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ALLRIS - Drucksache

Geschäftliche Mitteilung - 1105/2017

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Beratungsfolge

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Antrag

Antrag:

 

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Sachverhalt/Begründung

Nach dem im Jahr 2011 fertiggestellten Konzept des Gutachterbüros Planungsgruppe Gestering  für die Sanierung der sich im Eigentum des Eigenbetrieb Beteiligungen (EBK-Bauherrin) befindenden Busbetriebshöfe der KVG Kieler Verkehrsgesellschaft (KVG-Mieter) wurde auf der Basis des mit Drs. 0845/2011 vorgestellten Konzeptes sowie des Antrages Drs 0828/2012 als Generalplaner das Architekturbüro AGN Leusmann verpflichtet (Drs. 0930/2015). Die Planungen für das Gesamtkonzept mit dem Kernstück einer neuen Hauptwerkstatt konnten im Frühjahr 2016 begonnen werden.

 

Parallel führte und führt der EBK diverse Maßnahmen durch, die u.a. auf gesetzlichen Vorgaben beruhen oder für die laufende Unterhaltung der Betriebshöfe notwendig sind.

 

  1. Aktueller Sachstand

 

Mit Vorliegen der Leistungsphase (Lph) 2 nach HOAI lässt sich ein erster genauerer Eindruck gewinnen, wie das Gelände Werftstraße in Zukunft aussehen wird.

 

Die Planung ist das Ergebnis eines intensiven Planungsprozesses, an dem neben den jeweiligen Projektleitern und Fachplaner von AGN Leusmann Mitarbeiter des EBK und der KVG mitgewirkt haben. Neben den Verantwortlichen der einzelnen Bereiche von EBK und KVG war auch der Betriebsrat der KVG aktiv an den Planungen beteiligt. Frühzeitig wurden die zuständigen örtlichen Baubehörden und die Landesbehörde für Denkmalschutz sowie die Stadtplanung in den Prozess eingebunden.

 

In der Entwicklung der Planungen spielte schon früh der Denkmalschutz eine zentrale Rolle. Während der Planung wurde der Betriebshof Werftstraße zum Teil unter Denkmalschutz gestellt. Das Verwaltungsgebäude, die große Abstellhalle sowie die jetzigen Hauptwerkstatt bilden dabei die Bestandteile eines Ensembleschutzes.

 

Nach vielen Gesprächen erklärte sich die zuständige untere Denkmalschutzbehörde einverstanden, dass der EBK als Eigentümer die alte Hauptwerkstatt abreißen darf, um sie durch ein neues, funktional und wirtschaftlich zeitgemäßes und für den zukünftigen Busbetrieb optimales Gebäude zu ersetzen. Die übrigen beiden Gebäude des Ensembles werden in Abstimmung mit der Denkmalbehörde saniert.

 

Abstimmungen erfolgten im Verlauf der Planungen auch mit der Stadtplanung. Dort wird dem Abschnitt der Werftstraße, an dem der Busbetriebshof liegt, eine hohe städtebauliche Bedeutung für die Einfahrt nach Gaarden zugemessen und ist gegenüber dem heutigen Bild auch aufzuwerten. Neben der fachlichen Begleitung der Stadtplanungsamtes in den Arbeitsgesprächen beschäftigte sich auch der Beirat für Stadtgestaltung im Juni 2017 mit den Planungen. Am Ende erfolgte eine Einigung mit der Stadtplanung, die nun die Grundlage für den Entwurf bildet.

 

Aufgrund der Lage des Betriebshofes am Rande eines Gaardener Wohngebietes und eines Mischgebietes ergaben sich Auflagen im Bezug auf den rmschutz dieser Gebiete. Zusammen mit einem externen Fachplaner wurde ein Konzept entwickelt, dass den Anforderungen genügt, aber am Ende zu ergänzenden Überdachungen im hinteren Bereich des Grundsckes führt.

 

Umweltpolitische Vorgaben haben in den letzten Jahren das Thema alternative Antriebe auch beim Linienbusverkehr in den Vordergrund vieler Überlegungen rücken lassen. So entwickelt die KVG in enger Abstimmung mit der Landeshauptstadt Kiel ein Konzept, ihren Fuhrpark komplett auf Elektrobusse umzustellen. Dieses musste bei der Planung der Hauptwerkstatt und des Gesamtgeländes von vorne herein berücksichtigt werden, da sich eine ganz neue Konfiguration der Arbeitsstände und der Versorgung ergibt. Zusätzlich musste die Übergangsphase bis zur vollständigen Umstellung auf E-Busse (z.B. in Form von Dieselhybridbussen) berücksichtigt werden.

 

1.1 Neue Hauptwerkstatt

 

r das zentrale Bauwerk, den Neubau der Hauptwerkstatt auf dem Betriebshof Werftstraße liegt nun das Ergebnis der Lph 2 HOAI vor. In vielen Bereichen geht die Planungstiefe allerdings schon über die Lph 2 hinaus.

 

Mit Ende der Ära der Straßenbahn im Jahre 1985 wurde der Betriebshof der KVG zum Busbetriebshof umgebaut. Für einen zukunftsorientierten Werkstattbetrieb, den gestiegenen Anforderungen des ÖPNV hinsichtlich Leistung, Technik, Gefäßgrößen und Umweltschutz, Rechnung tragend, musste die vorhandene Werkstatthalle inklusive Anbauten und vorhandenen Garagen abgebrochen werden. Durch eine kompakte und optimierte Flächenausnutzung ist die überbaute Fläche des Neubaus geringer gegenüber der alten Werkstatt. Die Ausrichtung des Baukörpers auf dem Gelände berücksichtigt die Verkehrswege der Busse und die funktionale Anbindung an die vorhandene Busabstellhalle.  

 

Durch den Einsatz extensiver Begrünung der gesamten neuen Dachflächen ergibt sich eine optische Erweiterung der Grünflächen der Kleinrten. Für die Anwohner zeigt sich ein Blick ins Grüne durch die vertikal gegliederte Anordnung der Ebenen im Zusammenspiel mit den topografischen Gegebenheiten.

 

Der notwendige Schallschutz spiegelt sich in gegenüber heute zusätzlichen Dachflächen wieder, die auch begrünt werden.

 

Die zueinander verschobenen Gebäuderiegel, optisch durch eine Fuge klar definiert, ergeben eine dynamische Gebäudekubatur und eine symbolhafte Darstellung von Bewegung in der Architektur, sinnbildlich für die Auseinandersetzung mit der am Ort ansässigen Nutzung. Neben dem mittig liegenden Versorgungsriegel sind die einzelnen notwendigen Werkstatttrakte klar voneinander getrennt nebeneinander aufgereiht (E-Mobilität, 2 Werkstatthallen, Lackierhalle, Prüfstraße)

 

Im Versorgungsriegel befindet sich auch eine öffentlich zugängliche Kantine, die auch z.B. für Veranstaltungen des Ortsteils Gaarden genutzt werden kann.

 

Das Ergebnis der Planungen ist in Form der Präsentation als Anlage dieser Vorlage beigefügt.

 

Die Planungen wurden auch in der zum Zeitpunkt jeweils vorhandenen Planungstiefe dem Aufsichtsrat der KVG im Juni 2017 sowie in einer Sitzung des Ortsbeirates Gaarden im September 2017 vorgestellt und fanden in beiden Gremien Zustimmung.

 

1.2 Weitere Projekte auf den Betriebshöfen

 

Neben den Projekten, die sich aus dem eigentlichen Betriebshofkonzept ergeben, wurden parallel in den vergangenen Jahren seitens des EBK schon diverse größere Maßnahmen auf den Betriebshöfen umgesetzt, um diese zukunftsfähig zu machen. Hierzu zählen u.a.:

 

  • Neue Funkleitstelle Werftstraße
  • Erneuerung der Datenkabel Werftstraße
  • Erneuerung der Abscheider auf beiden Betriebshöfen
  • Neue Waschanlage Werftstraße
  • Energetische Sanierung des Daches des Verwaltungsgebäudes Werftstraße
  • Energetische Sanierung des Daches der Wartungshalle Werftstraße
  • Energetische Sanierung des Daches der Werkstatt Diedrichstraße

 

 

 

  1. Kosten/Finanzierung

 

Im Jahr 2011 wurde die Kosten für die Umsetzung des in der Studie beschriebenen Konzeptes auf ca. 18 Mio Euro geschätzt. Herbei handelt sich um eine Kostenvermutung noch vor Erarbeitung der Planungsschritte nach HOAI. Nach Vorliegen der Lph 2 im Oktober 2017 ergibt eine Kostenschätzung nun einen Betrag von 28 Mio Euro.

 

Die hauptsächlichen Kosten-Bausteine sind:

 

  • Hauptwerkstatt (inkl. Teil für E-Mobilität)
  • Überdachungen (Schallschutz)
  • Übrige Gebäude

 

Die Kostensteigerungen gegenüber dem alten Konzept ergeben sich folgendermaßen:

 

Veränderung des Baupreisindex: +18,15 % auf alle Kosten

Berücksichtigung der E-Mobilitätanforderungen (soweit bisher bekannt): +13,5 %

Schallschutzdächer: +23%

Insgesamt ggü. dem alten Konzept um 56% größere Werkstatthalle

 

Zu der oben genannten Summe kommen noch Risikokosten, die AGN bisher mit ca. 2,2 Mio Euro einschätzt für notwendige bauliche Ergänzungsmaßnahmen, Beseitigung von Bauschäden bzw. Schadstoffe.

 

Nicht berücksichtigt sind mögliche Mehrkosten, die durch besondere Anforderungen an die Fassadengestaltung oder Sichtkanten aus denkmalpflegerischer oder stadtgestalterischer Sicht entstehen können und in der Lph 3 zu definieren sind.

 

Die gesctzten Kosten für Projekte, die der EBK umgesetzt hat (s. Punkt 1.2; 1,5 Mio Euro) bzw. umsetzen wird (s. Punkt 3; 1,9 Mio Euro), betragen 3,4 Mio Euro.

 

Die notwendigen finanziellen Mittel für die Umsetzung des Betriebshofkonzeptes sowie für weitere notwendige, jedoch nicht direkt zum Betriebshofkonzept gehörende Baumaßnahmen sind im jeweils aktuellen Wirtschaftsplan sowie der Mittelfristplanung des EBK abgebildet (s. Hierzu auch Drs. 1106/2017).

 

In der Anlage findet sich eine Übersicht über all diejenigen Kosten, die in Zusammenhang mit der Sanierung der Busbetriebshöfe stehen.

 

  1. Weiteres Vorgehen

 

Nachdem die Lph 2 für die Hauptwerkstatt und die Außenanlagen abgeschlossen wurde, ist mit den Planungen zur Lph 3 inzwischen begonnen worden. Außerdem werden nun die Planungen für die übrigen Gebäude in der Werftstraße fortgeführt.

 

Mit dem Abschluss der Leistungsphase 3 für den gesamten Planungsbereich ist im Februar 2018 zu rechnen. Zu dem Zeitpunkt liegt eine belastbare Kostenschätzung für das Gesamtprojekt vor. Sie wird als Entscheidung für den weiteren Planungs- und Umsetzungsprozess dienen.

 

Es ist bisher geplant, AGN Leusmann auch mit den weiteren Leistungsphasen zu beauftragen. Unter der Voraussetzung, dass die Finanzierung gesichert ist, ergeben sich folgende Schritte:

 

  • Leistungsphasen 4-5 (Planung) im ersten und zweiten Quartal 2018
  • Leistungsphasen 6-7 (Vergabe) im dritten und vierten Quartal 2018
  • Baubeginn Anfang 2019
  • Bauende Herbst 2020

 

Parallel wird der Eigenbetrieb Beteiligungen weitere Maßnahmen umsetzen. Dazu zählen als große Projekte:

 

  • Sanierung Fußboden Tankhalle Werftstraße
  • Sanierung Kellerwände Verwaltungsgebäude Werftstraße
  • Abriss der alten, abbruchreifen kleinen Abstellhalle mit Herstellung einer neuen geeigneten Abstellfläche
  • Austausch der Erdtanks auf dem Betriebshof Diedrichstraße
  • Erneuerung Hofpflaster Diedrichstraße

 

 

 

 

Dr. Ulf Kämpfer

Oberbürgermeister

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Anlagen

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Beschlüsse

Erweitern

Nov 29, 2017 - Wirtschaftsausschuss - zur Kenntnis genommen

Erweitern

Dec 7, 2017 - Bauausschuss - zur Kenntnis genommen

Erweitern

Jan 18, 2018 - Ratsversammlung - zur Kenntnis genommen