Infosystem Kommunalpolitik

 
 
ALLRIS - Drucksache

Geschäftliche Mitteilung - 0953/2016

Reduzieren

Beratungsfolge

Reduzieren

Antrag

Antrag:

 

Reduzieren

Sachverhalt/Begründung

Die Umgestaltung der Holstenbrücke wird aufgrund der baubedingten Sperrungen von bedeutenden zentralen ÖPNV-Achsen größere Auswirkungen auf viele Buslinien und die Bedienung der Innenstadthaltestellen haben. Der Eigenbetrieb Beteiligungen (EBK) hat gemeinsam mit der KVG die Planungen für das Umleitungskonzept aufgenommen. Dieses wird eng mit dem Tiefbauamt abgestimmt und mit den Bauzeitenplänen rückgekoppelt.

 

Ziel dieser Planungen ist es, Einschnitte in der ÖPNV-Bedienung soweit wie möglich zu vermeiden und die Anzahl verschiedener zeitlich aufeinander folgender Umleitungen zu minimieren. Hintergrund ist, die Anzahl von Fahrplanwechseln im Interesse der Fahrgäste und des Personals der KVG klein zu halten. Ein weiteres wichtiges Ziel ist es, die Betriebskosten der KVG während der Umleitungsphasen nicht zu stark ansteigen zu lassen.

 

Die gesamte Bauzeit kann in mehrere Phasen unterteilt werden:

 

  • In der Vorbereitungsphase (März 2017 bis August 2017) werden Ersatzhaltestellen r die durch das Projekt wegfallende zentrale Haltestelle Holstenbrücke sowie die hrend der Bauphasen gesperrte Haltestelle Bootshafen durch das Tiefbauamt hergestellt. Zunächst werden die neuen barrierefreien Haltestellen im Martensdamm errichtet und die bestehenden Haltestellen Ziegelteich und Seegarten/Ostseekai sowie eine Ersatzhaltestelle in der Kaistraße im Bereich des Bootshafens angepasst, umgebaut bzw. neu errichtet, um die stark erhöhte Anzahl an Haltevorgängen während der Umleitung sicher abwickeln zu können. Dabei werden die Belange der Barrierefreiheit und einer deutlich höheren Frequentierung der Halte während der Umleitungsphasen nach Möglichkeit beachtet.
     
  • In der ersten Umleitungsphase (nach der Kieler Woche 2017 bis März 2018) werden die Holstenbrücke und der Wall (Haltestelle Bootshafen) für den ÖPNV gesperrt. Alle Linien, die heute den Bereich bedienen, müssen folglich umgeleitet werden. KVG und EBK gehen derzeit von einem Fahrplanwechsel am Sonntag, den 03.09.2017 mit den folgenden Änderungen aus:
     
    • Die Linie 11 wird vom Hauptbahnhof kommend eine Umleitung über die Haltestellen Ziegelteich, Rathaus/Opernhaus und die neue Haltestelle Martensdamm fahren und so in beiden Richtungen die Altstadt bedienen.
    • Die Linie 100/101 bedient in der Innenstadt die Haltestellen Hauptbahnhof Ziegelteich Exerzierplatz.
    • Die Linien 50/51 und 71/72 werden die Haltestellen Hauptbahnhof Ziegelteich Dammstraße bedienen. Hierfür müssen am Exerzierplatz zusätzliche Fahrtbeziehungen ermöglicht werden.
    • Die Linien 60S, 81, 91/92, 501/502, 900/901 werden über Hafenstraße, Kaistraße, Prinzengarten, Brunswiker Straße und Dreiecksplatz umgeleitet und bedienen die Haltestellen Hauptbahnhof Andreas-Gayk-Straße Ersatzhaltestelle Bootshafen Seegarten, Ostseekai Dreiecksplatz. Die Ersatzhaltestelle Bootshafen und die Haltestelle Seegarten/Ostseekai werden von den umgeleiteten Linien wechselweise bedient, da die zur Verfügung stehenden Haltestellenlängen keine ausreichenden Längen aufweisen, um alle Verkehre aufzunehmen. Die Haltestellen Schloßgarten und Hospitalstraße werden von den umgeleiteten Linien gar nicht bedient, da diese ebenfalls keine ausreichendenngen aufweisen. Ziel dieser Regelung ist es, die zusätzlichen Halte sicher abzuwickeln und um die einzuplanenden Haltezeitverluste auch im Interesse der Fahrgäste zu begrenzen.

 

  • In der zweiten Umleitungsphase (ca. März bis November 2018) werden u.a. die neuen Haltestellen am Rathausplatz fertig gestellt, so dass hier kein ÖPNV verkehren kann. Die Linie 11 wird daher wie die anderen Linien über Wall und Prinzengarten um die Altstadt geleitet, verschwenkt dann jedoch über den Jensendamm mit einer Ersatzhaltestelle im Jensendamm zur regulären Haltestelle Lorentzendamm. Die anderen Umleitungen bleiben davon unberührt.

 

  • In der dritten Umleitungsphase (Nov. 2018 bis Ende 2019 bzw. Ende der Baumaßnahme) werden die die Umleitungen wie in Phase 1 gefahren. Die Linie 11 wird die neuen Haltestellen im Martensdamm  und am Rathausplatz und nicht mehr den Jensendamm bedienen.

 

Die beschriebenen Umleitungen bleiben bestehen, bis der Umbau der Holstenbrücke abgeschlossen ist. Bei allen betroffenen Linien müssen die Fahrzeiten und daher die kompletten Fahrpläne angepasst werden. Weiterhin ist zu beachten, dass neben der Umstellung der Fahrwege und Fahrzeiten auch die Auskunfts- und Informationssysteme angepasst werden müssen. Die Änderung der Fahrwege erfordert zudem das Herstellen völlig neuer Fahrbeziehungen sowie die Anpassung der Ampelschaltungen und der Lichtsignal-Beeinflussung im Zusammenspiel von Tiefbauamt und KVG.

 

r die relativ großumige Umfahrung der Holstenbrücke über Kaistraße und Brunswiker Straße muss die KVG in die betroffenen Fahrpläne zusätzliche Fahrzeit einplanen. Da die heutigen Fahrpläne einen vergleichsweise hohen Fahrplanwirkungsgrad aufweisen, ist unter Beachtung der gesetzlichen Vorgaben für Pausenzeiten hierfür kaum Reserve in den Umläufen vorhanden. Die KVG wird daher zusätzliches Personal einstellen und Busbeschaffungen vorziehen müssen. Darüber hinaus bedeutet jede Änderung der Umleitungen bzw. jeder neue Bauabschnitt für die KVG einen kompletten neuen Fahr- und Dienstplan. Dieser bindet 3-4 Personen mehrere Wochen. Dieses Verfahren ist mitbestimmungspflichtig seitens des Betriebsrates. Um zusätzlich Busse zu beschaffen sowie Personal zu finden und vsl. auch noch auszubilden, ist daher ein Zeitraum von mindestens neun Monaten vorzusehen. Die KVG wird in Abstimmung mit dem Eigenbetrieb Beteiligungen daher zum Ende des Jahres 2016 die Beschaffungsvorgänge einleiten.

 

Aufgrund der umleitungsbedingten Mehrleistung bei deutlich erhöhtem Personal- und Fahrzeugbestand werden sich die Mehrkosten für den ÖPNV (nur KVG) auf ca. 700.000 Euro p.a. belaufen. Durch die aufwändige Bedienung des Jensendamms bzw. der neuen Haltestellen Rathaus/Opernhaus und Martensdamm mit der Linie 11 kommt es insgesamt zu keinen gravierenden Einschnitten in der ÖPNV-Bedienung der Innenstadt, die mit noch vertretbarem Aufwand gemildert werden könnten bzw. müssten.

 

Trotz bestmöglicher Vorbereitung und Planung werden sich Verspätungen und Einschränkungen aufgrund der entstehenden Verkehrssituation in der Innenstadt nicht völlig vermeiden lassen. Hier ist gezielte Öffentlichkeitsarbeit in gemeinsamer Zusammenarbeit aller Beteiligten gefordert.  

 

 

 

 

 

Dr. Ulf Kämpfer

Oberbürgermeister

 

Reduzieren

Anlagen

Loading...

Beschlüsse

Erweitern

Nov 30, 2016 - Wirtschaftsausschuss - zur Kenntnis genommen

Erweitern

Dec 1, 2016 - Bauausschuss - zur Kenntnis genommen