schwerpunkt in der Bildungsregion Kiel. Auf der letzten Kieler Bildungskonferenz und dem anschließenden Bildungsdialog im November 2014 wurden Eltern und Fachkräfte befragt, wie die Unterstützung für Eltern in Kiel noch verbessert werden kann. Darüber hinaus hat das städtische Bildungsmanagement im Sommer 2015 siebzehn Einrichtungen befragt, welche Beratungs-, Bildungs- und Unterstützungsangebote sie für werdende Eltern und junge Familien anbieten und wer diese Angebote letztendlich nutzt. Die Ergebnisse dieser Befragungen und Beteiligungsprozesse werden im Bildungsbericht ebenso dargestellt wie die aktuelle Situation im Bereich der Frühen Hilfen und in der Kindertagesbetreuung der unter Dreijährigen. Der Bildungsbericht stellt Erkenntnisse für die Weiterarbeit in der Bildungsregion Kiel zur Verfügung und unterstreicht die hohe Bedeutung der Elternbildung und frühkindlichen Bildung.

So wurde beispielsweise im November letzten Jahres das Arbeitsbündnis „Frühe Hilfen Kiel“ offiziell gegründet. Dort sind neben der Landeshauptstadt Kiel die Kieler Geburtskliniken, das Kinderschutzzentrum, das Haus der Familie, der Sozialdienst katholischer Frauen sowie weitere Einrichtungen vertreten. Gemeinsam wird das Ziel verfolgt, die verschiedenen Angebote besser aufeinander abzustimmen und bedarfsgerecht weiterzuentwickeln. Weitere Ansätze, um den Bereich Elternbildung und Frühkindliche Bildung zu stärken, sind unter anderem die Entwicklung der Kieler Familien-App sowie die Ausweitung der Zusammenarbeit zwischen Kindertageseinrichtungen und Erziehungsberatungsstellen. Mit dem Ausbau der Familienzentren wurde zudem ein weiterer wichtiger Schritt gemacht, um mit niedrigschwelligen Angeboten Familien zu unterstützen.

Der Bildungsbericht 2015 stellt die verschiedenen Ansatzpunkte dar und zeigt auf, wie in gemeinsamer Verantwortungsübernahme (werdende) Eltern und Familien mit Kindern im Alter von 0-3 Jahren in Kiel noch besser unterstützt werden können. Desweiteren entwickelt er eine erste Grundlage, um analog zum Übergang Schule-Beruf ein Bildungsmonitoring für diesen Bereich aufzubauen.

Renate Treutel

Stadträtin