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Antrag eines Ortsbeirates - 0367/2017
Grunddaten
- Betreff:
-
Benennung der Freifläche Ecke Forstweg und Düppelstraße in Gottfried-Kuhnt-Platz
- Status:
- öffentlich (Drucksache abgeschlossen)
- Drucksachenart:
- Antrag eines Ortsbeirates
- Federführend:
- Ortsbeirat Ravensberg/Brunswik/Düsternbrook
Beratungsfolge
Status | Datum | Gremium | Beschluss | NA |
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Erledigt
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Bauausschuss
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Vorberatung
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Jun 1, 2017
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Dec 7, 2017
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Mar 1, 2018
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Bereit
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Ratsversammlung
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Vorberatung
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Jun 8, 2017
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Antrag
08.03.2017 | Ortsbeirat Ravensberg/Brunswik/Düsternbrook |
Abstimmung: Einstimmig |
Antrag:
Die dreieckige Freifläche Ecke Forstweg und Düppelstraße wird nach dem ehemaligen Präsidenten des Oberlandesgerichts und erstem Justizminister des Landes Schleswig-Holstein Gottfried Kuhnt in „Gottfried-Kuhnt-Platz“ benannt.
Sachverhalt/Begründung
Begründung:
Gottfried Kuhnt wirkte von 1927 bis zur Machtübernahme der Nazis 1933 als Präsident des Schleswig-Holsteinischen Oberlandesgerichts in Kiel. Er war ein entschiedener und kompromissloser Unterstützer der ersten deutschen Demokratie. Als Angehöriger der liberalen DDP und als Mitglied des Republikanischen Klubs stellte er sich offen gegen die erstarkenden Nationalsozialisten und gegen jede Form anti-demokratischer und anti-republikanischer Bestrebungen.
Diese aufrechte Haltung bezahlte er 1933 mit seiner Entfernung aus allen Ämtern und dem vorzeitigen Ruhestand. 1945 stand er dann auf Bitten der britischen Besatzungsbehörden wieder für den Aufbau eines demokratischen Justizwesens in Schleswig-Holstein bereit. Er übernahm wiederum das Amt des Präsidenten des neu geschaffenen Oberlandesgerichts und war zudem der erste Justizminister des Landes Schleswig-Holstein. Kuhnt war seit dieser Zeit Mitglied der schleswig-holsteinischen CDU.
In der jüngsten Studie „Geschichtswissenschaftliche Aufarbeitung der personellen und strukturellen Kontinuität nach 1945 in der schleswig-holsteinischen Legislative und Exekutive“ des IZRG von 2016 im Auftrag des Schleswig-Holsteinischen Landtages klassifizierten die Wissenschaftler Gottfried Kuhnt in seiner politischen Grundorientierung gegen den NS als „oppositionell“ und im Sinne der Nazis als „gemeinschaftsfremd“.Seine Verdienste um den Aufbau einer demokratischen Justiz in Schleswig-Holstein und seine Eintreten für die Demokratie vor, während und nach der NS-Herrschaft sind vorbildlich und waren - leider - in dieser Epoche der schleswig-holsteinischen und deutschen Geschichte nicht selbstverständlich. Er verband seine Gegnerschaft gegen den Nationalsozialismus stets mit einem deutlichen Bekenntnis zur parlamentarischen Demokratie.
In seiner Zeit als OLG-Präsident Anfang der 50er Jahre lebte Kuhnt im Düsternbrooker Weg 20 (Adresse laut Kieler Adressverzeichnis 1952). Kuhnt hat mit Ferdinand Tönnies und anderen bereits im Kiel der Weimarer Republik Spuren hinterlassen und im jungen Bundesland Schleswig-Holstein entscheidend am Neuanfang mitgewirkt. Die Lebensleistung Gottfried Kuhnts als Gegner des Nationalsozialismus und lebenslanger Förderer von Demokratie und Rechtsstaat verdient eine solche Würdigung – sie ist sogar längst überfällig.
Die o. g. dreieckige Fläche hat bereits jetzt den Charakter eines Platzes, ist aber nicht als solcher gestaltet und wird nicht so genutzt. Diese Fläche, in Sichtachse zur ehemaligen Gestapo-Zentrale während der Zeit des NS, wäre besonders geeignet, um sie nach Gottfried Kuhnt zu benennen. Er hat als Gegner des Nationalsozialismus und lebenslanger Förderer von Demokratie und Rechtsstaat zeitweise in Düsternbrook gewirkt. Die Gestaltung wäre ein zweiter Schritt, der unter Einbeziehung von Anwohnern und anderen ggf. auch finanziellen Unterstützern z.B. aus dem juristischen Berufstand oder dem parlamentarischen Umfeld erfolgen könnte.
gez. Dr. Dieter Hartwig
- Ortsbeiratsvorsitzender -
Anlagen
Nr. | Name | Original | Status | Größe | |
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1
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(wie Dokument)
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818,9 kB
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2
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(wie Dokument)
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1,3 MB
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3
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(wie Dokument)
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572,5 kB
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