Die Verwaltung hat wie erbeten geprüft, ob ein privat durchgeführter zusätzlicher Markt in Kiel realisiert werden kann, der als Wochenmarkt mit Eventcharakter von April bis Oktober wöchentlich in den Abendstunden stattfindet („Abendmarkt“).

Es wurden dazu diverse Gespräche mit in Kiel und außerhalb aktiven Veranstaltern, mit

Kiel Marketing e.V. und mit dem Landesverband der Schausteller und Marktkaufleute e.V. geführt. Dabei wurde auch deutlich gemacht, dass dafür verschiedenste Flächen wie insbesondere der Blücherplatz, Flächen vor dem Olympiazentrum in Schilksee oder auch der Asmus Bremer Platz in Frage kämen.

Nach Auskunft des Verbandes haben die „klassischen“ Wochenmarkthändler/innen kein Interesse, an einer solchen Veranstaltung teilzunehmen, weil ihr Geschäft am Tag stattfindet und man viele Stammkunden/innen hat, die immer noch gern am Vormittag einkaufen. Viele Händler/innen nehmen auch am Nachmittag an Märkten im Umland Kiels teil. Aus diesen Gründen hat der Verband bislang auch gegen eine Verlegung der großen Wochenmärkte auf die Nachmittage plädiert.

Weil die Anzahl der Verkaufsstände/ -wagen in jedem Unternehmen begrenzt und Personal  schwer zu gewinnen ist, müssten die Händler/innen auf die Teilnahme an den tagsüber stattfindenden Wochenmärkten verzichten, um an einem Eventmarkt teilzunehmen. Dazu scheinen sie nicht bereit zu sein. Nachdem die Wochenmärkte insgesamt rückläufig sind, haben neue Bewerber/innen auch gute Aussichten auf den von ihnen präferierten tagsüber stattfindenden Märkten einen Platz zu bekommen.

Von den angesprochenen Veranstaltern/innen wurden die wirtschaftlichen Chancen eines Eventmarktes aufgrund des instabilen Wetters, der hohen Kosten (z. B. GEMA, Unterhaltungsprogramm) und der im Vergleich mit z. B. Hamburg geringeren Kaufkraft einer Stadt der Größe Kiels sehr kritisch gesehen.

Die Chance ein solches Vorhaben in Kiel zu realisieren, erscheint somit mangels Interesse potenzieller Veranstalter derzeit gering. Die Verwaltung würde allerdings konkrete Vorhaben privater Veranstalter positiv begleiten und unterstützen.

Wolfgang Röttgers

Stadtrat