Zur Reduzierung der hohen Stickstoffdioxidwerte (NO2) in der Bahnhofstraße wurde im September 2009 der Luftreinhalteplan Kiel vom Ministerium für Energie, Landwirtschaft, Umwelt und ländliche Räume des Landes Schleswig-Holstein in Kraft gesetzt. Nach erfolgreichem Verkehrsversuch wurde durch Beschluss der Selbstverwaltung die heutige Verkehrsführung in der Bahnhof- und Sörensenstraße festgesetzt und ein schadstoffreduzierender Asphalt (Drs. 0315/2013) in der Bahnhofstraße eingebaut. Die Bauarbeiten wurden im Juni 2014 abgeschlossen und seitdem die Wirkungen beobachtet und gemessen.

In der Bahnhofstraße zeichnet sich nach ersten Erkenntnissen eine positive Entwicklung ab.

Im Kalenderjahr 2014 wurden in der Bahnhofstraße 37 Mikrogramm Stickstoffdioxid pro Kubikmeter Außenluft (μg/m³) durch das Ministerium für Energie, Landwirtschaft, Umwelt und ländliche Räume des Landes Schleswig-Holstein gemessen. Für das Jahr 2015 liegen noch keine offiziellen Ergebnisse vor. Der von der EU geforderte Grenzwert liegt bei 40 μg/m³. 2009 mit Inkrafttreten des Luftreinhalteplans lag der Mittelwert noch bei 58 μg/m³ (siehe Anlage). 

Es gibt mehrere Gründe für die starke Reduktion der NO2-Belastungen:

• Reduzierung der Verkehrsbelastung um rund 25% von 19.400 Kfz/24h in 2007 auf rund 14.900 Kfz/24h in 2012 durch die Einführung der Einbahnstraßenregelung in 2011.

• Einbau von schadstoffreduzierendem Asphalt NOXER in 2014 im Rahmen der Umsetzung der Einbahnstraßenregelung. Der Asphalt wirkt durch den Wirkstoff Titandioxid photokatalytisch und wandelt NO2 unter Einwirkung von Sonne in Nitrat um, welches durch Regenwasser ausgewaschen wird (siehe Anlage).

Auch wenn in der Bahnhofstraße bereits gute Ergebnisse aufgezeigt werden können, gibt es im Theodor-Heuss-Ring auch weiterhin Handlungsbedarf in Kiel.

Die Messwerte im Theodor-Heuss-Ring liegen mit 64 μg/m³ in 2014 deutlich über dem Grenzwert, so dass das Ministerium für Energie, Landwirtschaft, Umwelt und ländliche Räume des Landes Schleswig-Holstein derzeit an einer Fortschreibung des Luftreinhalteplanes für Kiel arbeitet. Beteiligt sind Vertreter der Landeshauptstadt Kiel, des Landebetrieb Straßenbau und Verkehr sowie die Lufthygenischen Überwachung Schleswig-Holstein. Die Verwaltung wird über die Ergebnisse zu gegebener Zeit berichten.

Um Kenntnisnahme wird gebeten.

Peter Todeskino

Bürgermeister