Ausgangslage:

Mit Beschluss der Ratsversammlung vom 9. Juni 2016 (vgl. Drs.-Nr. 0278/2016 und 0514/2016) war die Verwaltung aufgefordert, eine Absichtserklärung zur Weiterentwicklung des KN-Areals (Karree Fleethörn, Mühlenbach, Hohe Straße, Treppenstraße) mit der Haupteigentümerin, der Kieler Zeitung Verlags und Druckerei KG-GmbH & Co (nachfolgend KN) zu verhandeln. Seinerzeitiges Nutzungsziel der städtebaulichen Neuordnung war eine mischgenutzte Bebauung mit Wohnungen und Gewerbeeinheiten. Die Stadt hatte Interesse geäußert, den Büroraumbedarf der wachsenden Verwaltung hier zu bedienen. Weiterhin war seitens der Ratsversammlung gefordert worden, in dem Bauvorhaben ein Drittel der zu errichtenden Wohnungen mit Mitteln der sozialen Wohnraumförderung erstellen zu lassen.

Anlass:

Im Termin am 21. November 2017 eröffnete die KN, dass Sie Abstand von mischgenutzten Konzept nehmen wird. Vielmehr wird nun das Ziel eines Medien Campus verfolgt. Hintergrund sind die bereits positiven Erfahrungen der KN im neuen Geschäftsfeld der digitalen Wirtschaft. Im Bestand werden bereits erfolgreich und stark nachgefragte Co-Working-Spaces angeboten. Es bestehen zahlreiche, belastbare Mietanfragen für den Standort mit seiner innerstädtischen Lagegunst.

Die KN beabsichtigen daher, neben der baulichen Ertüchtigung und Aufstockung der bestehenden Rotationshalle im rückwärtigen Bereich des Blockes ein Neubauvorhaben mit bis zu 10.000 qm Nutzfläche zzgl. einer ausreichend dimensionierten Tiefgarage zu realisieren. Entsprechende Ankäufe von Randflächen haben die KN bereits vorgenommen.

Weitere Vorgehensweise:
Die Verwaltung bedauert zwar, dass kein zusätzlicher Wohnraum geschaffen wird, begrüßt aber ausdrücklich die Etablierung des Medien Campus als Beitrag zu einer Belebung des tlw. untergenutzten Areals und der Innenstadt. Der Abschluss einer Absichtserklärung ist hierzu nicht (mehr) erforderlich.

Als nächsten Schritt wollen die KN ein konkurrierendes Verfahren zur städte- wie hochbaulichen Gestaltfindung ausloben. Verwaltung und KN gehen derzeit davon aus, dass anschließend eine Beurteilung des Bauvorhabens auf der Grundlage nach §34 BauGB erfolgen kann, so die Voraussetzungen nach dem Gesetz eingehalten werden. 

Ferner besteht die Absicht der KN, den kleinen städtischen Parkplatz – rund 300 qm – anzukaufen. Eine entsprechende Beschlussvorlage hierzu ist zu gegebener Zeit durch die Verwaltung in die zuständigen Gremien einzubringen.

Der Ortsbeirat Mitte erhält eine Kopie der Geschäftlichen Mitteilung zur Kenntnis.

Doris Grondke

Stadträtin für Stadtentwicklung und Umwelt