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Geschäftliche Mitteilung - 0399/2017
Grunddaten
- Betreff:
-
Antrag des Ortsbeirates Mettenhof vom 12. April 2017 - Drs. 0386/2017 - Querungshilfe auf dem Skandinaviendamm auf Höhe des Hedinweges im Rahmen der Maßnahme Fußwegeachsen- und Kinderwegekonzept
- Status:
- öffentlich (Drucksache abgeschlossen)
- Drucksachenart:
- Geschäftliche Mitteilung
- Federführend:
- Tiefbauamt
Beratungsfolge
Status | Datum | Gremium | Beschluss | NA |
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Erledigt
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Bauausschuss
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Kenntnisnahme
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Jun 1, 2017
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Erledigt
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Innen- und Umweltausschuss
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Kenntnisnahme
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Jun 6, 2017
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Erledigt
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Ratsversammlung
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Kenntnisnahme
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Jun 8, 2017
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Sachverhalt/Begründung
In der Sitzung vom 12. April 2017 hat der Ortsbeirat Mettenhof einen Antrag (Drs. 0386/2017) an den Bauausschuss und die Ratsversammlung mit dem Betreff „Querungshilfe auf dem Skandinaviendamm auf Höhe des Hedinweges im Rahmen der Maßnahme Fußwegeachsen- und Kinderwegekonzept“ mit Mehrheit beschlossen.
Antrag:
Die Verwaltung wird aufgefordert, von Überlegungen Abstand zu nehmen, auf dem Skandinaviendamm, rund 150 Meter östlich der Kreuzung Skandinaviendamm / Göteborgring, eine Querungshilfe in Form einer Mittelinsel einzurichten.
Begründung:
Überlegungen, nur rund 150 Meter von der mit Lichtsignalanlagen ausgestatteten Kreuzung Skandinaviendamm / Göteborgring entfernt eine Mittelinsel als Querungshilfe auf dem Skandinaviendamm einzurichten, sind äußerst kritisch zu beurteilen.
Es besteht die Gefahr, dass die vielen in dem besagten Bereich lebenden Kinder nicht adäquat mit einer solchen Querungshilfe umgehen können, indem sie diese den Stellenwert eines Zebrastreifens oder einer Fußgängerampel geben und unvermittelt diese stark befahrene Straße queren. Der Skandinaviendamm ist bekanntlich die Hauptverkehrsachse des Stadtteils mit einem täglichen Kfz-Aufkommen von rund 16.000; erst im vergangenen Jahr gab es dort einen tödlichen Unfall mit einem Radfahrer.
In diesem Zusammenhang ist auf Folgendes hinzuweisen:
Unter anderem auch in der Anlage 2 der Drucksache 0872/2012 („Fußwegeachsen- und Kinderwegekonzept, hier: Bereich der Ortsbeiräte Schreventeich / Hasseldieksdamm, Mettenhof, Russee / Hammer und Hassee / Vieburg“) werden als Kriterien für sichere Querungsstellen u. a. „Geringe Kfz-Belastung“ und „geringe Kfz-Fahrgeschwindigkeiten“ genannt. Beides ist beim Skandinaviendamm so nicht gegeben.
Im Fazit bedeuten die vorangestellten Ausführungen, dass es besser wäre, Kinder und Jugendliche aufzufordern, die Ampelquerung an der Ecke zum Göteborgring zu nutzen, anstatt in unmittelbarer Nähe eine weitaus gefährlichere Mittelinsel einzurichten.
Weitere Begründung erfolgt ggf. mündlich.
Zur Förderung des Fußverkehrs wurde im Verkehrsentwicklungsplan 2008 mit Beschluss der Ratsversammlung (Drs. 1197/2007) die Verwaltung beauftragt, ein Fußwegeachsen- und Kinderwegekonzept für das gesamte Stadtgebiet der Landeshauptstadt Kiel zu entwickeln.
Das Fußwegeachsen- und Kinderwegekonzept sieht nördlich und südlich des Skandinaviendamms den Hedinweg als Freizeitweg vor. Darüber hinaus ist südlich des Skandinaviendamms der Hedinweg als Kinderweg gekennzeichnet. Nach erstmaliger Vorstellung des Fußwegeachsen- und Kinderwegekonzeptes für den Bereich Mettenhof im Ortsbeirat und den durchgeführten Planungsspaziergängen erfolgte der Beschluss des Fußwegeachsen- und Kinderwegekonzeptes für den Bereich des Ortsbeirates Mettenhof in der Sitzung vom 13. Juni 2012 einstimmig. Darauf aufbauend erfolgte am 29. November 2012 ein entsprechender Beschluss des Fußwegeachsen- und Kinderwegekonzeptes durch den Bauausschuss (Drs. 0872/2012). Zur Umsetzung der Maßnahme Querungsstelle Skandinaviendamm/Hedinweg wurde diese in das Programm zur Förderung des Fußverkehrs aufgenommen. Der aktuelle Beschluss hierzu erfolgte am 6. April 2017 im Bauausschuss (Drs. 0295/2017). Zuvor hatte der Ortsbeirat am 13. Juli 2016 die in seinem Ortsteil benannten Maßnahmen der Prioritätenliste einstimmig unterstützt.
Die nach den Planungen zukünftig mit Mittelinsel ausgestattete Querungsstelle verbindet die Wohngebiete nördlich und südlich des Skandinaviendamms mit dem Domänental. Die Bushaltestelle „Göteborgring“ kann über die geplante Mittelinsel aus dem Wohngebiet direkt und besser gesichert als heute erreicht werden.
Derzeit erfolgt in diesem Bereich eine Querung der Fahrbahn mit drei Fahrspuren durch die Fußgänger ohne jeglichen Querungsschutz. Eine in Sichtweite befindliche, mittels Lichtsignalanlage gesicherte Querungsstelle am Knotenpunkt Göteborgring/Skandinaviendamm und der damit einhergehende Umweg werden von den Fußgängern nicht in Anspruch genommen, wie vor Ort zu beobachten ist. Diese Erfahrungen werden auch an anderen, vergleichbaren Stellen im Stadtgebiet immer wieder gemacht.
Dies gilt auch für Kinder und Jugendliche, die ebenfalls bereits heute an dieser Stelle queren, obwohl sich in Sichtweite Lichtsignalanlagen befinden, die eine gesicherte Querung ermöglichen. Die Aufforderung zur Nutzung von mit Lichtsignalanlagen gesicherten Querungsstellen ist auch heute bereits Inhalt der Verkehrserziehung.
Da Fußgänger anders als Autofahrer oder Radfahrer überaus umwegempfindlich sind, wird durch die Landeshauptstadt Kiel angestrebt, die Überquerbarkeit von Hauptverkehrsstraßen besonders im Verlauf von Wegeachsen durch den Bau von Querungshilfen bzw. Querungsanlagen zu verbessern.
An der Querungsstelle Skandinaviendamm/Hedinweg ist vorgesehen, anstelle der mittleren Fahrspur eine Mittelinsel anzuordnen. Somit muss die Fahrbahn von Fußgängern perspektivisch nicht mehr in gesamter Länge auf einmal überquert werden. Die jeweiligen Querungslängen für die Fußgänger über die (Teil-)Fahrbahn werden erheblich verkürzt und richtungsbezogen aufgeteilt. Durch die Mittelinsel profitieren daher nicht nur langsamere Fußgänger, sondern sämtliche Fußgänger einschließlich der an dieser Stelle querenden Kinder und Jugendlichen aufgrund eines deutlich übersichtlicheren und überschaubareren Verkehrsgeschehens.
Die Erfahrung zeigt, dass Mittelinseln als Querungshilfen in Kiel von Fußgängern sehr gut angenommen und auch von Autofahrern als kanalisierende Querungsstellen für Fußgänger wahrgenommen und akzeptiert werden. Dies geht häufig auch mit einer Reduzierung der durchschnittlich gemessenen Kraftfahrzeuggeschwindigkeiten im Bereich der Mittelinsel einher, was ebenfalls insgesamt der Erhöhung der Verkehrssicherheit dient.
Die Verwaltung folgt der jeweiligen Beschlusslage der Selbstverwaltung.
Um Kenntnisnahme wird gebeten.
Peter Todeskino
Bürgermeister